Eine Reise Zur Heilung

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Das Organisatorische war endlich abgeschlossen und wir waren gerade noch damit beschäftigt die Kinder auf die Reise vorzubereiten. Karysia hatte sich wirklich rührend um die Mädchen gekümmert und ich war ihr dafür auf ewig dankbar. Heute wuselten sie alle aufgeregt durch ihre Zimmer und packten alle ihr Sachen in dir Reisetaschen, welche wir besorgt hatten.
"Danke", strahlte Freya die mich so fest drückte wir sie nur konnte. Sie lachte seit langem wieder und feierte mich in den höchsten Tönen, weil ich mein Versprechen, ihnen gegenüber gehalten hatte.
"Bitteschön. Ich habs doch versprochen. Und was man verspricht, wird auch gehalten", sagte ich und tippte ihr auf die Nase. Wir legten ihr noch alles für den Flug raus und dann sah ich zur nächsten. Fusel war ebenfalls damit beschäftigt, alle zu besuchen. Wir nahmen morgen das große Jet von Lyrkan und seiner Familie, damit alles darin Platz fanden. Meine Eltern wollten mich nämlich nicht mehr so schnell alleine lassen. Wer konnte ihnen das auch verübeln? Sie hatten mich erst vor ein paar Tagen wieder bekommen und auch ich wollte nicht ohne sie fliegen. Lyrkan und seine Eltern waren ebenfalls von der Party. Charlotte auch. Xarius und Darian waren allerdings verhindert. Sie sollten hier die Stellung halten, weshalb Xarius und Charlotte heute noch einmal ausgingen. Die beiden waren wirklichen niedlich zusammen. Erika sang vor sich wie hin, während sie ihre Sachen ordentlich in der Tasche und einem Rucksack verstaute. Jeder hatte einen Rucksack für sein Zeug. Ebenfalls hatten wir Pässe für die Kindern organisiert man, damit wir am Flughafen keine Probleme bekommen würden.
"Du scheinst ja völlig aus dem Häuschen zu sein", bemerkte ich lachend.
"Oh, hey Lyla! Natürlich bin Ich das! Es ist einfach unglaublich , Ich komme wieder nach Hause!", jubelte sie und klatschte in die Hände. Es wahr wirklich schön sie so zu sehen. Wenn man die Mädchen so sah und ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass nichts passiert wäre... Doch ich wusste das es für jeden ziemlich schwer werden würde, wenn sie zu Hause waren. Genauso wie bei mir und jetzt war ich noch nicht einmal so lange in dieser Hölle gewesen... Und dennoch saß die Wunde tief. Ich wachte nachts immer wieder aus Albträumen auf, durch Dad, Mum oder Charlotte. An richtigen Schlaf war gar nicht erst zu denken. Weil es immer wieder aufs gleiche hinaus lief... Und jeden Abend saß ich nun vor meiner Sporttasche und starrte sie an. Ich wusste wirklich nicht ob Ich weiter machen oder es einfach bleiben lassen sollte. Es war schwer und schmerzhaft darüber nachzudenken, da dieser Sport mir mal alles bedeutet hatte. Auf der anderen Seite war das Eis schon immer der Ort an dem ich loslassen konnte... Ich konnte mich dementsprechend nicht entscheiden,was das richtige war... Außer das ich diese Kinder zu ihren Familien zurück bringen würde. Das stand fest. Und genau aus diesem Grund würden wir morgen zu diesem verdammten Flughafen fahren und in den Flieger steigen!

Wie geplant marschierten wir alle zusammen um fünf Uhr in der Früh durch den Flughafen von Oslo. Und die Leute sahen nicht schlecht drein wenn wir mit dreizehn Kindern vorbei zogen. Und auch dieses Mal sah ich mich alle paar Meter um. Insbesondere wegen der Presse.
"Warum haben dich eigentlich gestern die Zeitungen überfallen?", fragte Erika. Ich seufzte. Ich beugte mich zu ihr hinüber und sagte ihr was ich vor meiner Entführung gemacht hatte. "So ist das also... Danke dass du uns geschützt hast. Das hat nämlich irgendwie Angst gemacht", sagte sie mit einem so wunderschönen Lächeln, wie Ich es noch nie von ihr gesehen hatte.
"Gern geschehen", sagte ich und streichelte ihr über den Kopf. Als wir endlich am Schalter ankamen, legte ich alle Pässe vor und die Frau lachte ein wenig.
"Ich wünsche eine gute Reise", sagte sie nachdem wir das Gepäck abgegeben hatte. Fusel lief heiter neben mir her und achtete darauf, dass keiner zurück fiel. Also erstes würden wir die Schwestern Kim und Nora zurück nach Italien bringen... Die beidem strahlten zum Glück auch wieder. Wir hatten bereits mit den Eltern gesprochen und ihre Mutter wäre beinahe am Hörer kollabiert. Aber ich konnte das super nachvollziehen. Wir würden um die Eineinhalb Stunden fliegen und hatten dann ein Aufenthalt von vier Stunden, bis es dann nach Frankreich für Carolin. Durch die Runen konnte ich zum Glück alle beliebigen Sprachen sprechen. Von Latein bis deutsch, war alles möglich. Lyrkan wusste mittlerweile auch was ich war und erstaunte immer wieder über meine Fähigkeiten. Er hatte gut reden... Er war schließlich der Prinz der Hölle. Und ich anscheinend die Prinzessin der Sterne. Aber darüber würde Ich mit Lucifer sprechen wenn wieder Ruhe einkehrte. Endlichen kamen wir am Jet an und Ich fiel müde in einen Sessel. Lyrkan setzte sich zu mir und hatte neuerdings die Angewohnheit mich an ihm fest zu halten, sobald er neben mir saß. Er legte vorsichtig seinen Arm um mich und Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.
"Na dann kann es ja los gehen, was?", meinte er und nickte zufrieden. Ich wusste nicht genau warum ich dass hier alles machte, aber meine Seele hatte mir immer wieder gesagt, dass dies der erste Schritt zur Heilung sei. Aus welchem Grund auch immer. Die Kinder setzten sich ganz erstaunt hin und packten Malbücher und alles andere aus bevor dann auch Snacks und Frühstück bereit waren. Die letzten Tage hatten die Kids im wahrsten Sinne des Wortes gefressen wie die Wilden. Es wirkte so als hätten sie viele dieser Speisen noch nie gesehen. Und so sah es auch jetzt wieder aus, während sie sich auf die Sandwiches und noch viele andere Dinge stürzten. Als es jedoch an den Start ging, setzten sie sich alle brav hin und starrten aus dem Fenster. Ich hatte das Gefühl, in diesem Moment einfach mal wieder durchatmen zu können. So als ob ein enormer Druck von mir abfiel. Und als wir dann endlich in der Luft waren holte ich mir ebenfalls was.
"Möchtest du auch was?", fragte ich ihn.
"Ja, gerne", antwortete Lyrkan mit einem warmen und so liebevollen lächeln, dass mir endlich wieder mal warm wurde. Ich krallte mir ein paar Sandwiches, Brezeln, Rührei und Säfte. Voll beladen kam ich zu ihm zurück und er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
"Dass ist nicht nur für mich", schmollte ich gespielt.
"Aber Ich denke Mal 75 Prozent ", lachte er.
"Vielleicht", gab ich ertabt zurück.
"Na dann wünsche ich dir guten Hunger ." Ich bis genüsslich ins erste Sandwich und lehnte mich zurück. Zuvor zog Ich mein Pulli wieder runter... Das war auch ein Tick geworden... Ich wollte auf keinen Fall Haut zeigen, weshalb ich auch Handschuhe aus Spitze trug und den Pulli bis zum Kinn. Ich bekam sonst Panik. Ich hatte Angst wieder so grausam berührt zu werden... So war es auch bei den älteren Mädchen. Und ich zog mich mehrmals am Tag um. Es war zwar nervig aber ich fühlte mich sonst schmutzig, weshalb ich gleichermaßen Duschen ging... Und auch wenn er jetzt mit mir lachte, spürte ich seine Qualen... Er wollte mir um jeden Preis helfen, wussten aber beide nicht wie. Fusel stubste mich an, was mich ein wenig zusammen zucken ließ. Er spürte, das etwas nicht stimmte. Und auch er gab alles um mich wieder in die Spur zu bringen

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