Die nächsten Tage kam Juchio nicht mehr. Ich bekam immer mehr Albträume, aus denen ich teilweise schreiend erwachte.
Die Nächte wurden immer unerträglicher, manchmal wachte ich aus den Albträumen auf und erbrach mich über den Bettrand, weshalb eine Schüssel darunter gestellt worden war.
Mir ging es furchtbar.
Ich hatte keine Minute ohne von Angst und Wahn verfolgt zu werden.
Chloe, Viola und John wechselten sich beim Besuchen ab.
Chloe brachte immer Essen mit, das ich nur mit Mühe drin behalten konnte. Aber sie war für mich da mit den Erzählungen von ihren Trainingseinheiten.
Viola nervte mich. Immer kam sie zu mir und weinte, nur um mir dann zu sagen, dass es ihr leid täte, da sie Nichts hatte tun können, dabei war es gar nicht ihre Aufgabe...
Der einzige Lichtblick war John, der mich immer wieder mit Witzen bei Laune hielt, auch wenn "bei Laune halten" in diesem Fall Einfach nur bedeutete, dass ich milde lächelte.
Ich vermisste die tröstliche Nähe. Seinen Geruch. Seine Stimme. Seine Wärme.
"Das nächste Spiel fängt vorraussichtlich in zwei Tagen an. Ich hoffe von uns wird niemand genommen", flüsterte Chloe gerade.
"Das hoffe ich auch", murmelte ich.
"Aber hey", lächelte Chloe leicht, "noch ein Tag dann bist du hier raus"
Ich nickte. Aber ich hatte das Gefühl, dass es noch viel furchtbarer werden würde, wenn ich nicht mehr in meiner Bubble in diesem Bett lag, sondern draußen in der Realität war.
"John bleibt diese Nacht bei dir", lächelte Chloe. Sie war letzte Nacht bei mir geblieben und hatte meine Haare halten müssen, als ich mich schon wieder übergeben hatte.
Ich nickte.
Sie hielt meine Hand. Das Gefühl der Wärme drang nur leicht zu mir durch. Fast gar nicht. Ich fühlte mich als hätte man meine Gefühle ausgeleert und dann mit Angst zum Viertel aufgefüllt.
Ich blickte an die Decke.
Chloe verabschiedete sich von mir.
Kurz darauf setzte sich John neben mich "Heyy Mimi"
"Hey", milde rang ich mir ein Lächeln ab.
Der Tag endete genauso wie die davor und die davor.
In der Nacht schlief ich zwar durch, aber meine Träume diese Nacht waren genauso schrecklich wie die davor.
Am Morgen wurde ich von der Frau geweckt, die mich immer gepflegt hatte.
"Du bist fertig du kannst gehen", lächelte sie mich an.
John stand bereit um mir aufzuhelfen.
Es fühlte sich seltsam an, wieder aufdem Boden zu stehen. Nicht an Geräte angeschlossen zu sein.
Meine Schritte waren wackelig, aber ich konnte langsam laufen.
John stützte mich, als wir aus dem Zimmer in einen Flur traten. Durch den Flur ging es ganz langsam in ein Treppenhaus, was wir allerdings durch einen Aufzug passierten, dann traten wir endlich hinaus. Das Sonnenlicht blendete mich für einige Sekunden, aber als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich das vertraute Gelände. Der Platz. Der Zaun. So grausam vertraut. Der Sand. Sie hatten den Sand mit dem Blut gegen frischen Sand ausgetauscht, es sah aus, als hätte es niemals diesen schrecklichen Kampf gegeben. Als wäre alles gut. Doch die Spuren, die der Kampf in mir hinterlassen hatte, konnten sie nicht tilgen.
"Komm wir gehen dich jetzt duschen", sagte John aufmunternd, als er meinen Blick sah.
Zusammen liefen wir im Schneckentempo zum Häuserblock. Als wir in meinem Zimmer waren, beruhigte ich mich ein wenig.
Ich stieg unter die Dusche, während John draußen wartete.
Das heiße Wasser brannte auf meiner Haut, aber die Kälte konnte es mir für einen Moment nehmen.
Als ich mich abgetrocknet, die Haare geföhnt und mir etwas Neues angezogen hatte, ging es mir ein bisschen besser.
Als ich aus dem Bad kam, stand nicht, wie erwartet John vor mir, sondern Juchio.
"Hey", meinte er leise.
"Hey", murmelte ich, mit einem Klos im Hals.
"Ich...ich wollte nach dir sehen", sagte er und sah verlegen auf den Boden.
"Das ist nett von dir", meinte ich, nun zornig werdend, "wie du siehst, mir geht es perfekt."
Dann wollte ich wütend an ihm vorbei laufen, was nur mittelgut funktionierte.
Juchio konnte mich gerade noch auffangen, als ich einknickte.
"Wie war das?", Fragte er sanft.
"Warum bist du nicht mehr gekommen?", Fragte ich ihn gerade heraus, als ich auf meinem Bett saß.
Er fuhr sich durch die offenen Haare.
"Mira, glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass ich das nicht getan habe, um dir weh zutun?"
"Ich weiß es nicht", gab ich offen zu, "es kommt auf die Begründung an."
Er seufzte.
"Ich...ich musste mir über einiges klar werden."
"Und?", Fragte ich, vermutlich etwas ruppig, "ist jetzt alles klar?"
Er sah mich lange an.
"Ich verstehe es, wenn du sauer bist-"
"Ich? Nein ich bin nicht sauer", sagte ich sehr sauer.
"Hör auf mich anzulügen", knurrte er.
"Dann sag du mir die Wahrheit", forderte ich wütend.
"Ich habe es dir doch gesagt. Ich musste mir über einiges klar werden."
"Über was denn?"
"Das...kann ich dir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. "
"Super", sagte ich genervt.
"Wenn ich bereit bin, erzähle ich es dir, ich verspreche es dir."
Ich schluckte.
Eine Stille entstand zwischen uns.
"Ich bleibe bei dir heute. Ab jetzt wieder", sagte er leise.
Mein Bauch füllte sich mit Erleichterung.
"Okay", murmelte ich.
Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber von meinem Bett.
"Erzählst du mir, wie es dir ergangen ist, als ich nicht da war?", Bat er sanft.
"Scheiße ", erklärte ich ehrlich.
Er schluckte und sah zu Boden.
"Es tut mir leid, Mira. Ich hätte für dich da sein müssen."
Ich sah ihn lange an.
"Nein.", Sagte ich schließlich. "Hättest du nicht. Nur deiner Schuldgefühle wegen möchte ich nicht, dass du bei mir bist. Ich möchte, dass du bei mir bist, weil du es wirklich willst. Nicht weil du dich dazu gezwungen fühlst."
Er sah auf und mir damit genau in die Augen.
Das altbekannte Kribbeln setzte wieder ein. Diese Augen waren mein Untergang. Dieser Mann war mein Untergang.
Er stand plötzlich auf.
Ich dachte schon, er würde jetzt einfach gehen, aber dann lief er zu meinem Bett und setzte sich neben mich.
Sein Geruch rammte mich wie eine Wand und das Kribbeln wurde stärker.
Und jetzt merkte ich, wie sehr ich ihn vermisst hatte.
Mit seiner Hand umgriff er meine, wie er es in dem Krankenzimmer getan hatte.
"Du kannst heute Abend beruhigt schlafen, Mira. Sei unbesorgt. Ich bin für dich da."
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killing games: und Dann geht das Licht aus
Acak"Es gibt nur eine Person, die das hier jemals so lange überlebt hat. Und das ist Er..." Eine Schule. Ein Spiel. 18 Spieler. Und nur 2 Gewinner; Das ist die Geschichte, wie ich zu einem Monster wurde.