8. New Protector

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Kiko POV

Verzweifelt versuchte ich den Blicken meiner Geschwister auszuweichen, die mich wie Dolche zu durchbohren schienen und bei jedem Kontakt dafür sorgten, dass sich in mir etwas schmerzhaft zusammenzog. Ich wollte einfach nur hier weg! Mit jeder Minute die verging suchte ich immer verzweifelter und nach einer gefühlten Ewigkeit in meiner persönlichen Hölle sah ich endlich meinen persönlichen Hoffnungsschimmer durch die Tür hereinlaufen.

Satoru kam mit Panda im Schlepptau durch die Tür des Klassenzimmers gelaufen. Allerdings hatten meine Geschwister zu dem Zeitpunkt bereits beschlossen sich einen Sitzplatz zu suchen. Ich war mir sicher, dass sie gespürt hatten, dass Satoru sich näherte.
Die Aura dieses Mannes war so stark, dass man sie schon von Weitem wahrnehmen konnte und mir fiel auf, dass sie in diesem Moment noch stärker war als sonst. Die Unruhe in seiner Aura war deutlich spürbar.
Er war wütend, daran gab es keinen Zweifel! Vermutlich hatte Panda ihm erzählt was hier vor sich ging, aber meine Geschwister hatten jahrelange Übung darin mich unbemerkt zu quälen und ich war erst seit ein paar Monaten Satoru's Schützling. Kazumi und ihr Zwilling Taro waren ihm also um einige Jahre voraus.

Satoru hakte sich bei mir unter und führte mich aus dem Klassenzimmer. Ich war froh, dass er in diesem Moment nichts sagte und mich einfach nur zu seiner Wohnung brachte, die sich auf dem Gelände der Akademie befand und in der ich mit ihm zusammen lebte seit er mich gefunden hatte.
"Ich lass dich nur ungern allein, Kleines, aber ich muss zurück zur Akademie!", trotz des Tuches über seinen Augen konnte ich deutlich die Sorge in seinem Gesicht sehen und auch seine Stimme war ruhiger als sonst.

"Ich weiß. Mach dir bitte keine Sorgen. Ich komm schon klar!", murmelte ich und umarmte ihn kurz.
Satoru war der einzige Mensch dessen Nähe auf mich eine beruhigende Wirkung hatte. Wahrscheinlich lag das an den Umständen wie wir uns kennengelernt hatten und was er bereits alles für mich getan hatte.
"Kann ich in dein Zimmer?", meine Stimme war so leise, dass es an ein Wunder grenzte, dass er meine Frage überhaupt gehört hatte.

"Selbstverständlich! Ich komm so schnell ich kann nach Hause!", lächelnd strich er mir über den Kopf während er mit dem anderen Arm meine Umarmung erwiderte.

"Bitte nicht!", schrie ich weinerlich auf, als ich spürte wie sich eine Hand auf meine Schulter legte.

Kurz darauf hatte Satoru mich auch schon ein seine Arme geschlossen und mit leiser, sanfter Stimme flüsterte er in mein Ohr:"Pscht Kleines, es ist alles gut. Du bist Zuhause und hier kann niemand reinkommen außer du und ich!"

Er begann mich leicht hin und her zu wiegen bis ich mich nach ein paar Minuten beruhigt hatte. Meine Augen waren noch feucht von den Tränen, die nicht herauskommen wollten.

"Wärst du so lieb und kommst gleich ins Wohnzimmer. Ich hab Besuch mitgebracht!"

Normalerweise hätte ich mich sofort in irgendeine Ecke verzogen und mich geweigert, aber wenn Satoru mich so um Etwas bat konnte ich nicht nein sagen.
Ich hatte ja den Verdacht, dass er eine Technik beherrschte die dafür sorgte, dass seine Stimme einen in eine dicke, flauschige, unsichtbare Wolke hüllte, die dafür sorgte dass man nichts mehr außer Satoru wahrnehmen konnte und es einem so fast unmöglich war ihm zu widersprechen.

Nachdem ich mich ein bisschen frisch gemacht hatte ging ich ins Wohnzimmer und bereute ich in dem Augenblick in dem ich meinen Fuß durch die Tür setzte.
Meine Hände fingen wieder an zu zittern, als ich sah wer sich auf dem Sofa befand.

Was wollte Toge denn hier? Geschockt und verwirrt starrte ich den großen weißhaarigen Mann an, der zu meiner Familie geworden war.
Aber anstatt mir zu antworten bat er mich neben Toge Platz zu nehmen.
Innerlich zog sich bei mir alles zusammen, aber ich sagte nichts und setzte mich soweit wie möglich von Toge entfernt auf das Sofa.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie leid mir das alles tut, Kleines! Bitte glaub mir, dass ich davon nichts wusste!", begann Satoru und an seiner Stimme und seinem Blick konnte ich erkennen, dass seine Frustration ein Level erreicht hatte an dem er dringend ein Ventil benötigte.

"Ich kann mir vorstellen wie schlimm das alles für dich sein muss, aber mir sind da jetzt gerade leider die Hände gebunden!", entschuldigend griff er nach meiner Hand und ich spürte wie in mir drin sämtliche Hoffnung, die ich seit meiner Ankunft hier empfunden hatte in winzige Teile zersprang.
"Aber ich werde nicht zulassen, dass sie die Chance bekommen dir etwas anzutun. Das ist auch der Grund weshalb ich Toge mitgebracht habe. Ich weiß, dass es dir schwer fallen wird, aber ich vertraue Toge zu 1000% und ich habe ihn damit beauftragt dich zu begleiten, wenn du dich außerhalb der Wohnung aufhältst!"

Bitte was?!
War das ein Albtraum oder machte Satoru Toge zu meinem Babysitter? In diesem Augenblick bereute ich es, dass ich Satoru nicht erzählt hatte, dass Toge mir schon seit dem ersten Tag viel zu viel Aufmerksamkeit zukommen lässt.
Allein der Gedanke daran ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Dieser Typ war einfach nur unheimlich!!!

Und zu meinem Pech bekam er nun von Satoru den Auftrag mir nicht mehr von der Seite zu weichen. Ich hatte echt nicht erwartet, dass mein Tag noch mieser werden konnte.
Hätte er nicht Panda damit beauftragen können? Der Bär machte mir zwar auch etwas Angst, aber wenigstens hatte er mich nicht die letzten Wochen verfolgt.

"Lachs!", hörte ich plötzlich die Stimme eines jungen Mannes. Hierbei konnte es sich nur um die Stimme von Toge handeln.
Was zur Hölle war falsch mit dem Kerl? Wie konnte der jetzt an Essen denken?!
Na toll, der Mann für den ich empfand wie für einen großen Bruder gab mich in die Hände von jemandem der ganz offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.

"Danke, Toge!", antwortet Satoru ihm mit einem Lächeln.
HÄ?! Toge sprach von Fisch und Satoru bedankte sich? Ich wusste, dass Satoru manchmal ziemlich seltsam sein konnte, aber das überstieg alles was ich bisher erlebt hatte.

Offenbar war meine Verwirrung deutlich in meinem Gesicht zu sehen, denn der Mann mit dem weißen Haar musste laut lachen und kam dann auf mich zu. Er setzte sich neben mich und legte mir den Arm um die Schulter.

"Es hat dir wohl noch keiner von Toge's besonderer Kommunikationsmethode erzählt!"

Immer noch völlig verwirrt schüttelte ich nur mit dem Kopf und schaute zwischen den beiden Männern hin und her.

"Da Toge ein Fluchredner ist muss er aufpassen welche Worte er ausspricht, um niemandem versehentlich zu schaden. Aus diesem Grund hat Toge sich eine besondere Art zu sprechen überlegt. Lachs bedeutet zum Beispiel Ja. Toge wird dir mit Sicherheit bis morgen einen Zettel fertig machen auf dem die Worte und ihre Bedeutung für dich aufschreibt!"

Überrascht schaute ich Toge direkt an und nun wurde mir auch klar wieso er mir einen Brief schreiben musste und sich damals nicht erklären konnte. Aber wieso hatte er nichts von seiner Art zu sprechen in dem Brief erwähnt? Vielleicht hätte ich sein Verhalten dann in einem anderen Licht gesehen.
Obwohl, vermutlich nicht, denn Menschen die so aufdringlich waren fand ich nun mal unheimlich. Da änderte auch eine Sprachbarriere nichts dran.

"Danke Toge!", ich versuchte ein freundliches aufrichtiges Lächeln hinzubekommen und stand von meinem Platz auf. "Ich möchte mich wieder hinlegen. Das war heute alles zu viel für mich!"

"Alles klar, Kleines!" Satoru zog mich vorher noch in eine liebevolle Umarmung und ich machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
Ich schnappte mir meine Kopfhörer und tauchte in meinen Gedanken wieder in meine eigene, friedliche Welt ab.

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Hey ihr Lieben ❤️
Und was meint ihr wie Toge sich so als Bodyguard macht??

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Jujutsu Kaisen FF - The Biggest Sin of our life (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt