29. april 2004Harry sah in den Ofen.
Der Kuchen im Ofen sah gut aus. Er duftete & ging genau so auf wie er sollte.
Harry war stolz auf sich. Er hat ganz allein, ohne Hilfe einen ganzen Kuchen gebacken. Selbst wenn er Hilfe gebraucht hätte, hätte er die nicht bekommen. Von wem denn? Seine Nanny macht ihren Job nicht & kassiert aber trotzdem das Geld. Seine Eltern sind wie immer weg & Gemma ist sobald sie 18 war ausgezogen. Harry hat sie damals umarmt & ihr gesagt, dass er sie vermissen wird. Sie hat nichts gesagt & ihn einfach weggedrückt. Seit dem hat er sie 3 mal gesehen. An Weihnachten & ihrem Geburtstag. Sie kommt ihn nie besuchen, war seit Jahren nicht mehr bei seinem Geburtstag hier & heb auch nicht ab wenn er sie anruft. Harry versucht es trotzdem immer wieder. Er hat Hoffnung, dass sie ihn irgendwann doch noch mögen wird.Harry lächelte stolz auf sich selbst & stellte sich dann einen Timer. Immerhin will er nicht, dass sein Kuchen verbrennt. Harry steckte die kleine Küchenuhr ein & öffnete dann die Schiebetür der Küche raus zum Garten.
Er lächelte der Sonne entgegen.
Es war erst April aber dafür schon sehr warm. Harry konnte mit kurzer Hose & kurzem Shirt raus & ihm war nicht mal kalt.Barfuß lief er durch die Wiese des Gartens bis das ganz nach hinten zum großen Baum. Harrys Familie hatte passend zu ihrem großen Haus einen riesigen Garten.
Harry ist nicht der größte Fan ihres großen Hauses. Nicht wenn er allein ist & er garnicht wusste was er mit so viel Platz tun sollte. Aber Harry mochte den Garten. Er liebt es immer noch hier Fußball zu spielen - allein - oder wie heute zu schaukeln.
Er liebt die Schaukel die er von seinen Eltern bekommen hat. Sie war an einem dicken Ast des alten Baumes befestigt. Harry hat sich den Baum aussuchen dürfen als er vier war - er hat die Schaukel zu seinem vierten Geburtstag bekommen. Es war sein Lieblings Baum. Deswegen hat er auch vor einem Jahr ein kleines H in den Baum geritzt. Er hat den Baum stolz Baumi genannt.Harry schloss die Augen während er schaukelte. Im Grunde war er glücklich. Er hatte ein gutes Leben. Er muss ja nicht mal zur Schule gehen. Nur das nötigste hat er von einer Hauslehrerin vor ein paar Jahren beigebracht bekommen.
Er ist nicht arm - seine Eltern könnten ihm alles kaufen was er will. Harry würde niemals richtig arbeiten müssen weil sie so ein vermögen haben.Jedoch ist er allein.
Er ist so so allein.Seine Eltern sind nie da, das Haus ist viel zu groß um den Angestellten überhaupt einmal am Tag über den Weg zu laufen & Freunde hat er auch noch nie gehabt. In seinen zehn Jahren war er nicht oft draußen. Er bleibt immer auf ihrem Grundstück. Hier & da war er mal einkaufen mit, oder shoppen, oder in schicken Restaurants wo ihn nichts schmeckt. Aber nie wirklich draußen. In keinem Freizeitpark oder Spielplatz. Er durfte das nie. & seine Eltern machten sich auch nicht die Mühe so etwas mit ihm zu unternehmen.
Während Harry allein in Gedanken versunken schaukelte fiel ihm garnicht auf, dass hinter ihm im Gebüsch etwas raschelte. Erst nach ein paar Minuten hörte er es & drehte sich erschrocken um.
Das Gras & die Blätter des Stauches wackelten. Er riss die Augen erschrocken auf. Irgendein Tier war dort.
Eine Schlange?!
Oder ein Eichhörnchen?
Oder eine Schlange?!Harry sprang ängstlich von der Schaukel & ging näher zum Gebüsch. Er hatte Angst - besonders weil er nicht will, dass ihm plötzlich eine Schlange entgegen springt. Jedoch will er wissen welches Tier so ein Geräusch macht. & vielleicht könnte er sogar ein Eichhörnchen streicheln...
Es war jedoch keine Schlange die auf ihn sprang sondern eine kleine Katze.
Harry schrie auf vor Schreck. Er hüfte einen Schritt zurück & blickte erschrocken das Tier an. Erst dann erkannte er, dass es keine giftige Schlange war sondern ein süßes kleines Baby Kätzchen.Sofort breitete sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen aus.
„Oh Hallo..." flüsterte Harry. Er kniete sich vorsichtig in die Wiese vor die Katze. Sie sah ihn mit großen Augen an. Ihre Ohren zuckten in einige Richtungen, jedoch blieben ihre Augen auf Harry.
Leise kicherte er „Ich bin Harry." flüsterte er um sie bloß nicht zu verschrecken. Vorsichtig streckte er ihr die Hand entgegen damit sie daran schnuppern konnte. Anstatt das jedoch zu tun, streckte sie ihren Kopf & schmiegte sich sofort an seine Hand. Harrys Gesicht begann sofort zu strahlen. Die Katze kam näher & begann sich glücklich gegen Harrys Knie zu schmiegen. Harry konnte sie schnurren hören. Glücklich kicherte er. Harry legte seine Hand in ihr weiches orangefarbenes Fell & begann die sanft zu kraulen. Ihr Schnurren wurde noch lauter.„Wer bist denn du süße?" kicherte er & traute sich sogar sie hoch auf seinen arm zu nehmen. Die Katze schnurrte lauter & schmiegte sich an ihn. Sein Herz fühlte sich an als würde es platzen.
Die Katze gab ihm mehr Liebe als jeder andere Mensch zuvor.Harry suchte nach einem Halsband oder einem Chip im Ohr. Die Katze ließ alles mit sich machen.
Harry fand nichts. Er ging schwer davon aus, dass sie eine Streunerkatze ist. Harry entschied sich also dafür, die Kleine zu adoptieren. Er könnte es nicht übers Herz bringen sie jetzt wieder allein gehen zu lassen.„Ich nenne dich..." er sah sie genau an. Ihre Augen glitzerten grün - fast wie seine. „Molly!" strahlte er.
Bestätigend mauzte die Katze. Harry kicherte. Es ist fast als würde die Katze ihn verstehen.
„Wir werden beste Freunde Molly!" lächelte er & drückte die kleine Katze etwas mehr. Sie schmiegte sich fest an seine Brust. Harry kicherte glücklich als die Uhr in seiner Hosentasche plötzlich klingelte.Harry grinste & stand mit Molly auf dem Arm auf. Sie schnurrte weiterhin in seinen Armen & krallte sich sogar etwas in den Stoff seines Shirts.
Der Lockenkopf lief nach drinnen. Schnell schaltete er den Ofen mit einer Hand aus - in der anderen hielt er Molly.
Er setzte die kleine Katze nur für ein paar Sekunden ab, da er sich seine Schürze nahm & umhing. Gleich danach hob er Molly wieder hoch & setzte sie in die kleine Tasche der Schütze. Zu Harrys überraschen gefiel es ihr darin auch ziemlich gut.& so verzierte Harry den Kuchen & Molly sah ihn neugierig dabei zu. Harry nahm sich vor morgen selbst einkaufen zu gehen, um Futter, Spielzeug & ein Halsband für Molly zu kaufen.
„Harry!" rief seine Mutter erschrocken als sie Abends in sein Zimmer platzte.
Harry schreckte auf & ließ fast seinen Kuchen fallen - welcher nebenbei perfekt schmeckte.
Seine Mutter blickte böse zwischen ihm & Molly auf seinem Schoß hin & her.
Harry wusste garnicht, dass seine Eltern heute schon zurück kommen.„Du hast eine Steunerkatze ins Haus gebracht?!" zischte sie. Harry zog seinen Kopf ein. „Ja..." er blickte hinunter auf die Katze. Sie ist schon nach einigen Stunden das wichtigste was er besitzt.
„Sie ist so klein & allein." so wie ich - fügte Harry in Gedanken hinzu. „Ich hab sie gerettet." lächelte er stolz. Vielleicht würde ihn jemand eines Tages retten.Seine Mutter schüttelte den Kopf „Sie bleibt nicht im Haus!" zischte sie „Du darfst sie nicht behalten!"
Harry fiel in sich zusammen. Er konnte Molly nicht einfach wieder aussetzen. Sie ist ihm schon so ans Herz gewachsen.
„Nein." brummte Harry & schlang seine Arme um die Katze. „Sie gehört jetzt mir! Ich gebe sie nicht mehr her." stellte er klar.Seine Eltern sprachen eine ganze Woche nicht mit ihm. Dafür jedoch hatte er von nun an Molly.

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mastermind - L.S.
Hayran Kurgu- Pausiert - Louis bricht eines Nachts in Harrys Haus ein. & Harry kann ihn von der ersten Sekunde an nicht ausstehen - aus offensichtlichen Gründen. Jedoch merkt Harry schnell, dass hinter dem einheitlich so taff scheinenden Kriminellen mehr stec...