Kapitel 74

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*Hen*

Ravi seufzte erleichtert. ,,Wehe du tust ihr weh." sprach Bobby ernst zu Ravi, als er an ihn vorbei zur Küche ging. ,,Und sagt mal, seit ihr her gekommen seid, grinst ihr beide so vor euch hin. Habt ihr im Lotto gewonnen oder sowas?" fragte Ellie und sah zu Buck und Eddie. Die beiden sahen sich kurz an und begannen wieder, zu lächeln. ,,Wir haben heute morgen die Nachricht bekommen." fing Eddie an. ,,Wir adoptieren Ilona." beendete Buck. Wir alle fingen an, mit den beiden zu lächeln. ,,Eyy Glückwunsch ihr beiden." sprach ich und gab den beiden eine Umarmung. Auch die anderen sprachen ihre Glückwünsche aus, einschließlich Cap.

Einige Zeit und ein paar Einsätze später ging ich in die Waschräume, um mir die Hände zu waschen. Gerade als ich die Tür öffnete, hörte ich, wie sich jemand auf der Toilette übergab. Langsam ging ich zu der Kabine. Ich klopfte leicht an die Tür. ,,Hey, alles okay da drin?" fragte ich. Keine Antwort. Nur das Geräusch. Kurze Zeit später war es still und der Schließmechanismus von der Tür öffnete sich. Sobald die Tür sich öffnete, machte ich sie auf und sah Buck, sitzend neben der Toilette. Angelehnt gegen die Wand hinter ihm.

*Buck*

,,Buck, ist alles gut bei dir?" fragte Hen besorgt.
Alles gut? Ich hab ja nur Lungenkrebs, wahrscheinlich durch eine krankhafte und tote Serienmörderin.
,,Mir gehts gut, Hen." log ich und stand auf. Natürlich glaubte sie mir das nicht. ,,Ich dachte, es sei nur eine Erkältung. Normalerweise übergibt man sich aber nicht bei einer Erkältung." sprach sie. Ich hatte durch die Chemotherapie von gestern einige Nebenwirkungen, wie Bauchschmerzen oder wie jetzt, das Erbrechen. Auch die Kopfschmerzen und dieses ständige Müde sein sind geblieben. Ich seufzte. ,,Ist es nicht." sagte ich leise. ,,Es war nie eine Erkältung." murmelte ich noch leiser. ,,Was willst du damit sagen?" wollte sie wissen. ,,Es ist keine Erkältung oder sowas." wiederholte ich mich. ,,Den Teil hab ich verstanden, Buck. Aber was ist es dann, wenns keine Erkältung ist?" fragte Hen. Ich antwortete nicht. Eigentlich wollte ich nicht, dass es jemand wusste. Naja, früher oder später hätte das sowieso jemand mitbekommen..
,,Es ist ein Tumor." antwortete ich leise. So leise, dass es nicht mal Hen hätte verstehen können. Aber sie verstand es. Sie sah mich schockiert und besorgt an. ,,Du hast Krebs?" fragte sie fassungslos. Ich nickte zur Bestätigung. ,,Wer weiß es bis jetzt?" fragte sie nach einer kurzen Pause. ,,Nur du. Ich will nicht, dass es die anderen wissen." antwortete ich. Plötzlich umarmte mich Hen. ,,Und gestern.. war ich das erste mal bei der Chemotherapie." erklärte ich leise. Hen löste sich von der Umarmung. ,,Du musst es den anderen erzählen." sagte Hen. ,,Ich will nicht. Ich will nicht, dass sich jemand Sorgen macht. Eigentlich wollte ich von Anfang an nicht, dass es überhaupt jemand erfährt." erklärte ich mit der ein oder anderen Träne.

Hen und ich standen am Waschbecken. Nachdem Hen endlich die Nachricht verarbeitete hatte, war sie recht still. ,,Was bekommst du so für Medikamente?" fragte sie. ,,Bei der Chemo ist es Carboplatin. Wegen den Nebenwirkungen nehme ich noch Paracetamol und Onda.." erklärte ich. Allerdings konnte ich mich nicht richtig an den Medikamentnamen erinnern. ,,Ondansetron?" ,,Genau, das war es." antwortete ich. Wir standen einfach nur da und sagten kein Wort. ,,Ich denke grad drüber nach, wie die anderen reagieren könnten. Eddie würde mich wahrscheinlich selber töten, weil ich es ihm nicht sofort gesagt hab und Maddie.." murmelte ich und sah runter. ,,Man Hen, ich kann das nicht. Dass du es weißt, ist ja noch okay, aber Eddie oder Maddie? Oder Bobby.." sprach ich verzweifelt. ,,Dass du überhaupt noch arbeitest.." sprach nun Hen wieder. ,,Ich muss arbeiten. Ich will arbeiten. Ich kann nicht nur zuhause sitzen. Das weißt du Hen." erklärte ich ernst. Hen sah kurz zu mir, bevor sie denn wieder weg sah.

I'm always gonna fight to come homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt