15. 'Happy' to see you

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Kiko POV

Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so gefühlt wie jetzt. Ich war nicht einfach nur glücklich oder verliebt. Es war viel mehr als das. Es fühlte sich so an, als wäre ich endlich angekommen. Als wäre ich endlich da, wo ich sein sollte.

Ich hatte einen großen Bruder, mit dem ich zwar nicht blutsverwandt war, aber der sich um mich sorgte, auf mich aufpasste und mich behandelte, als wäre ich seine kleine Schwester.

Und ich hatte einen festen Freund. Also kein Kumpel oder so. Nein! Ich war wirklich in einer richtigen Beziehung mit einem Jungen. Er war fürsorglich, liebevoll, witzig und sein Lächeln war der Wahnsinn. Ich hatte keine Ahnung, was er an mir fand und das würde ich mit Sicherheit nie verstehen können. Aber es spielte keine Rolle, denn er hat sich für mich entschieden und um mich gekämpft und gewonnen.

"Kiko! Kikoooo..."

Mein großer Bruder schnippte nur Millimeter von meinem Gesicht entfernt wie ein Irrer herum.

"Was?", seufzte ich genervt.

"Wir erwarten gleich Besuch. Beweg dich und versuch ausnahmsweise mal nicht von deinem verfluchten Prinzen zu träumen!"

Na toll...mein schöner Tagtraum endete also wegen jemandem, den ich a) nicht kannte und der b) nicht wegen mir hier war, sondern wegen Satoru.

"Wie ich sehe werden Jujuzisten mit Ihrem Talent auch entsprechend entlohnt. Noch ein Grund mehr, sich über die Wiedervereinigung mit der Gemeinschaft zu freuen!"

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Auch wenn ich diese Stimme schon lange nicht mehr gehört hatte, erkannte ich sie sofort. Unter Tausenden würde ich diese Stimme erkennen!

Jedes Mal, wenn ich diese Stimme gehört hatte, folgten Angst, Schmerz und Demütigung.

'WIE HATTE ER MICH GEFUNDEN?', schrie meine innere Stimme panisch in meinem Kopf.

"Ist ganz nett hier!", hörte ich plötzlich die Stimme meiner großen Schwester, die wie immer diesen überheblichen, abwertenden Unterton hatte.

Halluzinierte ich? War ich plötzlich wahnsinnig geworden? Panisch schaute ich in Richtung Fenster. Obwohl ich genau wusste, dass eine Flucht dadurch keine Option war, spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken, durch das Fenster zu flüchten und bei dem Sprung höchstwahrscheinlich zu sterben. Immerhin befanden wir uns hier im 3. Stock.

Aber bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, kam Satoru in mein Zimmer und brachte mich zu seinen sogenannten Gästen.

"Ahhh, meine geliebte Tochter!", mein Vater schloss mich in eine Umarmung, welche ich nur zögerlich erwiderte. Wer weiß was er tun würde, wenn ich bei seinem Theaterstück, das er offensichtlich vor Satoru aufführen wollte, nicht mitspielte.

"Leider haben deine Geschwister und ich nicht so viel Zeit, also komme ich am besten direkt zum Punkt!", begann er und mich beschlich direkt ein ungutes Gefühl.

"Du weißt, dass der Clan, DEINE Familie, schon lange den Wunsch hegt, sich wieder der Gemeinschaft anzuschließen!"

Ähh...

Also das war mir neu. Seit wann wollte mein Vater sich freiwillig irgendwelchen Menschen unterordnen und Gesetze befolgen, die er nicht selbst erlassen hatte?

"Die Führung unserer Gemeinschaft hat ebenfalls großes Interesse daran, dass wir wieder ein Teil dieser Gesellschaft werden und dass wir alle zusammenarbeiten. Leider bestehen auf Grund der Geschehnisse in der Vergangenheit immer noch große Zweifel an unserer Vertrauenswürdigkeit und unserer Loyalität!"

Er machte eine Pause, beugte sich ein Stück nach vorne und schaute mich eindringlich an, ehe er fortfuhr.

"In so einem Fall muss man zeigen, dass ihre Zweifel unbegründet sind. Nicht wahr, meine Kleine?"

"Ja, Vater!", antwortete ich, so wie er es mir bereits als kleines Kind eingeprügelt hatte.

"Braves Mädchen!", lobte er mich und lehnte sich wieder zurück. "Die Führung schlug vor, dass wir ein ganz besonderes und ehrenvolles Bündnis mit ihnen eingehen. Aus diesem Grund wurdest du auserwählt, die Frau des nächsten Anführers des Kamo-Clans zu werden!"

"Ist das dein scheiß Ernst?!", brüllte plötzlich meine Schwester auf. Man konnte deutlich sehen wie die kalten, wütenden Blicke meines Vaters die restlichen Worte daran hinderten, ihren Mund zu verlassen.

"Ich will ihn aber nicht heiraten!", murmelte ich meinen Widerspruch leise und doch hörte mein Vater ihn und mit einem lauten Knall landete seine flache Hand auf meiner Wange.

Augenblicklich schossen mir die Tränen in die Augen und hilfesuchend drehte ich mich zu Saturo um. Aber mein "Bruder" hatte sich abgewandt und starrte stumpf das Regal mit den Büchern an, die dort eh nur zur Dekoration standen.

"Weder habe ich dich gefragt ob du ihn heiraten willst noch habe ich gefragt was du darüber denkst!", wie gewohnt waren seine Worte scharf wie frisch geschliffene Klingen und schmerzten wie die Schnitte mit einem stumpfen Schwert.

Ich hatte keine andere Wahl als zu nicken. Verzweifelt versuchte ich erneut, Satoru stumm um Hilfe zu bitten, aber zu meinem Entsetzen nickte dieser meinem Vater zu und gab ihm zum Abschied die Hand.


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Mich würde mal interessieren was ihr denkt. Habt ihr irgendwelche Theorien was wohl mit unserer Kiko passieren wird?

Liebe Grüße und danke fürs Lesen ( ˘ ³˘)❤

Jujutsu Kaisen FF - The Biggest Sin of our life (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt