Mariella
Es wurde still. So still, dass ich mein eigenes Herz klopfen hören konnte.
Der Blick, den er mir gab, war intensiv und so dunkel, dass ich nicht lesen konnte, worüber er genau nachdachte.
„Jemand anderen?", fragte er leise. Ich schluckte und spürte ein unwohl fühlendes Gribbeln im Bauch.
„Ich liebe ihn", flüsterte ich und sah zu wie er die Augenbrauen langsam zusammenzog. „Ich liebe Adam, Iwan."
Sein Blick traf meinen. Er begann den Kiefer anzuspannen und griff vorsichtig nach meiner Hand.
Verwirrt runzelte ich die Stirn und erwischte mich dabei, mich etwas weg zu lehnen. Schluckend schaute ich zu, wie er seine Finger mit meinen verschränkte. Seine Haut war angenehm warm, doch das Gefühl unbekannt.
Er drückte zu, jedoch nicht so fest, dass es mich verletzte. Benommen blickte er runter auf unsere Hände. „Du liebst ihn?"
Ich schluckte und versuchte meine Atemzüge unter Kontrolle zu bekommen, als er begann wieder von mir abzulassen. Stattdessen begann er mit meinen Fingern zu spielen, während er gedankenverloren auf sie runter schaute.
„Er hat dich gegen deinen Willen zur Frau gemacht", murmelte er leise. „Er hat dich bedroht und eingesperrt. Und du liebst ihn?"
Tust du nicht das selbe?
Er blickte auf und ich sah plötzlich zu viel. Verzweiflung. Angst. Panik. Und Schmerz. So viel Schmerz.
„Du liebst ihn", wiederholte er.
„Iwan-"
„Das ist in Ordnung", sprach er. Seine Stimme plötzlich so kalt, dass es mir den Rücken eiskalt runterlief. Wie konnte sich die Farbe seiner Augen so schnell ändern?
Ich blinzelte. „Was?"
„Ich helfe dir ihn zu vergessen", sprach er leise und begann seine Augen über mein Gesicht gleiten zu lassen. „Ich werde dir helfen, ihn ein für alle mal aus deinem Kopf zu verbannen."
„Iwan", sprach ich beunruhigt, als er begann sich nochmals vorzulehnen.
Er platzierte einen Kuss auf meiner Wange und begann meinen Duft zu inhalieren. „Er verdient dich nicht", murmelte er benommen.
„Hörst du mir überhaupt zu?", fragte ich kleinlaut. Er biss in meinen Hals und ignorierte mein Keuchen.
„Was kann er dir bieten?", fragte er raunend. „Sein Herz? Ich schneide mir meins persönlich raus und übergebe es dir, wenn du danach wünschst."
„Iwan, hör auf", bat ich ihn ängstlich, als er begann kleine Küsse auf meinem Hals zu verteilen. „Du machst mir Angst."
„Gut", raunte er.
Ich schluckte, als er seinen Blick wieder hoch gleiten ließ. Ernst blickte er mir in die Augen. „Anders willst du es nämlich einfach nicht verstehen", murmelte er.
„Ich gebe dir alles", sprach er weiter. „Alles, was dein Herz begehrt. Du wirst in Diamanten und Juwelen baden. Jedes Modestück dieser Welt gehört dir. Ich lasse dir Bibliotheken bauen. Mehr Räume. Mehr Platz. Du wirst gar nicht mehr aufhören glücklich zu sein. Es wird unmöglich für dich sein, mich nicht zu lieben. Ich werde dich verwöhnen." Seine giftig grünen Augen schienen auf einmal so dunkel. „Du musst ihn einfach nur vergessen. Gib mir deine Liebe. Dein Herz. Ich passe gut darauf auf."
„Du bist krank", sprach ich zitternd. Eine kleine Träne rollte mir die Wange runter und er begann sich ein weiteres Mal anzuspannen. „Du bist krank! Lass mich gehen!", ich wollte aufstehen, doch er drückte mich wieder runter auf den Stuhl. Als ich versuchte weiter gegen seinen Griff anzukämpfen, wurde er drastisch harscher.
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𝐔𝐧𝐬𝐞𝐫 𝐅𝐞𝐡𝐥𝐞𝐫 ✓
RomanceMariella Venetien. Ein ruhiges Mädchen - nett und hatte die Angewohnheit immer zu sprechen, wenn ihr danach war. Im Schatten ihres älteren Bruders hatte sie nicht viel Einfluss auf Veränderungen. Selbst wenn ihr Bruder das ganze italienische Viertel...