Kapitel 20

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Rewi

Ein Monat war vergangen, seit wir alle zusammen gezogen waren. Keine lange Zeit, trotzdem war sie geflutet von lauter neuen Erfahrungen. Wir hatten neue Freunde gefunden - uns. Joey, Mexi, Rezo, Antonia, Julia, Julien, Shirli und ich. Letztere wohnten zwar offiziell nicht bei uns, aber sie kamen so häufig zu Besuch, dass das mittlerweile egal war. Und so kamen sie auch heute mit in unseren ersten gemeinsamen Urlaub. Joey hatte ihn als Reiseberater geplant und alles im Vorhinein geregelt. Wenn sich einer damit auskannte, dann er. Deshalb war es mir auch gar nicht schwer gefallen, ihm die Planung zu überlassen.

«Da kommt endlich der Bus«, sagt Shirli aufgeregt und steht von der Bushaltestellenbank auf. Wir anderen tuen es ihr nach und kurz darauf lassen wir uns auf die gepolsterten Sitze fallen.

«Joey, jetzt sag doch mal, was du so für Pläne hast« Flehend schaue ich an, doch er schüttelt nur lachend den Kopf. 

«Ich habe gesagt, dass ich euch überrasche und dabei bleibe ich auch«

«Man bist du nervig«, sage ich genervt und verdrehe dabei meine Augen. Joey lächelt nur. 

«Tut mir leid. Aber ich bin gut darin, Geheimnisse zu behalten.«

«Jaa. Ich weiß doooch. Ich bin nur ungeduldig.«

«Merkt man dir gar nicht an«, sagt Julia trocken, worauf ich sie spielerisch in die Seite boxe.

«Schau mal die beiden da drüben. Sind die nicht süß?«, lenkt Julia meine Aufmerksamkeit auf Rezo und Mexi, die ein paar Sitze weiter sitzen und sich aneinander anlehnen. Dabei wippen sie zur Musik, die durch die geteilten Kopfhörer läuft.

Und Julia hat absolut recht. Die beiden wirken auf eine süße Art und Weise unglaublich verliebt. Gerade beugt sich Rezo zu Mexi hinunter und flüstert ihm etwas ins Ohr, worauf dieser beginnt zu Kichern. Die Röte in seinem Gesicht ist sogar von meiner Position aus zu Sehen.

Wir erreichen den Flughafen. Ich schultere meinen Rucksack und inmitten meiner Freunde schiebe ich meinen Koffer Richtung Sicherheitskontrolle. Das ganze Prozedere zieht sich. Doch irgendwann sind wir auch damit fertig.

«Und? Freust du dich auf Spanien?« Julia setzt sich neben mich auf den freien Platz und lehnt sich an meine Schulter.

«Aber sowas von. Ich bin seit Jahren nicht mehr geflogen. Und Spanien soll schön sein. Ich bin sehr gespannt.«

«Bei mir gilt dasselbe.« Mit ihrem unfassbar süßen Grinsen schaut sie auf zu mir. Ihre blauen Augen leuchten nur so vor Zufriedenheit. Sie so zu sehen, ist einer der schönsten Anblicke meines Lebens. Denn mir geht es absolut genauso. Und damit meine ich nicht diese kurze Freude nach einem leckeren Essen oder einem Kompliment von jemandem, der einem wichtig ist. Sondern ich meine eine Fröhlichkeit, die nachhaltig ist und länger als nur ein paar Stunden anhält. Und das nicht nur aufgrund des bevorstehenden Urlaubs...

«Sehr geehrte Damen und Herren, wir beginnen jetzt mit dem Boarding für Flug 2583 nach Spanien. Passagiere der Business Class sowie Familien mit kleinen Kindern und Passagiere, die besondere Unterstützung benötigen, dürfen jetzt zuerst an Bord gehen. Anschließend bitten wir alle Passagiere, entsprechend ihrer Sitzgruppe an das Gate zu kommen. Bitte halten Sie Ihre Bordkarte und Ihren Ausweis bereit. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug.«

Ende

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nur wenn man mit geschichten abschließt kann man auch mit neuen beginnen. danke fürs lesen. es war mir eine freude.

Heimisches Chaos - YouTube ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt