Joey
Rewi grinste breit und hielt uns das zerknüllte Tuch vor die Nase, als wäre es der Beweis für den genialsten Plan aller Zeiten. «Ihr habt echt keine Ahnung gehabt, oder?«, fügte er stolz hinzu, während er sich von der Kiste aufrichtete und die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
Die anderen schauten ihn noch immer mit einer Mischung aus Erleichterung und Ärger an.
«Das war echt nicht witzig, Rewi«, sagte Julia, «Wir dachten, dir wäre was passiert!«
«Es war doch nur ein kleiner Spaß! Ich dachte, ihr hättet es sofort durchschaut.«
«Durchschaut?« Rezo, der immer ziemlich sachlich an alle Dinge heranging, stemmte die Hände in die Hüften. «Du bist stundenlang weg und hinterlässt nur ein Paket? Kein Wunder, dass wir uns Sorgen gemacht haben!«
Rewi machte eine beschwichtigende Handbewegung und setzte sich auf die Couch, «Na ja, ich dachte, das würde die Sache spannender machen. Und hey, am Ende ist doch alles gut!«
Ich schnaubte leise und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. «Also gut, Meister der Täuschung, was war in dem Paket?« Ich deutete auf das unberührte Päckchen, das immer noch auf dem Tisch lag und für alle das Rätsel der letzten Stunde gewesen war.
Rewi zuckte mit den Schultern und grinste. «Wollt ihr es wirklich wissen?«
Ein kollektives Stöhnen ging durch den Raum. «Ja, natürlich wollen wir das wissen!«, riefen mehrere Stimmen gleichzeitig.
Mit einer übertriebenen Geste schnappte sich Rewi das Paket und riss es in einem Schwung auf. Für einen Moment hielt er inne und sah uns dramatisch in die Runde an, bevor er mit einem lauten «Tadaa!« den Inhalt offenbarte.
«Was...«, begann ich, konnte es aber kaum glauben. Im Paket lagen nur zwei Dinge: Eine kleine Plastikpistole und eine Flasche Seifenblasen. Wir starrten das Zeug an und niemand sagte ein Wort, bis Rewi, immer noch mit seinem schelmischen Grinsen, die Seifenblasenflasche in die Hand nahm und begann, Seifenblasen durch das Wohnzimmer zu pusten.
„Warum?«, fragte Antonia verwirrt.
«Ich wollte euch ein bisschen auflockern«, antwortete Rewi unschuldig, «Kommt schon, schaut mal, wie schön die Blasen sind!«
In diesem Moment konnte ich nicht anders als zu lachen. Es war so typisch Rewi. Alles konnte auch all zu chaotisch sein, aber am Ende schaffte er es immer, die Situation lustig enden zu lassen. Die anderen schauten einander an, und nach und nach mussten auch die anderen los lachen. Sogar Julia schloss sich ihnen an. Die Wut war in ihrem Gesicht nicht mehr zu erkennen.
Nun fehlte nur noch Rewis Frage...
«Wer will jetzt mit mir einen Seifenblasen-Wettbewerb machen?«
und ein buntes Chaos aus Seife entstand...
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Heimisches Chaos - YouTube ff
ChickLitWas wäre, wenn 6 Youtuber und Streamer sich nicht für dieses Leben entschieden hätten? Welche Berufe hätten sie ergriffen? Und würden sie sich trotzdem verstehen? Auch, wenn sie im ersten Moment scheinbar keine Gemeinsamkeiten haben?