Kapitel 9

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Mexi

Ich betrat die Konditorei Tropica noch vor Sonnenaufgang. Es war fünf Uhr früh und ich hatte vielleicht vier Stunden geschlafen. Nach gestern Abend war dies einfach zu früh. Während meine Mitbewohner noch schliefen, begann hier der Tag bereits. Normalerweise genoss ich diese stillen Morgenstunden, aber heute war ich einfach müde.

«Guten Morgen, Mexi!«, rief Vanessa mir in der Backküche entgegen entgegen. Sie war schon dabei, Zutaten abzuwiegen und den Backofen vorzuheizen.

«Guten Morgen, Vanessa«, antwortete ich ihr mit einem schwachen Lächeln.

«Wie war die Party gestern? Dein Mitbewohner hat doch aufgelegt, oder?«

«Ja. Rewi.« Ich musste ein Gähnen unterdrücken, «Er war super gut, aber wurde vielleicht ein bisschen zu spät. Ich bin ziemlich müde heute«

Vanessa lachte. «Sieht man.«

Ich warf einen Blick auf die Tafel, auf der die Bestellungen notiert waren: Geburtstagskuchen, Hochzeitstorten und eine Lieferung für das städtische Rathaus. Es war viel zu tun, aber genau das liebte ich. Mit Vanessa machte ich mich an die Vorbereitungen für die Tortenböden. Die Konditorei Tropica hatte einen hohen Qualitätsanspruch. Jede Torte, die sie verließ, musste nicht nur gut schmecken, sondern auch perfekt aussehen. Mit geübten Handgriffen füllte ich die Formen und schob sie in einen der Öfen. Bald erfüllte der Duft von frisch gebackenen Kuchen den Raum.

Während die Böden im Ofen backten, machten wir uns an die Füllungen und Dekorationen. Die Hochzeitstorte sollte dreistöckig werden mit Vanilleböden und einer frischen Beerenfüllung. Verziert werden sollten sie mit weißer Schokolade und essbaren Böden. Die Braut hatte wohl sehr genaue Vorstellungen.

Gegen Mittag war sie fertig. Ich trat einen Schritt zurück und betrachtete sie eingehend.

«Die Torte ist wirklich wunderschön geworden«, sagte Vanessa, «Die Braut wird begeistert sein.«

«Das hoffe ich«, antwortete ich, «Knossi wird sie gleich abholen. Wir müssen nur noch sicherstellen, dass sie sicher transportiert wird.«

Kurze Zeit später betrat Knossi die Küche.

«Ihr habt euch mal wieder selbst übertroffen. Die ist ja mega geworden!« Ich lächelte schüchtern. Mit Lob konnte ich noch nie gut umgehen.

«Sei vorsichtig beim Transport, ja?«, sagte Vanessa.

«Keine Sorge. Die ist bei mir sicher« Knossi lächelte und verschloss den Lieferwagen. 

Nach unserer Mittagspause widmeten wir uns der Geburtstagstorte. Trotz Müdigkeit verging der Tag schnell und als ich wieder auf die Uhr schaute war es schon kurz vor drei. Das bedeutete, dass mein heutiger Arbeitstag auch schon wieder endete. Heute trafen wir uns als WG nämlich endlich mit Julien Bam im Cafe nebenan. Darauf freute ich mich schon den ganzen Tag drauf. Ich verabschiedete mich von Vanessa und betrat den Bereich des Cafes.

Heimisches Chaos - YouTube ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt