Kapitel 11

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Das Alpha Rex verbindungshaus sieht genau so aus wie ich es mir gedacht habe, nur mit einem größeren Balkon an der front des Hauses oder vielleicht sind es zwei, ich kann es in der Dunkelheit nicht richtig aus machen. Denn die obere Etage ist dunkel, ich sehe zu Harper die bereits zu jemandem läuft, ein Typ der gerade dabei ist eine zu rauchen, sie redet mit ihm und er läuft mit schnellen schritten aufs Haus zu und schmeißt die Zigarette einfach ins Gras.

Ich sehe mich um und sehe noch mehr Mädels mit grünen Kleidern, haben wir alle die selbe Farbe in verschiedenen Styles? "Hey ihr!" begrüßt uns Sarah und schließt mich in die Arme ich erwidere schnell bevor sie mich los lässt und Lissi umarmt.

Als sie sich löst sieht sie uns verwundert an "Was ist....? Eure Haare wo, wie, vor allem wann?" sie stottert und Lissi fährt sich verlegen durch die vorderen Haare. "Naja das ist ne lange Geschichte und nichts für heute Abend." tue ich es ab und hoffe sie lässt es dabei. Sie nickt einfach nur und lächelt uns an bevor sie sich umdreht um die anderen zu uns zu winken.

Die haben so ziemlich die selbe Reaktion nur findet Melissa das wohl nicht ganz so toll wie die anderen, sie wollte Lissi damit ja auch eigentlich eins auswischen. Ich wollte gerade etwas sagen da kommt Harper zu uns und stellt sich vor. Sie hat ihr wahrscheinlich gerade den Abend gerettet und Lissi die versucht ihr bestes nicht zu Melissa zu sehen, fasst ich aber immer wieder in den Nacken, da wo jetzt fast keine Haare mehr sind.

Wenn ich sie heute allein erwische spreche ich mal mit Melissa darüber, ich will wissen warum sie nicht einfach mit Lissi gesprochen hat. Lissi greift meine Hand und drückt sie fest, mein Blick schweift zu ihr und dann zu Harper und einer Gruppe Mädchen. Die anderen Stipendiatinnen umarmen jeweils ein aus der Gruppe. Das werden wohl dann ihre 'Schutzengel' sein, ich kenne keine von ihnen, auch nicht von meinen Schichten aus dem Crows.

"Hi ihr, wollen wir zur Party dazu stoßen?" fragt eine brünette mit kurzen Haaren, sie war vor weniger als einer Woche beim Frisör ihre Spitzen sind noch gerade. Die anderen sehen nicht weniger frisch gestylt aus und sie tragen alle ein blaues Kleid in verschiedenen Schnitten, so wie wir in grün.

Wir machen uns als Grüppchen auf den weg zum Haus, gerade als ich den ersten Schritt mache leuchtet die dunkle Etage auf und ich sehe 5 Gestallten auf dem Balkon stehen. Die Kings, wie sie vereint auf ihr Königreich und ihre Untertanen herabblicken und auf ihre neuen Spielfiguren.

Als wir näher treten kann ich meinen Blick nicht senken sondern sehe weiter zu ihnen auf, ich will es mir selbst nicht eingestehen aber ich versuche Romeo auszumachen aber die Nacht ist zu Dunkel und das Licht vom Zimmer hinter ihnen ist nicht hell genug um etwas anderes als einen Schatten zu erkennen.

Im Haus ist die Party im vollen gange und alle haben eine gute Zeit, sehen gut aus und beachten uns nicht mal aber egal in welche Richtung ich blicke ich sehe niemanden in Grün als wäre diese Farbe ausschließlich für uns reserviert. In mir macht sich ein ungutes Gefühl breit mich juckt es in den Fingerspitzen zu gehen und ich würde es tun, wäre da nicht Lissi die meine Hand hält wie ein Kleinkind.

Ich kann es ihr nicht verübeln, Melissa sieht immer wieder zu uns mit einem verurteilenden Blick der selbst mir zu schaffen macht. "Lasst uns Tanzen, ja?" fragt Elysa, Lissis Engel und auch wenn mir das ganze Getue nicht richtig vorkommt stimme ich wie alle anderen zu. Ich drücke Lissis Hand und ziehe sie mit einem Lachen hinter mir her zur Tanzfläche, heute Nacht lasse ich mir nicht versauen. Das ist es was ich zumindest glauben möchte, was ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe.

Nach gefühlten Stunden, Tagen, Wochen auf der Tanzfläche verlasse ich außer Atem den großen Raum und setze mich in einen nahezu leeres Zimmer. Nur eine Gruppe Mädchen sitzt auf einer großen Couch, eins in der Mitte und alle anderen drumherum, sie unterhalten sich und beachten mich gar nicht also tue ich das auch nicht. Bis...

"Valleris richtig? Kannst du unsere Gläser wegbringen, das ist doch dein Job als Kellnerin." Clarisse. Ich tue so als hätte ich sie nicht gehört und ziehe kurz die übermäßig hohen Schuhe aus die Harper mir heute geliehen hat. "Bist du taub?! Clarisse hat mit dir geredet." die Stimme der Brünetten ist wie ein fipen im meinem Ohr.

 "Ich dachte ich bin nicht gemeint." antworte ich ihr, damit sie nicht nochmal spricht. "Na wer den sonst?" fipt sie wieder und ich will mir schon die Ohren zuhalten aber unterdrücke den Impuls. "Ich heiße nicht Valleris und ich arbeite hier auch nicht." ich gebe mir mühe so höflich zu sein wie ich kann aber der ganze Tag hat mich schon gestresst und das hier hilft meinen Nerven nicht.

"Ist mir doch egal wie du heißt, tu was ich sage." richtet Clarisse jetzt das Wort an mich und ich will mich auf ihr überhebliches Lächeln übergeben. "Und wieso sollte ich das tun?" ich schiebe ein unsicheres Lächeln hinterher um jegliche Abscheu in meiner Stimme verschwinden zu lassen, oder ihr wenigsten weiß zu machen das sie es sich einbildet.

"Wisst ihr was ihr hattet eine schöne Zeit bis ich hier rein kam, ich gehe einfach wieder." damit schlüpfe ich wieder in Harpers Schuhe die mir jetzt doch ein wenig zu klein zu sein scheinen, vielleicht liegt es aber auch am tanzen, und verschwinde bevor noch eine der anderen sich einmischt. Ich laufe also einfach planlos durch das Haus sehe mir ein paar Gemälde an den Wänden an und frage mich wer diesen Würfel eigentlich ausgestattet hat.

Ich mag moderne Architektur aber das hier ist schlicht und ergreifend, langweilig. Anders lässt es sich nicht sagen und das die Wände so wirken als würden sie dir gleich auf den Kopf fallen mach auch nichts besser. Ich wollte gerade in einen Flur abbiegen in dem sich nur wenige Menschen aufhalten, eine Person um genau zu sein und er verlässt auch nur ein Zimmer aber da ruft mich jemand.

"Hey Valleria! Wo willst du den hin, hier spielt die Musik." kurz drehe ich mich um und sehe Chris, mein Blut gefriert und ich muss mich zusammen reißen um ihm nicht eine zu klatschen als er mich an die Hand nimmt und dreht.

"Ihr Mädels seht heute alle aus wie Prinzessinnen."  ich will im meine Hand wegreisen und ihm in die Eier treten aber halte mich selbst davon ab, lächle ihn nur verlegen an und warte darauf das er mich wieder los lässt, tut er aber nicht. "Danke, du siehts aber auch nicht schlecht aus." ich sehe noch einmal nach hinten um zu sehen ob der Kerl von gerade noch dort steht, tut er nicht dafür kommt Sarah aus dem Flur und legt einen Arm um mich.

"Na hübsche Frau? Seid ihr hier hergeschlichen um allein zu sein?" sie zwinkert mir zu und ich täusche ein verlegenes kichern vor. "Nein, ich habe mich nur umgesehen." sie sieht etwas enttäuscht aus und zieht die Unterlippe vor. "Schade" "Ja schade, aber ich wollte Valleria zurück zur Party begleiten, wenn du Lust hast, ich hab noch einen Arm frei." er lacht so unbeschwert das es mir fast hochkommt.

"Oh Chris! Ich habe einen Freund." scherzt sie und hakt sich bei im ein, wie kann es sein das unser Jahrgang sich nach so kurzer Zeit schon so gut versteht? Das kann doch nicht innerhalb einer Woche einfach so passieren.  "Ja den hast du." er wieder er aber anders, nicht scherzhaft sondern warnend. Als wollte er sie daran erinnern "Dann erfährt er besser auch nicht das ich hier mit einer Frau getanzt habe." sie klingt nicht mehr ganz so scherzhaft wie zu beginn. Ich lasse mich von beiden zurück zur Party ziehen, sofort suche ich den Raum nach Lissi ab und lasse Chris sofort los.

Ich laufe zu ihr und sie sieht mich fragend an "Las uns was trinke!" schreie ich über die Musik aber gerade als sie den Mund aufmacht geht das licht aus und die Musik ebenfalls. Die Stille dauert eine Ewigkeit bis ein Lichtkegel direkt auf uns fällt, ich werde für einen Moment geblendet aber als ich wieder etwas erkennen kann sehe ich nichts außer Schwarz und Gold.

Alle um uns herum Trage Masken, manche ganz schwarz andere mit Gold darauf und wider andere komplett goldene. Die Masken haben alle keine Augen, als würde man ins nichts starren wenn man sie ansieht.

Mir ist auf einmal so kalt das ich meine Arme um mich schlinge, ich sehe am Lichtstrahl vorbei und da steht ein Mann sein gesamtes Gesicht ist hinter einer schwarz-goldenen Maske aber ich sehe in blaue Augen, ein blau das etwas in mir aufwühlt das ich getötet habe. Ich setze mein bestes Pokerface auf und höre auf zu lächeln.

Meine Fingernägel graben sich in das Fleisch meiner Oberarme, ich drücke meinen Brustkorb fester, schmerzhaft fest, alles um jetzt nicht die Kontrolle über mich zu verlieren, nicht in der ersten Woche, nicht vor dem gesamten Studiengang. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft, das habe ich mir versprochen.

"Willkommen in Kingston."

Kingston, Universität der EliteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt