Kapitel 21 - Der Morgen danach

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Deryas Sicht:

Was ist das nur für eine angenehme Wärme? Und warum habe ich dieses Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit?


Langsam wache ich auf und öffne meine Augen. Mein Blick fällt jedoch nicht auf eine der Wände oder an die Zimmerdecke. Er trifft auf eine, halb bedeckte, Brust die sich ruhig hebt und senkt. Überrascht über diese Tatsache brauche ich einen Moment und realisieren, dass ein Arm um mich geschlungen ist. Langsam hebe ich den Blick um zu sehe, wer mich da im Arm hält. Als ich sehe, wer neben mir liegt, setzt mein Herz einen Moment aus und ich bin schlagartig hellwach. Es ist Jacob! Jacob hält mich fest im Arm und schläft friedlich neben mir. //Warum ist er hier?//, frage ich mich innerlich. Doch da zieht mich der Dunkelhaarige näher an sich und mein Gesicht landet an seiner Brust. Sein Gesicht berührt meinen Kopf und mich überkommt eine Gänsehaut und auch diese Wärme kehrt zurück. Da trifft mich die Erkenntnis: //Ich hatte keine Alpträume!// Jetzt merke ich auch, wie ausgeschlafen und ausgeruht ich bin. //Das, wofür ich letztens noch Alkohol gebraucht habe, hat Jacob mit seiner bloßen Anwesenheit geschafft. Er muss meinen unruhigen Schlaf mitbekommen haben//, erkenne ich und versuche, vorsichtig mein Gesicht zu heben. Doch Jacobs Gesicht hält mich davon ab. Seine Lippen berühren meine Stirn und als hätte mich der Blitz getroffen, spüre ich wieder diese Geborgenheit. Mal ganz davon abgesehen, dass sich mein Herzschlag verschnellert. Vorsichtig versuche ich den Arm des Dunkelhaarigen anzuheben um mich aus seinem Griff zu befreien. Zu meinem Glück löst der schlafende Jacob seinen Arm von selbst von mir. Er hat sich etwas auf den Rücken gedreht und so liegt nur noch seine Hand auf meiner Hüfte. Ich hebe sie an und lege sie Jacob auf den Bauch. So leise wie möglich erhebe ich mich und sehe, dass Jacobs anderes Arm, die ganze Zeit, unter mir lag. //Komisch. Den hab ich gar nicht gemerkt//, bemerke ich und krieche vorsichtig aus dem Bett um den Dunkelhaarigen ja nicht zu wecken. 


Neben meinem Bett ziehe ich meine Prothese, die ich abgelegt hatte, und meine Stitch-Hausschuhe an. Als ich sicher stehe, drehe ich mich um und beobachte Jacob, der weiter friedlich schläft. Ich gehe um mein Bett herum und stehe nun daneben. Mein Blick schwankt kurz zu der Digitaluhr, wo 07:15 Uhr steht. //Dank Jacob hab ich fast 7 Stunden, erholsamen, Schlaf bekommen//, realisiere ich und sehe wieder den Dunkelhaarigen an. Ein kleines Lächeln kommt über meine Lippen und mein Körper reagiert wie von selbst. Ich hauche Jacob einen kleinen Kuss auf die Wange. „Danke Jacob", flüstere ich ehe ich meine Tablettenbox nehme und leise mein Schlafzimmer verlasse. Kaum ist die Tür hinter mir zu, ertönt ein Schnarchen. Mein Blick wandern durch den Raum. Julien und Anfro liegen, aneinander gekuschelt, weiter auf der Schlafcouch und die restlichen Elevator Boys plus meinem besten Freund verteilt auf dem Doppelstock-Sofa. Wieder sind Schnarch-Geräusche zu hören und diesmal sind es zwei. Bei den ‚Übeltätern' handelt es sich um Luis, der oben mit Tim schläft, und Bene, der sich die untere Liegefläche mit Jojo teilt. Genau dort entdecke ich ein drittes Kissen sowie Decke. //Dort muss Jacob geschlafen haben//, denke ich mir und gehe weiter in die Küche. Dort hole ich leise ein Glas aus dem Schrank, fülle es mit Wasser und nehme meine Tabletten. Ich lasse das leere Glas stehen, hole aus dem Gästebadezimmer ein großes Handtuch und meine blaue Strickjacke und gehe auf den Balkon. Das Handtuch lege ich über eine, noch nasse, Liege und setze mich darauf. Ich ziehe mir die Strickjacke über, ziehe meine Knie heran, lege meinen Kopf auf ihnen ab und betrachte die Aussicht.


Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon so sitze. Doch was ist weißt, ist dass sich mein Herz so langsam wieder beruhigt. Das Öffnen der Balkontür ist zu hören und wenig später taucht eine dampfende Tasse in meinem Sichtfeld auf. Erst jetzt wende ich meinen Blick ab und drehe meinen Kopf. „Guten Morgen Dee", hält mir mein bester Freund weiter die Tasse hin. //So gut wie er mich kennt, ist da Kakao drin//, denke ich mir. Ich nehme sie ihm ab: „Dir auch einen guten Morgen Jojo." Auch er hat eine Tasse in der Hand und neben ihm auf dem Boden liegt ein Handtuch. Jojo stellt die Tasse auf den kleinen Tisch und breitet das Handtuch auf der zweiten Liege aus. Er setzt sich nun ebenfalls hin und nimmt seine Tasse in die Hand. Wir heben die Tassen kurz hoch, trinken beiden einen Schluck Kakao und schweigen. Doch wenige Augenblicke später unterbricht mein bester Freund unser Schweigen: „Und... Wann wolltest du mir von deinen Alpträumen erzählen?" „Du wusstet davon?", frage ich leise nach und sehe ihn an. Langsam nickt Jojo: „Ich bin dein bester Freund auf der ganzen weiten Welt. Natürlich weiß ich es. Und nein, Danny hat mir nichts gesagt. Denkst du denn ich würde es nicht merken, wenn dich etwas belastet oder die Anzeichen ignorieren?" „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht auch noch damit belasten. Danny, Lisa und Jess sind, neben Tante Edna, die Einzigen, die von den Alpträumen wissen. Sie haben auch schon ein paar Mal hier übernachten, doch die schlimmen Träumen bleiben", erkläre ich ihm und sehe auf die Tasse in meinen Händen. „Und wie hast du letzte Nacht geschlafen?", will mein bester Freund von mir wissen. Sofort sehe ich ihn wieder an und weite überrascht meine Augen. Jojo lächelt mich wissend an: „Tja im Gegensatz zu den anderen bemerke ich mein Umfeld, wenn ich auf Klo gehe." //Er weiß es! Er weiß, dass Jacob neben mir in meinem Bett geschlafen hat//, realisiere ich und sehe ertappt zurück auf meine Tasse. Die Wärme strömt in mein Gesicht und mein Herzschlag wird wieder schneller.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 03 ⏰

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