Kapitel 14

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"Also und hier drückst du auf Aufnahme.", erklärt mir Jiyong.

"Und das ist alles was man machen muss?", will ich wissen.

"Nein, natürlich nicht! Ich hab dir jetzt nur das Grundwissen gezeigt. Um alles zu wissen, braucht man mindesten 3 Monate."

"Nicht schlecht.", bewundere ich das Mischpult. Jiyong hatte mich am späten Mittag angerufen und gefragt, ob ich bei den Aufnahmen für das Lied dabei sein möchte.

Nach einer so schrecklichen Nacht wollte ich eigentlich absagen...Doch alleine in der großen Wohnung? Nee, das hätte alles nur schlimmer gemacht. Also hatte ich zugstimmt, mich geduscht, mir einen großen Pulli und eine Leggins angezogen und mich auf den Weg in das YG-Gebäude gemacht.

Und nun saß ich seit 2 Stunden neben dem Rothaarigen und ließ mir alles erklären. Die restlichen Mitglieder hatten sich für später angemeldet, da eine Baustelle, einen Stau verursacht hatte. Und sie waren mittendrin. Ich hatte zuerst Sorge, so lange alleine mit Jiyong zu sein, doch er verhielt sich wie immer. Er war nett, albernd und fragte dauernd, ob ich was bräuchte. Wie ein großer Bruder. Was für ein kranker Gedanke!

Da wir fertigen mit der Erklärung waren, ging ich zurück auf das Sofa und nahm meinen Milchshake von dem Tisch. Ich nahm einen großen Schluck und schaute dabei auf den Boden. Es verging einen Weile, in der niemand etwas sagte. Dann drehte sich Jiyong zu mir.

"Würdest du gerne den Songtext lesen?",fragte er mich.

Ich blickte überrascht auf. Seine Stimme klang leicht belegt.

"Darfst du das? Ich meine ihn mir zeigen?"

Er schaute mich arrogant an.

"Natürlich, schließlich ist das unser Song. Taeyang zeigt die auch immer seiner Freundin. Wieso sollte ich es auch nicht dürfen?"

Ich schaue ihn belustigt an.

"Wir kennen uns erst seit kurzem und wir sind nicht zusammen. Ich könnte ihn kopieren?"

Er winkt ab.

"Er ist schon abgesichert. Würdest du das machen, müsstest du mit Gefängnis und einer saftigen Geldstrafe rechnen. Und nebenbei, hast du sowieso null Plan von Musik, also was sollte passieren?"

Jetzt war ich die mit dem arroganten Blick. Ich zog einen Augenbraue hoch.

"Ich habe Ahnung von Musik, Jiyong."

Er schaut mich abschätzend an.

"Den Text von einer Band oder so zu kennen, heißt nicht, dass man Musik machen kann.", warf er mir vor.

Jetzt war ich angepisst. Empört schnappte ich nach Luft.

Wie kann man nur so sein!?

"Ich kann nicht nur die Texte von Bands! Nein, ich kann sogar mehr!", rief ich empört.

"Und das wäre was?", wollte er belustigt wissen.

"Ich werde klassische Musik in Wien studieren, Jiyong.", haute ich raus.

Zufrieden sah ich wie sein Grinsen verschwand.

"Ich spiele als Hauptinstrument Geige, aber beherrsche noch das Klavier, die Hafe, Gitarre und Querflöte. Und das sind nur die Instrumente, welche ich sicher spielen kann.", gab ich siegessicher zu und schaute gelangweilt auf meinen Nägel.

Als ich aufschaue sehe ich, wie mich Jiyong ungläubig mustert.

"Wieso hast du nie was gesagt?!", will er wissen.

Ein Winter mit G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt