Seit 24 Stunden saß ich bereits auf dem Stuhl und sah ihn an.
Ich wusste nicht wieso, aber ich war absolut nicht müde. Vielleicht war es besser so, ich würde eh nicht gut geschlafen können. Vielleicht hätte ich mich auch übergeben. Wiedereinmal.Traurig Strich ich ihm eine Strähne aus den Augen. Dabei berührten meine Finger seine weiche Haut. Als das passierte, brach der Damm und ich begann leise zu weinen.
"Bitte kämpfe. Du musst überleben. Ich brauche dich"
Ich wischte mir die Tränen weg, die mir über die Wangen liefen.
"ich liebe dich, Juchio."
Ich wartete. Und natürlich passierte nichts. Was hatte ich mir gedacht? Dass er als männliches Dornröschen plötzlich aufwachte und mich heiraten wollte?
Ich nahm seine Hand und umschloss sie mit beiden Händen.
Seine Hand fühlte sich schwer an. Ohne Leben. Nicht einmal ein Zucken.
Der Puls veränderte sich nicht. Ich bildete mir sogar ein, er würde langsamer werden.
"Bitte. Bitte Versuch es."
Nach einer weiteren Stunde, in der ich einfach nur seine Hand gehalten hatte, begann ich, einfach nur mit ihm zu sprechen. Naja; eher zu ihm zu sprechen.
"Ich...weiß nicht, ob du mich hören kannst", begann ich mit belegter Stimme, "aber falls du es kannst, hoffe ich, dass deine Schmerzen nicht zu groß sind"
Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, "und falls du schmerzen hast, dann musst du aufwachen, um es mir zu sagen."
Ich weiß nicht, auf was ich damit abziehlte.
Ich seufzte und führte seine Finger an meine Lippen. Vielleicht konnte ich ihm wenigstens ein wenig Geborgenheit verschaffen.
Ich schmiegte meine Wange an seine Hand, während ich mich traurig daran erinnerte, wie sanft er mein Gesicht berührt hatte. Der Moment in meinem Zimmer hatte uns gehört. Zumindest das konnte mir niemand nehmen.
Ich Schloss die Augen und stellte mir vor, wie es sein würde, wenn er wieder aufwachte.
Würde es so sein wie vorher?
In diesem Moment hörte ich, wie das regelmäßige Pipen des Pulsmessers einen Ticken schneller wurde.
Ich sah sofort auf. Seine Brust hob und senkte sich etwas kräftiger als zuvor.
War das ein Wunder? Wachte er jetzt bald auf?
Ich küsste seine Hand noch einmal in der Hoffnung, dass er es fühlte.
Nun spürte ich doch, wie ich müde wurde.
Aber ich durfte nicht schlafen. Wenn er nicht aufwachte, durfte ich nicht schlafen. Und ich durfte nicht schlafen, weil es sonst alles wiederkommen würde; die schreie. Das Blut. Die Angst. Der Schmerz.
Mit einer ungekannten Traurigkeit bettete ich meinen Kopf wieder auf meinen Arm, während ich mit der anderen Hand seine Hand hielt.
Zwei weitere Stunden vergingen, in denen er nicht aufwachte. Manchmal waren seine Lebenszeichen ein wenig schwächer, aber alles in allem hatten sie sich stabilisiert.
Ich hatte angefangen zu Summen.
Endlich piepte der Herzmesser ein wenig schneller.
Gefiel ihm das? Konnte er sich nur dadurch unbewusst verständigen?
Ich wollte es ausprobieren, also begann ich zu singen.
"still a little bit of your taste in my mouth. Still a little bit of you laced with my doubt. Still a little hard to say, what's going on"
Eine Zeit lang sang ich ihm vor, bis meine Stimme erschöpft war und ich wieder leise wurde.
"Hat dir das gefallen?", Flüsterte ich leise, während ich ihm die Haare hinter seine Ohren schob.
Als ich das tat, piepte der Messer noch schneller.
Ich lächelte kurz.
Er fühlte es. Er merkte, was hier passierte. Er konnte sich nur nicht verständigen.Ich Strich ihm über den Arm.
"Du kannst mich hören, oder? Auch wenn..." Ich wagte es nicht das Wort "Koma" auszusprechen, denn das klang, wie ein Abschied für immer.
Seine Augen bewegten sich unter seinen Lidern. Er träumte. Was er wohl träumte?
Ich begann wieder zu singen, mehr weil ich einen Ohrwurm hatte.
"I am not the only traveler, who has not repaid his debt.
I've been searching for a trail to follow again, take me back to the night we met"Gedanken verloren Strich ich ihm dabei über die Augenbrauen und die Stirn.
Sein Herzschlag blieb stabil und mein Herz wurde leichter.
"Ich hoffe, dass du bald gesund wirst und aufwachst. Bis dahin bleibe ich bei dir. Ich bin für dich da", flüsterte ich.
Meine Augenlider vielen mir langsam zu. Ich legte meinen Kopf wieder auf meinen Arm. Ich musste wach bleiben. Ich kämpfte gegen die Müdigkeit an, aber nach 27 Stunden des Wachseins war man in der Regel einfach müde und ich Schloss die Augen, während ich seine Hand nicht loslies.
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killing games: und Dann geht das Licht aus
Random"Es gibt nur eine Person, die das hier jemals so lange überlebt hat. Und das ist Er..." Eine Schule. Ein Spiel. 18 Spieler. Und nur 2 Gewinner; Das ist die Geschichte, wie ich zu einem Monster wurde.