Kapitel 15

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Antonia

Kommissar Blocker räusperte sich und trat einen Schritt nach vorne ins Gebäude hinein. 

«Wir sind befreundet«, begann er. Seine Stimme besaß eine gewisse Dringlichkeit, die dafür sorgte, dass unser Aufmerksamkeit vollständig auf ihm lag. «Rewi und ich kennen uns schon seit Jahren. Gestern kam er zu mir, völlig aufgelöst und meinte, er wäre in Gefahr. Heute sollte ich vorbei kommen, um nachzusehen, ob er verschwunden ist. Und ja... an euren Gesichtern konnte ich ablesen, dass er weg ist. Warum, wollte er mir nicht sagen. Er meinte, dass er niemanden von euch falsch beschuldigen will. Er sagte, es wäre besser, wenn ihr es selbst herausfindet« Ich konnte ihm seinen Ärger darüber ansehen, doch auch mich erfasste dieser. Was dachte er sich nur dabei? Und ging es ihm gut? Wo war er überhaupt? Eine Frage nach der anderen schoss mir durch den Kopf? Und hatte er seinen Freund nur beauftragt, um uns anlässlich des Krimispiels zu schocken?

Ich schaute mich um und auch Rezo konnte ich seine Skepsis ansehen. Andere dagegen, wie Julia wirkten eher ängstlich und verunsichert.

Julia trat einen Schritt vor. Ihre Stimme zitterte leicht vor Anspannung. «Das macht doch keinen Sinn. Warum sagt er uns nicht einfach die Wahrheit? Wenn er wirklich in Gefahr ist, sollten wir das doch alle wissen!«

«Er hat Angst davor, jemanden von euch fälschlicherweise zu beschuldigen. Aber glaub mir. Ich verstehe ihn selber nicht.«

«Also«, schloss Blocker mit einem entschlossenen Blick, «Lasst uns anfangen. Finden wir heraus, was mit Rewi passiert ist. Ich hoffe, das ist kein riesengroßer Scherz von ihm. Dafür ist er eigentlich nicht bekannt.«

Wir ließen ihn ins Haus hinein und versammelten uns im Wohnzimmer. Der Polizist nahm auf einem der Sessel Platz. Sein Blick nach wie vor ernst.

«Nennt mich doch bitte Fabian«, nahm der Polizist wieder das Wort an sich, «Also...Irgendwelche Vermutungen, was mit Rewi passiert sein könnte?«

«Vielleicht sollten wir alle der Reihe nach durchgehen, um zu überlegen, wer überhaupt ein Motiv hat?«, fragte ich in die Runde, um so den Anfang zu erleichtern. Fabian hatte wahrscheinlich recht. Ich ging eigentlich auch nicht davon aus, dass das alles hier nur ein Scherz von Rewi sein sollte, aber zu hundert Prozent sicher war ich mir da auch nicht.

«Vielleicht hat Antonia etwas geplant« Shirli deutete auf mich, worauf ich verwirrt zurückzuckte.

«Hä? Warum ich? Was habe ich mit Rewi zu tun bitte?«

«Naja. Du verbringst doch laut Rezo viel Zeit mit Julia. Entweder du bist in sie verknallt oder du machst dich so an Rewi heran, weil du ganz genau weißt, wie viel er Julia bedeutet.« Ich starrte sie nur mit offenem Mund an. Das meinte sie doch nicht etwa ernst?«

«Also erstens, ich bin zwar lesbisch aber wtf«, schleuderte ich ihr impulsiv entgegen, «und zweitens: Vielleicht bin ich einfach mit ihr befreundet? Was willst du eigentlich von mir?«

Bevor diese allerdings antworten konnte, unterbrach uns Mexi. «Mit dieser Logik ist Shirli doch noch so viel mehr verdächtig. Weißt du noch im Cafe? Du hast dich an Rewi rangemacht, obwohl er sichtlich nichts... aber auch gar nichts von dir wollte. Das heißt, du wolltest etwas von ihm.«


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Jetzt, wo ich selber eine eigene Geschichte hier veröffentliche, merke ich erst, wie schwierig es ist, ständig neue Ideen zu finden. Als ich angefangen habe, hatte ich so viele Szenarien im Kopf, die jetzt gar keinen Sinn mehr ergeben. Aber keine Angst. Das nächste Kapitel ist schon fertig und kommt am Sonntag um 4 Uhr :)

Einen Zeitplan, wann ich veröffentliche kann ich leider nicht erstellen. Ich mag das zwar immer total bei anderen, aber für mich ist das leider super schwierig. Also lasst euch überraschen >>


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