🩻Kapitel 24

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Die Tür ließ sich mit einem schrillen Quietschen öffnen

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Die Tür ließ sich mit einem schrillen Quietschen öffnen.

Der Schwarzhaarige hatte gut daran getan, seine Erwartungen bis zum Anschlag runterzuschrauben als er die halb kaputte Reklametafel in einem Schaufenster erspähte, denn recht viel gab die Absteige nicht her. Im ersten Stock hatten sie noch ein freies Zimmer erhalten und das auch nur, weil Jungkook den Mund hielt und mit den wenigen Geldscheinen kommunizierte, die noch aus dem geplünderten Portmonaie des Jägers übrig waren. Die Tür offenbarte eine spärlich möblierte Unterkunft für die der Preis einer Nacht ein absolut überzogener Wucher war, und wäre es nach Jungkook gegangen, hätte er sich sofort über die vernachlässigten Hygienemaßnahmen beschwert und mit einem Besuch des Gesundheitsamts gedroht. Die Luft hing alt und verbraucht in den Wänden fest, der modrige Duft wabberte von den vielen Vormietern von dem Teppich wieder und das angebrachte Fenster wurde den tanzenden Staubpartikeln nach noch nie benutzt und wohl als Dekoration missverstanden. Argwöhnisch betrachtete er mit sich immer weiter zusammenziehenden Augenbrauen die Flecken auf dem Teppich, die in seinen geschulten Augen mehr Ähnlichkeiten mit großflächigen Blutspritzern bargen als mit einem verschütteten Jogurt. Gut, dass Taehyung das nicht sehen muss.

Das Seufzen ließ ihm die Schulter sinken und damit rutschte das Gewicht von ihnen, das er schon so lange mit sich schleppte, dass er es gänzlich vergaß. Vielleicht hatte er sich schlichtweg daran gewöhnt und es als Bestandteil seiner Person akzepiert, erst jetzt, als es ihn verließ, erinnerte er sich daran, dass diese Verantwortung ihm völlig aus dem Nichts aufgebrummt worden war. Die Verantwortung für Taehyung's Leben hatte er sich ursprünglich mit vier Black Dragon geteilt, die inzwischen nicht mehr imstande waren, ihren Teil zu erfüllen und so oblag es Jungkook, das gesamte Verantwortungsbewusstsein zu akzeptieren und weiterzutragen. Die Verantwortung für das Leben von Taehyung, dem einzigen Sohn seines Gangsterbosses, die lastete nun auf ihm und wo er sich stets in den Sinn rief, das es lediglich eine temporäre Begebenheit wäre, so widersprach ihm sein Körper jedes Mal, denn er drückte Taehyung's Hand in seiner und vergewisserte sich, dass er noch da war.

„Naja, ist zwar nicht schön, aber zweckdienlich", mutmaßte er mit einem weiten Blick hinein in den Raum und hätte am liebsten über sich gelacht. Von dieser ausgesprochen preiswerten Absteige könnte sich das Motel eine Scheibe abschneiden, was den Stundensatz betraf. Langsam betrat er das Zimmer und führte Taehyung an der Hand hinter sich mit, schloss die Tür hinter ihnen ab und, weil es eben eine billige Unterkunft war, schob vorsichtshalber einen Stuhl dazu und klemmte ihn unter die Klinke. Für alle Fälle, sagte sich Jungkook und riss als erstes das kleine Fenster auf. Klare Luft strömte um ihn und während sich der schwerlastende Mief langsam verdünnisierte, schälte er sich aus seiner Jacke und streckte sich die knackenden Gliedmaßen.

„Nein! Fass das nicht an", stieß er aus und herrschte erschrocken hin zu Taehyung, der sich mit vorsichtigen Fingern im Raum vortastete und bevor er sich an den kleinen Beistelltisch vor dem Fernseher fasste, packte ihn Jungkook's Hand mit Eile. Nicht an den Handgelenken. Oh nein, Jungkook hatte aus seinem Fehler gelernt und daher nahm er seinen Schützling an der Hand, umfasste die neugierigen Finger mit seinen und dirigierte sie weg von dem Gegenstand, der ihm das Bedürfnis einer aufgebrachten Beschwerde erhärtete. „Gib mir deine Jacke damit ich sie zum Trocknen über die Heizung legen kann. Dann gehen wir ins Badezimmer und fangen mit dem Haarefärben an", wich Jungkook mit einer geschickten Überleitung der unausgesprochenen Frage aus, die zwischen ihnen wabberte wie Nebel. Was hat dich so erschreckt? Beflissen führte er Taehyung weg von dem Möbelstück, in dessen Mitte eine halb volle Spritze lag und eine Vermutung bestätigte, als warum diese Unterkunft so dermaßen günstig aus dem Schaufenster eines Strip-Clubs warb.

Dr. Criminal (Criminal!AU)   VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt