84.Wieso er?

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„Alles gut?" fragte Lando vorsichtig. „Es geht schon. Können wir vielleicht als erstes zur Polizeistation fahren und dann zum Friedhof?" fragte ich und er nickte warm lächelnd. Wir fuhren zur Polizeistation und während ich aussagte war zum Glück die ganze Zeit Lando bei mir. „Sehr gut. Ich denke das wird reichen für eine Haftstrafe. Wir lassen ihnen ein Brief zukommen für die Gerichtsverhandlung" meinte der Polizist lächelnd. „Ich weiß es passt nicht zum Thema aber könnte ich vielleicht ein Foto haben? Man trifft so eine Berühmtheit nicht alle Tage." fragte er was mich leicht zum Lachen brachte. „Na klar" wir machten schnell ein Foto und er machte noch schnell ein Foto mit Lando. Dann liefen wir raus aus der Polizeistation und setzten uns in Landos Wagen.

„Glaubst du meine Brüder gehen zum Friedhof..." fragte ich meinen Freund. „Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht." meinte er bevor er den Motor startete. Lando versuchte mich den ganzen Weg zum Friedhof abzulenken wofür ich ihm wirklich dankbar war. Als wir ankamen parkte er dort. „Ich denke es ist besser wenn ich alleine gehe oder?" „Mach das. Wenn du in einer halben Stunde nicht da bist dann rufe ich dich an" lächelte er mir zu und küsste mich bevor ich mit den beiden Blumensträußen ging. Ich machte das Tor auf und ging zu erst zum Grab von Jules. Ich redete etwas mit ihm machte die trocken Blätter weg und legte den Blumenstrauß dahin. Jetzt ging es zu meinem Vater. Der Friedhof war wirklich groß weswegen es bisschen dauerte bis ich da war. Dort angekommen stellte ich mich direkt davor. „Wieso? Wieso bist du gegangen. Du hast mich alleine gelassen. Du standest hinter mir als niemand hinter mir stand und dann bist du gegangen. Ich konnte dir nicht tschüss sagen. Weil ich dummes Mädchen dachte das dass rennen wichtiger wäre als bei dir zu sein. Es tut mir so leid. Ich hätte da sein müssen. Aber das war ich nicht. Ich habe mich nachdem du Tod warst fallen lassen. Komplett. Niemand wusste das ich mich jeden Abend in Bars am betrinken war. Ich habe noch Narben die nie wieder verheilen werden. Ich hoffe du kannst mir verzeihen Papa. Es tut mir so leid. Du hättest eine bessere Tochter verdient stattdessen hast du mich bekommen. Andrea hatte vielleicht einfach recht ich bin nutzlos. Weißt du Papa jeder denkt ich bin die starke. Jeder erwartet das von mir. Aber das bin ich nicht und war ich auch noch nie. Ich habe mich immer versteckt. Aber jetzt habe ich auch verstanden um so älter man wird um so schlechter kann man sich verstellen." rannten mir Tränen über mein Gesicht. Plötzlich stellte sich eine Person neben mich. Es war Arthur. Ich drehte mich schnell um um zu sehen wo die anderen sind. „Keine Sorge die sind noch bei Jules Grab" meinte er sanft. Ich drehte mich wieder zu Dads Grab und weinte stumm weiter. „Ich habe alles gehört" meinte Arthur plötzlich.

Ich hockte mich auf den Boden und legte den Blumenstrauß hin. Arthur hockte sich auch neben mich und legte einen Arm um meine Schulter. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und weinte einfach. „Wieso musste er gehen? Wieso niemand anderes?" fragte ich meinen großen Bruder. „Es war seine Zeit. Die Zeit heilt alle Wunden Nora. Du wirst ihn nie vergessen aber du musst loslassen" meinte er. „Ich kann nicht. Ich bin an allem schuld." weinte ich. „Du bist an gar nix schuld kleine" „Doch. Paar Tage bevor er starb ging es zu einem rennen. Er bat mich darum bei ihm zu bleiben weil er sich nicht gut fühlte und ich bei ihm sein sollte. Wir stritten uns komplett und danach schlug ich einfach die Tür zu und flog zum Rennen. Dann kurz nach dem Qualifying wurde mir gesagt er sei Tod. Ich bin an diesem Tag mit gestorben. Ich war nicht für ihn da Arthur als er mich brauchte" schluchze ich. Er zog mich enger an sich und strich mir über den Arm. „Oh wen haben wir denn da. Meine Schwester-" ertönte die Stimme von Charles doch als er mir ins Gesicht sah brach er ab. „Er würde dir das niemals böse nehmen. Das war doch nicht deine Absicht Nora. Du konntest nix dafür. Du hattest keine Schuld" sagte Arthur ruhig und ignorierte Enzo und Charles. „Doch er hasst mich. Seit dem Tag hasst mich auch Maman." sagte ich leise. Letztendlich wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht und legte den Blumenstrauß auf das Grab. „Es tut mir leid" flüsterte ich ganz leise und strich leicht über das Grab bevor ich aufstand. Charles und Lorenzo sahen uns immer noch besorgt an. „Vielleicht wäre es besser wenn wir in den nächsten Tagen reden?" schlug Arthur vor. „Ich bin in England bei Landos Mutter. Sie behandelt mich zur Zeit besser als meine eigene." meinte ich. „Aber vielleicht wann anders." meinte ich zu Arthur. Eigentlich hatte ich noch nie so eine besondere Bindung zu Arthur. Natürlich haben wir uns geliebt aber ich hatte immer die beste Bindung mit Charles. Ich sah Arthur ins Gesicht und sagte „Danke. Wirklich. Das du mir zugehört hast" meinte ich und er nickte lächelnd. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und ging dann langsam wieder Richtung Tor. „Nora!" rief Charles mir noch hinterher. Ich drehte mich fragend um. „Du bist doch jetzt nicht alleine oder?" „Nein. Lando." sagte ich nur bevor ich dann wieder zurück ging.

Love for Life(Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt