Bonus 3

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Teil 3

Neverland, 15 Jahre vor Reginas Fluch

Felix POV

Heute war das Mädchen, Juna, zum ersten Mal mit im Lager. Sie hat sich recht gut eingefügt und mit den anderen Verlorenen getanzt. Auf Pans Anordnung hin bringe ich sie jetzt wieder zurück zum Strand, damit sie von dort wieder unbeschadet in ihre Welt gelangen kann. Denn sie ist nur im Traum hier. Mit meiner Keule über der Schulter und einem Holzstückchen zwischen den Zähnen gehe ich voran, das Kind hinter mir her.

„Felix, seit wann lebst du eigentlich hier?", fragt sie und an ihrem Tonfall erkenne ich, dass sie sich langweilt. „Seit ein paar Jahren", versuche ich es einfach abzuwiegeln.

„Und wie alt bist du?"

Oh nein, ich befürchte, das wird so ein Ewigkeits-Frage-Antwort-Spiel. Ich beschleunige meine Schritte etwas und sie hüpft hinter mir her.
„Was interessiert dich das?", versuche ich den Spieß umzudrehen. „Ach, nichts", lässt sie es auf sich beruhen und beginnt fröhlich zu summen. Ich frage mich, wann ich das letzte Mal eine so pure, kindliche Freude erlebt habe. Eigentlich müsste Juna dafür auch langsam zu alt sein. Rufio war der letzte, der mir so ehrlich fröhlich begegnet ist und er war auf jeden Fall ein paar Jahre jünger als dieses verlorene Mädchen.

„Juna, könntest du das bitte lassen?", grummele ich genervt, denn ich weiß nicht wie lange ich das ertrage. Sie erinnert mich zu sehr an das Kind. „Was denn?", fragt sie schelmisch. „Das Gesumme", präzisiere ich und fahre herum. Meine Worte unterstütze ich, indem ich meine Keule energisch vor mir absetze. Das Mädchen zuckt zusammen, „Na gut." Jetzt tut sie mir leid und ich drehe mich schnell um.

„Neunzehn", sage ich nach einer Weile, um ihr Spiel als Entschuldigung wieder aufzunehmen. „Was?", ihr Tonfall ist irritiert. „Ich bin neunzehn, obwohl, mittlerweile müsste ich eigentlich viel älter sein", rede ich weiter. „Und wie alt ist Peter?", Juna ist wieder voll ins Spiel eingestiegen. „Nenn ihn besser Pan", blocke ich die Frage, auf die auch ich keine exakte Antwort weiß.

„Warum?"

„Um ihm den nötigen Respekt zu erweisen."

„Ähm... Felix?", bei ihrem leicht panischen Tonfall drehe ich mich wieder zu ihr um. Juna hat begonnen zu schweben und da wir noch im Dschungel sind, stößt sie sich den Kopf an einem Ast. Nur schwer kann ich es unterdrücken zu lachen. Schließlich kann ich es auf ein spöttisches Lächeln herunter drosseln, nehme einen ihrer Füße und ziehe sie die letzten Meter bis zum Strand. Dort lasse ich sie los und sie verschwindet mit einem „Danke!" in Richtung Himmel. Ich schaue ihr nach wie sie im Morgengrauen verschwindet.

Nein, sie ist nicht wie Rufio. Und auch nicht wie Elise. Schon alleine optisch unterscheidet sie sich mit ihren braunen Haaren und den grünen Augen stark von ihnen. Eventuell verhält sie sich so ähnlich wie die beiden, eben wie ein Kind, aber irgendwas ist trotzdem anders.
Juna passt nicht nur gut zur Magie der Insel, sondern auch in die Gruppe der Jungs. Sie ist nicht wie Rufio und auch nicht wie Elise, denn sie ist verloren. Ihre Freude von eben hat sie nicht aus dem Nichts, wie andere Kinder, sondern daher, dass sie endlich Menschen gefunden hat, die so sind wie sie. Die verlorenen Kinder.

Felix - The second shadow of Peter PanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt