Der nächste Morgen dämmerte sanft. Harry lag noch immer im Bett, als er leise Schritte auf sich zukommen hörte. Kurz darauf öffnete sich die Tür, und der Duft von frischem Kaffee und warmem Toast erfüllte den Raum. Harry setzte sich langsam auf, und obwohl er nichts sehen konnte, spürte er Severus' Anwesenheit förmlich.
»Ich habe dir Frühstück mitgebracht«, sagte Severus ruhig und stellte das Tablett vorsichtig auf Harrys Schoß.
»Danke«, murmelte dieser und griff nach dem Toast, um einen Bissen zu nehmen. Severus setzte sich an den Bettrand und beobachtete Harry aufmerksam.
»Wie fühlst du dich heute?«
»Gut«, antwortete Harry mit einem Lächeln, auch wenn es ein wenig gezwungen wirkte. Severus zog eine Augenbraue hoch.
»Wirklich? Ich möchte die Verbrühungen sehen, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist«, Harry seufzte leise, legte den Toast zur Seite und ließ Severus die Verbände lösen.
»Wie du willst. Aber ich sagte doch, dass es mir gut geht«, der andere prüfte die Haut sorgfältig und stellte fest, dass die Verbrühungen tatsächlich gut verheilt waren.
»Du hattest recht. Es sieht wirklich gut aus«, Harry grinste verschmitzt.
»Habe ich doch gesagt. Du musst mir mehr vertrauen«, ein schwaches Lächeln spielte um Severus' Lippen.
»Vielleicht hast du recht. Ich entschuldige mich, dass ich dir nicht geglaubt habe«, Harry lehnte sich zurück und setzte ein schelmisches Lächeln auf.
»Entschuldigung angenommen, aber ich möchte etwas als Ausgleich.«
»Und was wäre das?«, fragte Severus neugierig.
»Ein Kuss«, sagte Harry bestimmt, seine Lippen noch immer zu einem neckenden Lächeln verzogen. Severus zögerte einen Moment, bevor er sich zu Harry hinüberbeugte und sanft seine Lippen auf die des jungen Mannes legte. Der Kuss war kurz, aber voller Wärme und Zärtlichkeit. Als sie sich wieder voneinander lösten, konnte Harry das leichte Lächeln in Severus' Stimme hören.
»Das war deine Entschuldigung«, sagte Severus leise. »Und wie fühlst du dich jetzt?« Harry lächelte breit.
»Jetzt fühle ich mich wirklich gut«, Severus setzte sich zurück, seine Hand noch immer auf Harrys Schulter ruhend.
»Das freut mich. Du solltest dein Frühstück zu Ende essen. Wir haben heute viel vor«, Harry nickte und nahm erneut den Toast in die Hand. Er aß schweigend weiter, doch seine Gedanken kreisten um die Ereignisse der letzten Tage und die Zukunft, die vor ihm lag. Als er das Frühstück beendet hatte, stellte er das Tablett zur Seite und drehte sich zögernd in Severus' Richtung.
»Wie soll es jetzt eigentlich mit uns weitergehen?«, begann er unsicher. Severus seufzte tief.
»Ich weiß, was ich fühle. Ich will mit dir zusammen sein. Aber nur, wenn du es auch willst«, Harrys Herz machte einen Sprung.
»Ich will es auch«, sagte er leise. »Aber wie soll das an der Schule funktionieren?«, Severus nickte nachdenklich.
»Das ist ein Thema, das wir besprechen müssen. Es könnte sein, dass ich dich nicht weiter unterrichten darf, wenn unsere Beziehung bekannt wird. Du bist zwar erwachsen und volljährig, aber ich bin immer noch dein Lehrer«, Harry biss sich auf die Lippe und dachte nach.
»Ich verstehe. Aber das bedeutet nicht, dass wir es nicht versuchen können, oder?«
»Nein, das bedeutet es nicht. Wir müssen nur vorsichtig sein und überlegen, wie wir damit umgehen wollen. Ich will nicht, dass du deswegen Probleme bekommst«, Harry lächelte schwach und griff nach Severus' Hand.
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Blind Shades
FanfictionHarry Potter kehrt nach dem Krieg nach Hogwarts zurück, um sein letztes Schuljahr zu wiederholen, und verliebt sich hoffnungslos in Severus Snape. Nach einer Auseinandersetzung mit diesem verletzt sich Harry so schwer, dass er erblindet. Von Schuldg...