Kapitel 10 - Das Glück

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Aleix

Wir warten auf der Terrasse auf Phoenix, genießen dabei die letzten der abendlichen Sonnenstrahlen.

Schließlich tritt das Geburtstagskind auch hinaus. „Puh. Immer noch so warm! Faith grüßt euch alle herzlich! Musste mich umziehen, während wir telefoniert haben, oder ich wäre immer noch nicht fertig. Wir haben über eine Stunde gequatscht!"
„Das ist doch verständlich! Wenn ich einmal mit Will dran bin, kann es auch ewig dauern! Zwillinge halt! Und für euch ist der Geburtstag ja was extrem besonderes. Das du noch lebst und sie weiß dass du richtig glücklich bist."

Magnus knufft Alec leicht, flüstert „Softie!"
Phoenix kichert glucksend. Ich kann nicht anders, als zu schmunzeln. Wenn er fröhlich ist, bin ich es auch. Ich betrachte ihn mit Bewunderung. Er sieht umwerfend aus, in seiner engen, schwarzen Hose, dem anliegenden, schwarzen Shirt mit tiefem V-Ausschnitt und einer extravaganten, dunkelgrünen Spencerjacke. „Toll, oder?", fragt er breit grinsend, dreht sich und hält dabei die Jacke am Kragen fest. 
„Extrem toll! Faiths Geschenk?" Er nickt glücklich. Faith hatte mir ein Päckchen mitgegeben, dass ich ihm eben, während er duschte, auf unser Bett gelegt habe. Die Jacke hat Teile aus mattem Leder, glänzendem Leder, tolle Verzierungen und Ornamente und passt wundervoll zu seinen Augen. Ich stehe auf und packe den Kragen der Jacke.
„Was wird das denn?" , fragt er kokett. „Zeig' ich dir!" , flüstere ich ihm zu, bevor ich seine Lippen mit meinen bedecke.

„Ewwwww!" , tönen unsere Freunde dramatisch, was uns lachend auseinander fahren lässt. „Blödmänner!" , schmunzelnd werfe ich ein Kissen nach ihnen.

Gut gelaunt machen wir uns dann auf den Weg zu dem Restaurant, dass die Beiden ausgesucht haben. „Jetzt bin ich ja mal gespannt!" , skeptisch schaue ich wenig später auf den schicken, modernen Eingang des Restaurants.

„Was ist los?" , fragt Phoenix verwundert. „Sieht doch nett aus!"
„Magnus hat erst heute morgen einen Tisch klar gemacht. Es sieht ziemlich edel aus. Da bezweifle ich, ob es wirklich mit einem Tisch geklappt hat!"
„Tss! Da mach dir keine Sorgen. Unser neuer Freund hat uns den Tisch schließlich versprochen!"
„Neuer Freund? Was?" Phoenix schaut von Magnus zu Alec, welcher zwinkernd erklärt, „Keith ist hier Koch. Eines der besten Steakhäuser!"

Tatsächlich sitzen wir bald an einem tollen Tisch auf der exklusiven Terrasse und genießen eine tolle Vorspeisenplatte. Phoenix schwelgt in den Aromen der verschiedenen Gemüsehäppchen, genießt die verschiedenen Sorten von Broten und Dips. Ich sehe unseren Freunden an, dass es ihnen wie mir geht. Phoenix beim Genießen von Essen zuzusehen, macht etwas mit einem. Dieser pure Genuss, diese Freude an etwas simplen wie gutem Essen. Es zeigt einem, wie einfach das Leben sein kann.

Als Phoenix beim Hauptgang das erste Mal in sein Steak schneidet, ausstrahlt und genussvoll seufzt nach dem ersten Bissen, hat Magnus sogar Tränen in den Augen. Alec umfasst seine Hand. „Entschuldigt!", nuschelt unser Freund. „Es ist nur ein so schönes Gefühl, zu wissen, dass die moderne Medizin Menschen wie Phoenix eine Chance gibt, viele solcher Momente zu leben. Das ist es warum ich Medizin studiert habe. Warum ich chronische Erkrankungen bei Kindern, als Fachgebiet gewählt habe. Bei vielen ist eine Heilung unmöglich, liegt in weiter Ferne. Die meisten sterben an ihrer Erkrankung. Es geht aber nicht um das reine Überleben, möglichst lang auf der Welt sein - nein es geht darum, die Jahre die da sind, mit Leben zu füllen. Phoenix ist nicht geheilt, sein Päckchen ist immer noch schwer ..." Seufzend nimmt er Phoenix Hand, als mein Partner sie ihm entgegenstreckt. „Patienten wie du, ihr gebt uns Behandlern soviel Freude. Ich sehe dich und weiß: mein Beruf macht Sinn!"

„Ach Mags! Und es sind Behandler wie du, die uns Patienten Hoffnung geben. Ihr kämpft mit uns und manchmal auch gegen uns. Tretet uns in den Hintern, wenn nötig, aber sprecht auch mit Freunden und Familie, wenn diese uns im Leben einschränken. Ihr begleitet uns durch das Leben und auch am Ende unseres Weges, bleibt ihr an unserer Seite. Ich bin so dankbar, für engagierte Menschen wie du es bist!" Hastig springt er auf und umarmt Magnus fest.

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