𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟓𝟏

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Mariella

Die Atmosphäre war angespannt. Keiner sprach. Alle schenkten sich nur flüchtige Blicke und jedes Mal, wenn etwas besprochen wurde, wurde mir befohlen in einem anderen Raum zu warten.

Mateo schien nervös zu sein. Giovanni genervt. Und Adam rasend.

Und ich? Ich war nur froh, dass das nun hieß, dass er lebte und hoffte, dass er schlau handeln und so schnell aus dem Land flüchten würde, wie er kann, bevor die Männer meines Ehemannes ihn fanden.

"Check alle Hotels ab, alle Buchungen für Flüge und schaue dir die Kameras aus der Sicht der Lagerhalle an, ich will ihn in weniger als 24h wieder in Gefangenschaft haben; egal ob tot oder lebend", knurrte Adam ins Handy und lief vor mir von einer Stelle zur anderen. Verwirrt saß ich auf dem Sofa und blickte ihm überfordert hinterher.

Er blieb kurz stehen und genau in der Sekunde betraten auch Mateo und Giovanni das Wohnzimmer.

"Was soll das heißen?", raunte er dunkel ins Telefon. "Das ist mir egal, dann reißt euch mehr den Arsch auf und findet diesen Hurensohn. Sollte meine Frau nur ein Haar verlieren, verliert ihr alle eure Köpfe, ist das klar?", er wartete eine Sekunde und legte dann auf, bevor er das Handy achtlos auf den Tisch warf. Leicht zuckte ich zusammen und sein Blick schoss zu mir.

Er spannte den Kiefer an. "Musst dich freuen, oder?"

Ich hob eine Augenbraue. "Habe ich was gesagt?"

Er schnaubte und ließ sich auf dem Sessel nieder. Zögerlich lehnte ich mich etwas vor und legte meine Hand auf seine. Seine Augen schellten zu mir.

"Beruhige dich", sprach ich leise. Sein Blick wurde sanfter.

"Wir müssen dich in Sicherheit bringen, bevor etwas passiert", sprach mein Bruder nun und setzte sich neben mich. Sein strenger Blick war so bekannt, dass es mein Herz erwärmte und ich ließ schnell von Adam ab, bevor er es bemerkte.

"Hier kann sie also nicht bleiben", sprach Mateo und lehnte sich an die Wand. Er blickte auf den Boden.

"Deswegen wird sie zurück zu mir kommen", sprach Adam kühl und blickte Giovanni an. Die Atmosphäre nun so angespannt, dass ich das Gefühl hatte, ein falscher Atemzug könnte alles zum Einbrechen bringen.

"Es wird auch andere Optionen geben", sprach Giovanni im selben Ton. "Ich habe dir schon vorher gesagt, dass sie bei mir bleiben wird. Du hast wohl vergessen wo dein Platz ist - du bist ein Fremder."

Adams Hände ballten sich zu Fäusten und er blickte zu mir.

Ich räusperte mich leise. "Giovanni?"

Sein Blick schellte zu mir und er hob eine Augenbraue.

"Ich vertraue ihm", sprach ich leise. Seine Augen blitzten auf.

"Nein", sprach er sofort und stand auf. Ich ergriff gerade noch seine Hand und zwang ihn zum Stehenbleiben.

"Was für eine andere Option haben wir?", fragte ich ihn verzweifelt.

"Er hat dich entführt!", knurrte er. "Er hat dir gedroht. Uns mit Lügen gefüttert, damit wir uns voneinander distanzieren. Ich dachte du wärst tot - sei froh, dass er noch ganz vor dir steht!", seine Stimme wurde immer lauter und ich schluckte.

"Es scheint so als würdet ihr gar nicht versuchen, endlich Frieden zu schließen", sprach ich leise.

"Was für Frieden?", sprach nun Mateo und stellte sich gerade auf. "Was für ein Bruder übergibt seine Schwester freiwillig einem Mann, der sie entführt und vermutlich verletzt hat."

𝐔𝐧𝐬𝐞𝐫 𝐅𝐞𝐡𝐥𝐞𝐫 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt