Kapitel 65

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Ich wusste nicht, gut ich wusste es schon, aber ich habe noch nie erlebt das Sex so schön war, nicht so wie mit Romeo. Und ich habe das Gefühl das ich in dem Moment ein Stückchen von mir an Romeo verloren habe als wir zum ersten mal zusammen Musik gemacht haben und jetzt hab ich es nicht nur verloren, sondern verschenkt, an ihn.

Ich glaube das wir über eine Stunde miteinander geschlafen haben, einfach nur für das Gefühl einander nah zu sein, nicht um irgendwas abzubauen oder wieder gut zu machen, nur für uns, es fühlte sich fast an als hätten wir uns geliebt, wie in diesen Büchern.

In den Büchern in denen es immer nur langsamen, liebevollen und schönen Sex gibt, das Liebe machen. Ich habe den Eindruck das es für Romeo dieses mal auch anders war, nicht so wie der normale Sex den wir miteinander haben, vielleicht täusche ich mich auch.

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der wir einfach nur auf dem Boden lagen und seine Musik gehört haben, verlassen wir das Hauptgebäude und verbringen den Tag auf dem Campus, als richtiges Paar. 

Als ich Zayn und Sylvian dann zusammen sehe, wie sie uns beobachten, habe ich kurz angst. Angst das sie es falsch interpretieren, das sie denken nur weil ich mit Romeo wieder in der Öffentlichkeit des Campus bin, das deswegen alles vorbei sein muss.

Das will ich nämlich nicht, ein Teil von mir will das es nie aufhört so zu sein wie es jetzt ist. Ein Teil von mir hofft das es so bleiben kann, wenn dieses Semester vorbei ist, wenn das Studienjahr vorbei ist und auch wenn das Studium vorbei ist, aber das ist ein Teil von mir den ich schon längst unter die Erde gebracht habe, zusammen mit meiner Tochter.

Ja die Optimistin in mir ist mit diesem kleinen Lebewesen gestorben, jemand den ich nie wirklich kennen gelernt habe, sie mir aber trotzdem ohne weiteres den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Dafür ist ein kleiner unausstehlicher teil an mir sogar dankbar, was mich zu einem unaufhörlichen Selbsthass zwingt.

Jedes mal wenn ich an diesem Tag in Gedanken versinke, die nicht zu diesem Tag gehören, küsst mich Romeo. Als wüsste er das ich abgelenkt werden müsste, weil ich ihm sonst nicht mehr zuhören kann.

Ich fühle mich gut das wir uns wieder vor anderen nah sein können, die gesamte Woche bis zu den Ferien über Thanksgiving verbringen wir damit eine Zweifel mehr daran zu lassen, das wir wieder offiziell sind. Ich frage Sylvian nicht warum er sich in den letzten Nächten nicht mit mir getroffen hat, ich genieße nur seine Präsenz, so wie die ganze Zeit auch schon. 

Lasse mich von ihm küssen und überreden nicht mehr nur im Schutz der Dunkelheit miteinander Zeit zu verbringen. Lasse mir von Harper sagen das es nicht gut ist mich wieder auf Romeo einzulassen, das es eine verdammt schlechte Idee ist mich von Crescent und Sylvian umgarnen zu lassen, dabei tun sie das nicht.

Es ist kein Umgarnen wenn sie mich doch schon längst hatten und so traurig das sein mag, sie müssten es nicht mal mehr versuchen. Sie müssten nicht mehr versuchen mich rumzukriegen, ich würde freiwillig mitgehen.

Ich gehe freiwillig mit, den als Harper abreist um Thanksgiving in den Bahamas oder so irgendwas zu verbringen, wahrscheinlich zusammen mit Rodney. Kann ich immer noch nicht glauben das ich wirklich eine Nacht mit allen fünf im Verbindung Haus verbringen werde, ganz allein.

Meine Sachen sind alle bereits gepackt, dabei ist es erst Mittag, alle anderen sind bereits abgereist, zumindest von denen ich weiß, da klopft es an meiner Tür.

"Herein!" rufe ich und lege meinen Laptop in seine Tasche, Vance kommt herein. "Hey Valleria." begrüßt er mich und ich lächle ihn an. "Was gibts?" frage ich ihn und er reicht mir einfach einen Zettel, "Den soll ich dir geben, ich habe ihn nicht gelesen, es war ihr aber wichtig das du ihn vor heute Abend liest." ich nehme den Zettel und erkenne die Handschrift sofort.

Kingston, Universität der EliteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt