Kapitel 10

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Julia

Ich war nervös. Und das mehr als ich gedacht hatte, dass ich es sein würde. Ich saß in meinem Zimmer und  versuchte, meine Aufregung unter Kontrolle zu bringen. Heute würde ich endlich Julien Bam treffen - den Julien Bam. Der berühmte Schauspieler. Ich konnte kaum glauben, dass es heute endlich soweit war. Meine Hände zitterten leicht, als ich mir meine Lieblingskette um den Hals legte und einen letzten Blick in den Spiegel warf.

«Julia, bist du bereit?«, rief Joey aus dem Flur, «Wir sollten los«

«Ja, ich komme«, antwortete ich ihm und versuchte ruhig zu klingen. Er war doch auch nur ein Mensch, versuchte ich mir klar zu machen.

Als ich den Flur betrat, standen die anderen bereits an der Tür, alle außer Joey genauso nervös wie ich. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und folgte den anderen nach draußen. 

Im Cafe angekommen, entdeckte ich Julien sofort. Er saß an einem großen Tisch in der Ecke, lächelte und winkte uns zu. Mein Herz machte einen Sprung. Er sah genauso aus wie in seinen Filmen – freundlich und mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

«Schön, dass ihr da seid«, rief er, sobald wir seinen Tisch erreichten. «Setzt euch doch.« Antonia schob mich augenblicklich nach links und plötzlich fand ich mich zwischen Rewi und ihr wieder. Joey und Rezo setzten sich gegenüber. Da kam auch schon Mexi hinter der Theke hervor und gesellte sich zu uns. 

Das Gespräch nahm schnell Fahrt auf. Joey und Julien sprangen von einem Thema zum nächsten und es war offensichtlich, dass sie sich gut verstanden. Rezo und Rewi unterhielten sich ebenfalls lebhaft, während Mexi mir und Antonia über seine neuen Backkreationen vorstellte. 

Nach kurzer Zeit legte sich die anfängliche Nervösität und die Gespräche beruhigten sich zunehmend. Irgendwann beugte sich Antonia zu mir rüber und flüsterte mir ins Ohr: «Ich finde, du solltest mal mit Rewi reden«

«Was? Warum?«

«Weil ihr gut zusammenpasst«, antwortete Antonia schlicht, «Außerdem schaut er dich schon die ganze Zeit an« Mein Blick wanderte zu ihm. Wahrscheinlich merkte er dies, denn in genau diesem Augenblick drehte er sich auch zu mir. Überfordert blickte ich ihm direkt in seine blauen Augen. Bevor ich mich wieder wegdrehen konnte, stieß mir Antonia mit ihrem Arm in die Seite.

«Was ist eigentlich dein Lieblingsessen?«, fragte ich ihn überfordert von der Situation.

Rewi sah mich überrascht an, lächelte dann aber breit. 

«Oh, das ist schwer zu sagen. Ich mag so viele verschiedene Gerichte. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich wohl den Auflauf meiner Oma wählen. Und deins?"

«Ich liebe Nudeln. Die könnte ich jeden Tag essen. Am Besten sind die Instant Nudeln mit Carbonara«

«Die habe ich noch nie probiert« Rewi schaute mich neugierig an.

«Wie kannst du nur?« Ich lachte und Rewi stieg mit ein.

«Ihr habt echt Spaß, was?«, sagte Julien und lächelte, «Worum gehts?«

«Julia meinte, dass ihr Lieblingsessen eine bestimmte Nudelsorte ist, «erklärte Rewi, «Die habe ich aber noch nie gegessen«

«Vielleicht solltet ihr die mal zusammen kochen?« Bei dem Vorschlag musste ich unwirkürlich lächeln. Das fände ich überraschenderweise wirklich schön. Antonia hatte Recht. Ich mochte ihn wirklich. Zu schade, dass er das nie erwidern würde.

«Gute Idee«, meinte dieser aber dann begeistert, «Morgen machen wir Nudeln«

«Wenn du die morgen kaufst, bin ich dabei«, lachte ich, belustigt über seine plötzliche Energie.

«Ach. Mach dir darum mal keine Sorgen.«


. . .

Endlich wieder ein Kapitel! Dafür habe ich jetzt aber lang gebraucht. Aber wenn die EM doch so spannend ist, komme ich am Abend nicht zum Schreiben... 

Schaut ihr die Fußballspiele?

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