Kapitel 93

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"In den Zirkel haben sie mich wahrscheinlich auch nur deswegen aufgenommen. Oder weil ich meine Millionen selber gemacht habe." sage ich und beginne um die Mauer herum zu gehen. "Du bist im verdammten Zirkel!" fragt Zayn blaffend und ich bleibe stehen.

Ich sehe zu ihm auf und erkenne ihn nicht wieder, bis ich wieder diesen Schmerz sehe, den ich ihm zugesetzt habe. "Ja, bin ich. Ich will endlich mir gehören, nicht der Goldesel für meine Stieffamilie sein. Als Juniormitglied im Zirkel geht das auf gewisse weise viel schneller." sage ich und sehe einen nach dem anderen an.

"Hört zu ich habe viel gelogen, aber ich habe nie über uns gelogen, das was wir hatten oder auch nicht hatten war echt und ich habe dabei nicht ein mal an Mattheo gedacht, weil Mattheo nur mit mir Verlobt ist, naja weil er sich was drauf erhofft und mein Vater erhofft sich was von seiner Familie, so läuft das doch für euch auch irgendwann, benutzen und benutzt werden." ich werde ihnen nicht sagen was wirklich vorgefallen ist, das geht sie nichts an.

"Hast du uns nicht auch benutzt, damit du unser Spiel gewinnst." fragt Romeo und er hat tatsächlich das Recht das zu sagen. "Nein, ich wollte nur studieren. Euer Spiel hat das schwerer gemacht aber ich hätte es auch gewonnen wenn ich nicht mit euch gefickt hätte und ich habe euch auch nie benutzen wollen oder mit euch spielen, ich wollte was echtes, ich habe dabei nur die Rechnung ohne das reale Leben gemacht." sage ich mit harter Stimme und muss trotzdem den Kloß in meinem Hals runterschlucken.

Keiner von uns weiß was er darauf erwidern soll und so seufze ich einfach nochmal und fahre mir durchs immer noch feuchte Haar, "Ihr könnt fahren wenn ich wollt, ich bin euch dankbar das ihr mich hergebracht habt, ihr müsst aber nicht bleiben. Ich wünsche euch schöne Ferien." ich drehe mich um und laufe so schnell es geht zurück ins Krankenhaus ohne den Eindruck zu erwecken das ich vor ihnen flüchte. 

Ich laufe direkt in den Pausenraum und mache mir einen Becher Kaffee. "V?" fragt eine Frauenstimme und ich dreh mich mit einem müden Lächeln zu Este um. Este ist wunderschön. Sie trägt pinke Braids und hat den schönsten Body den ich je gesehen habe dabei trägt sie Größe 38 mit gerade mal 18 ist aber auch ziemlich groß, einen Kopf größer als ich und alles sieht wundervoll an ihr aus mit ihrer Olivfarbenen Haut. Sie lächelt mich mitfühlend an und ich winke sie herein.

Ohne etwas zu sagen stellt sie ihre Tasche ab und nimmt mich in den Arm und ich halte mich so stark an ihr fest bis ich mich sicherfühle. Sie umfasst meine Wangen und küsst meine Stirn, ich lasse mich gegen sie fallen und sie hält mich einfach fest, bis ich mich wieder aufrichte und sie auf die gleiche Art anlächle wie sie mich, ziemlich unsicher.

"Aron meint du würdest dich gern umziehen und für deine Freunde hab ich auch was mitgebracht. Ich will doch nicht das sich jemand erkältet." Este klingt so wie immer, dabei weiß ich das sie das nur tut damit ich bei ihr nicht auch noch die Starke spielen muss, dabei kann ich doch gar nicht mehr anders.

"Danke, aber die sind nach hause gefahren." erwidere ich und sie lacht, ich ziehe die Brauen zusammen und sie lacht noch mehr, bis ihr Tränen in die Augen steigen und sie schluchzt. Jetzt bin ich dran mit Trostspenden und als ich ihr die Tränen wegwische fühle ich mich auf einmal besser und zur gleichen Zeit beschissener als vorher. Ich bin so wütend auf diese Bastarde die das getan haben und würde sie am liebsten... umbringen.

Scheiße nochmal sowas darf ich nicht denken wenn Rex die Nacht vielleicht selbst nicht übersteht. Aber ich kann nicht anders, ich will das diese kleinen Hurensöhne genau so leiden wie Rex und Oliv und wie alle anderen die jetzt angst haben, das ist meine Stadt und ich werde diesen Möchtegern Gangstern aus diesem Gangverschliss ganz sicher nichts überlassen und es mir wegnehmen.

Estes Schluchzen holt mich aus meinen Gedanken und ich streiche über ihren Rücken. Sie braucht lange bis sie sich beruhigt hat und ich bleibe geduldig und bin für sie da, weil sie es auf für mich ist, wir geben uns gegenseitig halt. Als sie sich nach einer Ewigkeit von mir löst und mich mit verschmierter Wimperntusche ansieht lache ich auf. Este wischt sich übers Gesicht und verschlimmert das ganze nur noch, ich reiche ihr ein Papiertuch und sie nimmt es dankend an. 

Kingston, Universität der EliteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt