Der Anruf kam plötzlich.
Niemand hatte damit gerechnet.
Nicht einmal meine Mum.
Es war schon dunkel, als das Telefon klingelte. Wir hatten es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht und ich war leicht genervt von dem störenden Geräusch. Meine Mum stand auf und ging ran. Ich hörte zuerst nicht zu und konzentrierte mich auf mein Buch, bis ich bemerkte, dass sie nicht Deutsch sprach. Sie antwortete auf Koreanisch. Ich wurde hellhörig und legte das Buch auf den Tisch. Wenn sie koreanisch sprach, musste etwas mit ihrer Schwester sein! Tante Abby hatte eine Koreaner geheiratet und ist dann mit ihm nach Seoul gezogen. Ich stand auf und ging in das Esszimmer, wo das Telefon stand. Meine Mum sagte Tschüss und legte auf."Mum? Was ist? War das Tante-...", mir blieb der restliche Satz im Hals stecken als ich sah, dass sie weinte.
"Oh mein Gott, Mum! Wieso weinst du ?!" Ich lief auf sie zu und nahm sie in den Arm. Sie klammert sich an mich und schluchzte laut. Verzweifelt versuchte ich sie zu trösten. Ich hörte sie Luft holen und merkte, dass sie etwas sagen wollte.
"Noah...Das War Onkel Tao...Er...Oh mein Gott! Deine Tante hatte einen Autounfall und sie i-i-ist t-tot!"
Meine Mutter schrie auf und weinte laut los. Klammerte sich an mich und konnte einfach nicht aufhören.Und nun hockte ich hier. In der Halle des Flughafens in Seoul. Und wartete, dass der Ehemann meiner Tante mich abhohlen würde. Meine Mum konnte nicht mit, da sie ein Blumengeschäft hat und meine Schwester Lara erst 3 Jahre alt ist. Somit wurde kurz beschlossen, dass ich für unsere Familie anwesend sein sollte und meine Mum später nachreisen würde-Wenn es möglich für sie wäre.
Ich holte tief Luft und ließ mich auf die Bank sinken. Eine Gänsehaut machte sich über meine Haut breit und ich zog meinen Parka enger um mich. Hier war es schon recht kalt. Ich war nicht zum ersten Mal in Seoul. Insgesamt waren es hier schon sechs Aufenthalte gewesen. Immer bei Tante Abby. Ich beherrschte auch ganz akzeptabel die Sprache. Ganz in Gedanken versunken, fiel mir erst jetzt der unangenehme Lärm in der Halle auf. Was wohl jetzt los war? Ich blickte in die Richtung woher der Lärm kam und entdeckte eine riesige Menge von Mädchen. Sie schrien lauter Wörter und hatten komische Leuchtstäbe in den Händen. Belästigt von dem Lärm, beschloss ich, raus zu gehen und dort auf Tao zu warten. Schnell stand ich auf und nahm mein Tasche. Der Koffer wurde direkt geliefert.Den Parker und mich gewickelt lief ich los und schaute dabei auf den Boden. Ich sah kurz auf und versicherte mich, dass ich richtig laufe, bis ich einen großen Hund sah. Total fasziniert von ihm und immer noch in Richtung Ausgang, achtete ich nicht mehr auf meinen Weg.
"Was so ein Ticket für den Hund wohl kostet?", dachte ich mir und fing an mögliche Preise in Erwägung zu ziehen.Doch plötzlich gab es nur noch einen lauten Knall und ich merkte, wie ich ich auf meinen Hintern fiel. Ein unangenehmer Schmerz zog durch meinen Rücken und ich finge an zu fluchen. Und das nicht gerade leise...
Das tat wirklich höllisch weh!
Ich schaute auf, um zu sehen, was mich zum Fallen gebracht hatte. Vor mir hockte ein junger, koreanischer Mann mit roten Haaren. Sein Gesichtsausdruck war schockiert. Wegen dem Fluchen oder dem Sturz wusste ich jetzt nicht, aber ich merkte, dass wir von lauter Mädchen angegafft wurden. Mit rotem Kopf stand ich auf.
"Ich- um...Es tut mir leid!", stotterte ich aufgeregt, mit dem Gefühl, etwas Schreckliches gemacht zu haben.
Ein paar junge Männer halfen ihm hoch und schauten mich fragend an.
Als der Rothaarige stand schaute er mich auch nur ratlos an.
"Was hast du gesagt? Ich versteh deine Sprache leider nicht.", antwortetet er in einem klaren Englisch.
Verdammt! In meinem Schock ist mein Hirn auf Deutsch programmiert! Ich wurde rot und versuchte mich zu konzentrieren.
"Tut mir leid!", sagte ich noch einmal auf koreanisch.
Er schaute verwundert, wegen meinem koreanischen Satz und macht Anstalt zu antworten, doch die Mädchenmenge war ungeduldig geworden und schob mich weg und die Gruppe Männer Richtung Tür.Komisch.
Was die wohl sind, dass die so gehypt werden? Ich holte noch einmal Luft und schüttelte meinen Kopf, als dann ich Onkel Tao sah. Er winkte mir zu und ich lief ihm entgegen. Bei ihm angekommen schaute er recht überrascht aus.
"Wahnsinn! Einmal hier und man sieht Big Bang! Aber egal... Hallo Noah! Schön, dass du gekommen bist!"
Er nahm mich in den Arm und ich erwiderte seine Umarmung. Er schien ein paar Kilos verloren zu haben und er hatte rote Augen. Ich spürte, wie er mir leid tat.
"Ich bin auch glücklich, endlich hier sein zu können...Ich hoffe ich kann euch behilflich sein, in so einer Zeit."
Er nickte mir ernst zu, nahm meine Tasche und legte den Arm um mich. Wie es schien, ist er wirklich glücklich, dass ich hier bin. Mit dem Gedanken, all Mögliches zu machen, dass er nicht zu sehr leiden musste, machte ich mich mit ihm auf den Weg zu dem Auto. Trotz all der Zuversicht, betete ich, dass alles gut laufen würde.Das ist mein 1. Kapitel von meiner ersten Geschichte!
Ich hoffe, es ist nicht zu lang und nicht so schlimm.
Kritiken und Verbesserungen nehme ich dankend an!
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Ein Winter mit G-Dragon
FanfictionNoah reist aufgrund eines familiären Ereignis zu ihrem Onkel nach Korea. Dort stößt sie immer wieder auf den jungen Mann Jiyong, der ihr klar und deutlich macht, dass er an ihr interessiert ist. Doch was passiert, wenn sein Beruf als Musiker und ihr...