Durch seine Vorliebe zu Joints ist Jungkook aus dem Medizinstudium geflogen. Shit. Game over.
Um seine Profession nicht gänzlich aufzugeben, steigt er als Arzt bei einem illegalen Verbrechersyndikat ein. Den Black Dragon.
Sein Leben wäre einigerma...
Jungkook tat sich als erfahrener Arzt schwer zu differenzieren, ob sein Herz vor Nervosität raste oder ob er hyperventilierte.
Die Grenze war schmal und er tendierte zur Nervosität, er hoffte es möge daran liegen, denn für diesen Termin musste er zwingend einen kühlen Kopf bewahren und die Ruhe in Person sein. Instinktiv hob er die Hände aus seinen Kitteltaschen und streifte über die Vorderseite seiner Arbeitskleidung, glättete die nicht mehr vorhandenen Falten um sich Kontrolle zu verschaffen und schluckte hart. Cool bleiben, cool bleiben.
Mit einem tiefen Atemzug verdrängte er die Zweifel und klopfte rasch an die massive Tür, unterdrückte ein Zucken als das Klopfen in einem unheimlichen Echo widererklang und wartete, bis ihm Eintritt gewährt wurde. Jetzt oder nie. Mit einem gedämpften Herein legte er die Hand an die Klinke und hielt ein letztes Mal inne, stieß ein Stoßgebet in Richtung Himmel und schloss die Augen. Ist wie ein Pflaster abziehen, ermutigte er die weichen Knie und ruckte die Klinke nach unten, trat mit überaus hektischer Bewegung ein bevor er es sich anders überlegen und reißaus nehmen könnte. Ruck und ab.
Dann stand er da.
Zum ersten Mal in zwei Jahren erfuhr er, wie es hinter der verschlossenen Tür von Namjoon's Arbeitszimmer in der Gärtnerei aussah.
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Die Angst vor diesem Termin dämpfte sich ein wenig als ihm die Ungewissheit genommen wurde und er sich persönlich davon überzeugen durfte, dass an den Gerüchten der Nerds nichts dran war. Heiße Luft von Männern, die nach Ablenkung aus ihrer Routine suchten, mehr als das schien es nicht zu sein. Weder erspähte Jungkook blutige Peitschen an den Wänden, noch ein breites Arsenal an Folterinstrumenten und auch von der ominösen Sammlung an Schädeln fehlte jede Spur, die man dem Bandenführer andichtete.
Weihnachtssterne?, munkelte er verdutzt und betrachtete die festlichen Farbkreationen, die man auch vor seiner Praxis schon zur Dekoration hinstellte und adrett zum Einleiten der Festtage symbolisierte. Hat er wahrscheinlich auch nur im Büro, damit der Schein als Gärtnerei Inhaber aufrecht und authentisch gehalten wird.
Zur Schlussfolgerung gelangte Jungkook, dass es ein gewöhnliches Büro war wie das einer jeden anderen Unternehmung. An der Wand hingen dem Tarneffekt halber diverse Poster mit seltenen Pflanzenarten, deren Papier an den Ecken in vergilbten Kräuselungen Vermutungen weckte, wie lange diese Einrichtung wohl schon so aussah. Sicherlich hatte Namjoon wichtigeres in seiner Zeit zu tun gehabt, als sich um die modernsten Dekoartikel zu kümmern und, wenn Jungkook eine vage Vorstellung von Namjoon's bevorzugter Möblierung äußern dürfte, dann wäre sofort alles in den Müll geflogen, was keinen sachdienlichen Zweck für die illegale Organisation erfüllte.
„Ah!", schrie er heiser auf als er auf ein paar Augen aufmerksam wurde, die ohne Lider auf ihn starrten und in ihrer weißen Fülle so abnormal gruselig aussahen, dass er es glatt mit einer Halloween Dekoration verwechselte. Die Pupillen weiteten sich und erst da, als Leben in diese beiden aufgerissenen Augen kehrte, wich er einen Schritt zurück und fasste sich erschrocken ans Herz. Vor ihm, hinter dem Schreibtisch und verwachsen in seiner Haltung, brütete Namjoon mit gefalteten Händen über einer aufgeschlagenen Mappe und hatte Jungkook offenkundig beobachtet, wie er sich neugierig die Räumlichkeiten angeguckt hatte. Seine Knöchel traten weiß hervor und beriefen Jungkook zur gesunden Vorsichtig. Entweder tobten in Namjoon aggressive Gefühlsstürme oder er fand einfach Gefallen daran, Jungkook so derbe zu erschrecken und ihm die Farbe aus dem Gesicht zu gruseln.
