mastermind - L.S.

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present

„Ich gehe nach oben." sagte Harry leise nuschelnd, nachdem seine Eltern ganze 10 Minuten nur auf ihre Handys starrten ohne ihn wirklich zu beachten.
Seine Mutter sah zu ihm auf „Schon?" fragte sie & hob dabei eine Augenbraue. Harry wollte seine Augen verdrehen - tat es aber nicht.
„Harry die Torte ist noch nicht mal angerichtet, bleib sitzen!" mischte sich nun auch sein Vater ein. Dieser jedoch blickte nicht mal von seinem Handy hoch.
Harry presste seine Lippen aufeinander. Er will einfach nur weg, in sein Zimmer. Das hier, ist furchtbar!

Es kam jedoch wenigstens zu seinem Glück die Köchin mit der Torte schon gleich danach ins Esszimmer. Der Lockenkopf atmete erleichtert aus. Lange würde er es nicht mehr mit seinen Eltern in einem Raum aushalten. Nicht wenn es so angespannt ist.
„Danke Anastasia." sagte Harrys Vater, Theo. Die Köchin lächelte freundlich & verschwand dann auch schon wieder in die Küche.

Nun sah Harry das erste Mal, dass beide ihre Handys weglegten.
Seine Mutter Elise lächelte ihn an. „Schneid an Harry." sagte sie & reichte ihm das Messer. „Es ist deine Torte." Harry schnaufte leise aus & griff dann nach dem Messer. Damit schnitt er die Torte an.
Zum Glück konnte er gestern noch mit Anastasia reden & sie dazu beauftragen keine Schwarzwälder-Kirsch-Torte zu machen. Diese schmeckt ihm nämlich überhaupt nicht. Aber natürlich wissen das seine Eltern nicht. Sie wissen nicht was Harry mag & was nicht.

„Theo sieh mal." sagte Elise geschockt. „Das ist garkeine Schwarzwälder-Kirsch."
Harry verdrehte die Augen „Mama ich hab Anastasia gesagt sie soll eine Schokoladentorte machen." erklärte er leise & schnitt nun drei Stücke hinunter. „Ich mag keine Schwarzwälder-Kirsch."
Seine Mutter schüttelte den Kopf leicht als er ihr, das Stück für sie auf dem Teller anrichtete.
„Harry dein Vater mag die doch so gerne..." sie seufzte „& du weißt, dass ich Schokolade nicht gerne esse."

Harry sah sie unverständlich an. „Aber es ist mein Geburtstag." sagte er genervt - wahrscheinlich sogar sauer. Seine Eltern sahen ihn so an als ob er gerade kein richtiges Argument gegeben hätte. Als wäre er verrückt.
„Harry es dreht sich nunmal nicht alles nur um dich." zischte sein Vater.

Harry hatte genug.
Er ließ das Messer einfach am Tisch fallen, nahm sich sein Stück Torte auf den Teller & schob seinen Sessel zurück. Ohne seine Eltern nochmal anzusehen stand er auf & verließ mit schnellen Schritten das Esszimmer.
Sobald er aus dem Raum war, atmete er aus. Es schien als würde ihm eine Last von den Schultern fallen allein weil er den Raum verlassen hatte.
Schnell lief er die Treppen hinauf in sein Zimmer - bevor seine Eltern ihm noch nach kamen oder so.

Dort angekommen schloss er erstmal seine Türe ab. Zwar denkt er nicht, dass seine Eltern sich die Mühe machen & ihm wirklich nachgehen werden, jedoch sollte er auf Nummer sicher gehen.
Harry ließ sich gleich darauf auf sein Bett fallen.
Schon lange hatte er keine hohen Erwartungen mehr an seinen Geburtstag, jedoch ist jedes Jahr die Hoffnung da, dass es dieses Mal anders sein würde. Das war es aber nicht mal letztes Jahr als er 18 geworden ist.
Harry ist sich bewusst, dass seine Eltern denken sie tuen schon so viel für ihn - & in gewissen Materiellen Dingen tun sie das auch. Jedoch tuen sie auf einer emotionalen Basis nichts für ihn. Das haben sie noch nie.

Während Harry also allein in seinem Bett seine Torte aß schaute er seinen Lieblingsfilm Mamma Mia. Es brachte ihn so gut wie immer in gute Laune.

Es ist schon fast 2 uhr Nachts als Harry das nächste Mal seine Zimmer Tür öffnete. Seine Katze Molly hat an der Tür geschabt - da sie wie immer in seinem Bett bei ihm schlafen wollte. Sie schenkte ihm auch garnicht viel Aufmerksamkeit, sondern tapste sofort zu seinem Bett & rollte sich dort ein um zu schlafen.
Harry war mindestens genau so müde wie sie. Aber er konnte sich einfach nicht dazu bringen sein Buch wegzulegen & schlafen zu gehen. Es ist gerade viel zu spannend. Harry hat das Buch um 20 Uhr angefangen - direkt nach dem Mamma Mia zu Ende war. Seit dem hat er es kein einziges Mal mehr weggelegt.