*~20~*

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Ich blinzelte ganz langsam.
"Sie ist wach", die Stimme kannte ich doch. Ich öffnete meine Augen ganz und krabbelte so weit wie möglich von ihm weg.
"Harmonia, ganz ruhig. Ich bin's doch nur, Joshua", meinte der engelsgleiche Junge.
"Nur Joshua, pah. Du hast mich bedroht und wolltest mich umbringen. Ich hasse dich! Ich hasse dich!", kreischte ich ihn an. Was fiel ihm eigentlich ein, sich hier als... Ich wusste auch nicht... Als Freund? Auszugeben! Als Gleichgesinnten.
"Aber... Wir sind doch Freunde. Erinnere dich doch, Prinzessin." Joshua sah mich verletzt an.
"Da ist nichts, an das ich mich erinnern könnte", gab ich zurück. Was sollte da sein? Ich wusste nicht wovon er sprach. Ich konnte ihn doch nicht mögen, er hatte mich bedroht.
"Lass mich in Ruhe. Mit so jemandem wie dir möchte ich nichts zu tun haben", ich sah ihn feindselig an. Wie konnte er nur glauben, dass ich ihn mochte.
"Sie haben an dir mehr verändert als ich dachte und ich dachte...", er sah mich traurig an," unsere Verbindung sei stark genug.
Ich muss dich noch etwas fragen bevor ich gehe, okay?" Ich nickte misstrauisch.
"Was ist mit Mark passierte?"
Das reichte mir. Ich knallte meine flache Hand in sein Gesicht.
Er sah mich entsetzt an. In meinem Inneren zerbrach etwas.
Dann...
Nahm mich Joshua in den Arm und beruhigte mich. Es fühlte sich gar nicht falsch an... Es fühlte sich so richtig an, als hätte ich schon oft so in seinen Armen gelegen.
"Es tut mir leid. Ich hätte feinfühliger sein sollen", gestand er.
"Aber, wir werden dich sowieso von hier weg bringen. In Sicherheit."
Ich schob ihn von mir weg. "Nein. Nein, Joshua. Ich weiß zwar nicht wirklich, was ich für eine Rolle hier spiele, aber es ist eine große und ihr werdet mich brauchen. Ihr könnt mich nicht weg schicken, dafür bin ich zu wichtig."
Joshua lächelte leicht. "Das hast du letztes Mal auch gesagt. Aber du scheinst dich nicht daran erinnern. Wenn du wegen mir gehst, da du mir ja nicht zu trauen scheinst, geh wegen Odette. Die Sorge um dich macht sie noch verrückt."
"Aber Odette ist doch bei meinem Vater. Sie gehört doch zur Regierung und du doch scheinbar nicht... Oder?" Ich war verwirrt.
"Was redest du da? Natürlich nicht", dann verfinsterte sich sein Blick," Eigentlich ist das auch egal. Du wirst gehen. Du wirst hier weggebracht werden, ob es dir passt oder nicht. Ist mir egal. Mit deiner Einwilligung oder ohne, du wirst hier weg gehen." Er schnappte sich meine Arme blitzschnell und verband sie mir auf meinem Rücken, dann zog er ein Tuch hervor und hielt es mir vor die Nase. Ich hatte keine Zeit mich zu wehren.
"Tut mir leid", murmelte er noch leise.

Ich wachte auf und hielt mir meine Hand an den Kopf. Ich hatte Kopfschmerzen. Neben mir kicherte jemand.
"So sieht man sich wieder", sagte die Gestalt neben mir, ich erkannte rote Korkenzieherlocken und ein kleines von Sommersprossen überzogenes Gesicht. Ich fand sie ziemlich hübsch.
"Wer bist du?", fragte ich sie irritiert.
"Jetzt bin ich aber beleidigt. Ich dachte wir wären an diesem einen Tag Freunde geworden. Mona, erinnerst du dich?", fragte sie etwas eingeschnappt, doch mir ging kein Licht auf.
"Nein, tut mir leid. Die in der Anstalt haben was mit meinem Kopf gemacht. Meine Gedanken verdreht. Ich erinnere mich nur an die, an die ich mich erinnern soll.
Bist du eins der Kinder aus den Aufgaben? Mittelschicht vielleicht?", fragte ich sie.
"Nein", sie schüttelte den Kopf."ich gehöre zu den Rebellen. Meine Mutter gehört zu den Anführern da."
Rebellen... Rebellen... Was waren Rebellen eigentlich?
Wo war ich eigentlich?
Was machte ich hier?
Wer war ich?
Was war nur los mit mir?
Von einer auf die andere Sekunde hatte ich fast mein ganzes Leben vergessen, erst jetzt kam es stückchenweise zurück. Das musste mit den Sachen zusammenhängen, die sie in der Anstalt mit mir gemacht hatten.
Jetzt fiel mir wieder ein, wie ich hier her gekommen sein musste. Joshua hatte mich entführt, das musste es sein. Er hatte mich aus der Schusslinie geschaffen.
Dieser kleine Feigling.
Aber das würde ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich würde wieder zurückkommen. Wenn sich nur eine Möglichkeit zur Flucht ergeben würde, würde ich sie ergreifen.
Ich war hellwach. Es war Zeit für Veränderungen. Für ein neues Ich. Für einen neuen Anfang. Ich würde meine Sorgen bekämpfen.

Ende von Buch 2

~*~
Eigentlich wollte ich das Ende ein wenig spannender und länger gestallten, aber naja... Jetzt ist es halt so.
Eine Frage an euch: Soll ich den dritten Teil einfach in diesem Buch weiter schreiben oder ein neues anfangen?
Eigentlich weiß ich nicht, ob es sich hier noch richtig lohnt, weil es mit der Zeit immer weniger Votes und Leser geworden sind, von Kommentaren will ich gar nicht reden.... Ich weiß das ist normal, aber... Ich würde mir irgendwie schon mehr Rückmeldung wünschen. Ich bin im Moment nämlich ziemlich verunsichert, ob sich mein schreiben überhaupt lohnt. Nein, ich höre bestimmt nicht damit auf, aber... Ich würde mich gerne verbessern und das kann ich nur mir Kritik und Rückmeldungen.
Besonders bei Gezüchtet bin ich ziemlich verunsichert, weil im Moment irgendwie nur noch komisches Zeug rauskommt. Irgendwie hab ich im Moment gar keine Lust mehr auf's schreiben.
Naja, bis irgendwann.
Ich hoffe wir sehen uns in Teil drei wieder
Julia <3

Gezüchtet - Die VeränderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt