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Vor Schreck fiel John fast die Waffel aus der Hand, als Juchio den Kopf zu uns drehte.

Geistesgegenwärtig drückte ich auf den Knopf für das Personal.

Die Krankenschwester kam gerade rechtzeitig, um zuzusehen, wie Juchio endlich die Augen öffnete.

Kurz kniff er sie zusammen.

Keiner von uns sagte etwas. Die Erleichterung war jedem von uns anzusehen.

Und als er die Augen richtig öffnete und mir in die Augen blickte, fühlte ich, wie mein Herz  endlich wieder atmen konnte.

"Heyy", murmelte ich und lächelte ihn an.

Er sah sich im Raum um und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

"Moment", sagte die Frau, "ich nehme ihm schnell die Zufuhr ab"

Als er von der Zufuhr befreit war, konnte man auch wieder sein gesamtes Gesicht sehen.
So schön wie eh und je...

"Wo bin ich?", Murmelte er schwach.

"Im Krankenbereich", sagte ich leise, damit es ihm nicht zu laut wurde.

"Was ist passiert?", Fragte er leise.

John und ich sahen uns kurz zögernd an. Dann sagte ich vorsichtig: "du...warst Bewusstlos."

Er blickte auf unsere Hände.

"Wie lange bist du schon hier im Krankenbereich?", Fragte er mich.

"Mach dir darüber keine Gedanken", sagte ich schnell.

"Du hättest nicht bei mir bleiben müssen", meinte er.

"Doch", sagte ich schlicht. "Ich dachte kurz ich hätte dich verloren"

Er zwang sich zu einem schwachen lächeln. "So leicht wirst du mich nicht los"

"So. Jetzt, wo er wach ist, muss der junge Mann durchgecheckt werden"

Und damit schob sie ohne Scham sein Krankenhemd nach oben, was mich kurz nervös schlucken ließ.

Sie schob es bis zur Brust hoch und begann damit, die Verbände zu lösen.
Dadurch legte sie nicht nur seine Haut frei, sondern auch seine Wunden. Sie waren zwar zugeneht, aber es sah schmerzhaft aus. Es sah aus, wie man sich die Lage vorstellen würde, als wäre er von einem Messer durchbohrt worden und knapp dem Tod entronnen.

Ich schluckte und blickte ihm lieber ins Gesicht. Falsche Entscheidung. Sein Gesicht war Schmerzverzerrt.
"Machen Sie das bitte ein wenig sanfter", fuhr ich die Krankenschwester an. "Sie sehen doch, dass er Schmerzen hat"

Sie blickte mich erschrocken an.

"Ich ähm...es tut mir leid, wollen Sie Schmerzmittel haben?", Fragte sie schnell.

"Nein", murmelte Juchio.

"Juchio. Du hast schmerzen", sagte ich beruhigend, "nimm's bitte an."

Er seufzte.

"Nein"

Ich zuckte mit den  Schultern. Wenn er nicht wollte, wollte er nicht.

Die Krankenschwester legte ihm noch einen Verband an.

"Jetzt müssen Sie hier noch ein paar Tage liegen, fürchte ich. Ihre Wunden sind tief und Organe wurden verletzt. Sie haben Glück, dass Sie noch am Leben sind. Einige Narben werden Bleiben."

Ich sah schluckend zuboden. Ich hatte ihm die Wahrheit eigentlich sanfter beibringen wollen. Aber nun bekam er sie in voller Härte.

"Ich hoffe eines Tages können Sie das Erlebte verarbeiten.", Damit ging sie und ließ uns alleine, während Juchio gefühllos an die Decke sah.
Vermutlich versuchte er gerade zu rekapitulieren, an was er sich erinnerte.

killing games: und Dann geht das Licht ausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt