🩻Kapitel 7

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Jungkook fühlte sich nicht wohl bei dem, was er tat. Überhaupt nicht. Es verstieß gegen sämtliche seiner selbsternannten Kodexe und Versprechen. Arbeit. Privatleben. Er trennte es so haargenau es im Bereich des Machbaren war und bislang hatte es immer funktioniert.

Dennoch stand er hier, mit seinen beiden Füßen auf der Fußmatte vor dem imposanten Wohnhaus seines Bosses und nahm einen tiefen Luftzug. Fuck. Vermassle es nicht, Kooks. Namjoon bedachte ihn mit einem vielsagenden Seitenblick, der intensiv auf dem Arzt lastete und wortlos das wiederholte, was in der Praxis gefallen war.

Wenn ich mitkrieg, dass du dich ihm gegenüber in irgendeiner Weise im Ton vergreifst, dann Gnade dir Gott.

Jungkook vertraute nicht auf eine wundersame göttliche Gewalt, die ihn vor Namjoon's Fäusten oder dem bewahrte, zu was auch immer der Mann bereit war, wenn man seiner Familie zu nahe trat. Gegenwärtig empfand Jungkook sehr große Zuneigung zu seinen Knochen, die heil in seinem Körper waren und er begrüßte es, wenn er den morgigen Tag in selben Zustand starten konnte. Also hieß es: stur lächeln und Winken.

Namjoon betrat den Flur und vergaß für einen kurzen Moment, dass er in Begleitung heimkam. Die hellen Wände begrüßten ihn nach einem ereignisreichen Arbeitstag und als erstes Stach ihm die liebevoll gestaltete Fotocollage ins Sichtfeld, die ihn mit seinem Mann und seinem Sohn bei einem Picknick zeigte. Letztes Jahr war es, dass Namjoon diesen Ausflug ins Grüne plante um in familiärer Idylle den Abschluss des Schuljahres zu feiern, Taehyung hatte sich diese Wertschätzung mehr als nur verdient für sein herausragendes Zeugnis mit dem Durchschnitt von 1,2 und gute Güte, Namjoon fand bis heute Gefallen an diesen schönen Erinnerungen, was hatten Taehyung's grüne Augen gestrahlt bei der Überraschung. Wie Smaragde hatten sie gefunkelt und Namjoon's Vaterherz füllte sich zum Bersten mit Vaterliebe. Ein warmes Gefühl der Geborgenheit kehrte in sein sonst so verschlossenes Herz ein, wann immer sein Kind lächelte und der stämmige Mann meinte es ernst wenn er schwor, demjenigen die Knochen einzeln zu Staub zu zermalen, der seinem Fleisch und Blut mit bösen Absichten begegnete. Gegenwärtig bestand keine Gefahr. Ruhe und heimisches Wohlbefinden kehrte ein, sanft, denn sein Jin streckte den Kopf aus der Küche sobald er die Haustür hörte. Freudig legte er das Geschirrtuch zur Seite und empfind seinen Mann mit einem liebevollen Kuss, einem wortlosen Willkommensgruß, dabei strahlte er und die Freude in den Augen intensivierte den farblichen Kontrast. Namjoon spürte die Wärme seiner Umarmung.

„Schatz, so früh schon Feierabend?", fragte Jin ganz überrascht aber nicht weniger erfreut, im Gegenteil, er rechnete ja frühestens am Abend mit seinem Gatten. Namjoon seufzte und trat einen Schritt zur Seite, er schien sich plötzlich wieder an Jungkook zu erinnern der wie bestellt aber nicht abgeholt versuchte möglichst unsichtbar zu bleiben. Jin besaß anständige Manieren und reichte dem Doktor die Hand, ohne zu wissen, dass der junge Mann tagein tagaus die Verbrechergenossen seines Mannes nach ihren Meetings verarztete. Namjoon räusperte sich und stellte sie einander vor: „Jin, das ist Doktor Jeon"

„Doktor?", horchte er auf und seine Aufmerksamkeit galt uneingeschränkt dem Gatten, den er besorgt musterte. Die Sorge erweckte den Eindruck, dass seine Augen noch viel größer waren.

„Bist du verletzt?"

„Nichts Ernstes", mischte sich Jungkook ein bevor Namjoon eine Antwort formulieren konnte, und schenkte dem Hauaherren ein beruhigendes Lächeln. Sein Erscheinungsbild verlieh ihm die Glaubwürdigkeit, die es brauchte um seine Erklärung der Wahrheit anzulehnen. „Ihr Mann hat sich an einer unsachgemäß verbauten Rohrleitung aufgekratzt und ich habe ihn zur Sicherheit für den restlichen Tag krankgeschrieben. Da die Schürfwunde an der Schulter sitzt, hielt ich es für sinnvoll, ihn zu fahren"

„Oh, vielen Dank", schüttelte Jin seine Hand ein weiteres Mal, aufrichtiger Dank leitete ihn und es berührte den Arzt zutiefst, dass der mittelmäßige Mann seines skrupellosen Bosses eine so umwerfende Charakterstärke besaß. Danken. Jin zeigte sich erkenntlich für das, wofür Jungkook von den Black Dragon teilweise nur halbherzige Wortbrocken erhielt. Es bestärkte ihn in dem, was er tat und er würde lügen zu behaupten, dass ihm die Wertschätzung durch Kim Seokjin nicht einen kleinen Egobooster bereitete. Denn das tat es. Jungkook nahm den Dank ebenso erkenntlich an wie er an ihn gerichtet war, gewissermaßen stand er ihm ja tatsächlich zu.

Dr. Criminal (Criminal!AU)   VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt