Kapitel 5

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„Wiederhol das", befahl Samantha mit fester Stimme, ohne die Waffe auch nur einen Millimeter zu senken. „Autorin? Seid ihr die Schöpfung von CCK?"

Dandelia ließ die Worte in der Finsternis des Friedhofs verhallen, während sie die Fremden musterte. Jede Faser in ihr war angespannt, ihr Herz schlug einen schnellen, nervösen Rhythmus, der sich in ihrer Brust bemerkbar machte. Langsam, fast mechanisch, ließ sie das Schwert sinken. Es war kein Akt der Kapitulation, sondern eher eine Geste der Reflexion, als ob das Gewicht der Enthüllung sie dazu zwang, innezuhalten.

„Das würde das ein oder andere erklären", murmelte sie.

"Was erklären?", schnaubte Iskaii, seine Stimme vibrierte vor unterdrücktem Zorn. "Dass diese Fremden ihre seltsamen Waffen auf uns richten, als wären wir nichts weiter als Beute? Dass sie keine Manieren besitzen, geschweige denn Respekt?"

"Verzeih mir", begann sie, ihre Stimme klang weich, aber bestimmt, wie Samt, das über Stahl gezogen ist. "Aber gleich, was du glaubst, Iskaii, sobald du dich in irgendeiner Weise bedroht fühlst, sind es deine Manieren, die als erstes in Frage gestellt werden."

Iskaiis grüne Augen waren stürmisch und dunkel und es wirkte, als würde er gegen den Impuls ankämpfen, etwas – oder jemanden – zu zerschmettern. Kurz glitt sein Blick über seine breite Schulter zu Dandelia. Es war ein Blick, der die Luft zum Stillstand brachte, ein stummes Versprechen von Konsequenzen.

"Wage es nicht, Bra'Noriia", knurrte er, seine Stimme kaum mehr als ein bedrohliches Flüstern. Dandelia hielt seinem Blick stand, ließ sich nicht einschüchtern und ihre Haltung blieb aufrecht, während sie sich der stürmischen See von Iskaiis Zorn stellte.

"Offensichtlich hat sie es schon gewagt", bemerkte Samantha und rollte die Augen. Abschätzend und kühl wanderte ihr Blick über die Anwesenden. 

„Wenn ihr wirklich aus CCKs kranken Hirn stammt", begann sie, ihre Stimme nun leiser, „dann weiß ich genau, was ihr hier wollt." Sie machte eine Pause, während ihre Worte wie Gift in die Stille tropften. „Ihr seid hier, um hinter unseren beiden grandios dämlichen Schöpfern aufzuräumen, weil die sich wieder einmal nicht im Griff hatten." Samantha holte tief Luft. „Ernsthaft, Jen, irgendwann mache ich dich kalt."

Freya musterte die Rothaarige noch einen Augenblick, doch als das ungute Gefühl in ihrem Magen abflachte, traf sie eine Entscheidung. 

„Waffen runter!" Sie selbst ließ die Hände und somit ihre Klingen sinken und untermalte damit ihren Befehl.

Liam zögerte, doch Freyas Ton zeigte ihm bereits, dass es keine Grundlage für eine Diskussion geben würde. Langsam senkte er seine Waffe. 

„Jen also. Ich hab dir gesagt, dass wir die beiden trennen müssen. Jetzt haben wir die Scheiße."

„Wartet, wollt ihr sagen, dass es noch so eine Bekloppte wie Schildmaid gibt?", warf Jason ein, ließ seine Waffe verschwinden und lehnte sich zu Noraja, die immer noch in einer Art Trance zu hängen schien. „Hör auf!"

Es dauerte weitere Atemzüge, bis diese sich ebenfalls entspannte und sich das Schwarz in ihren Augen durch eisblaue Iriden ersetzte. Ein freudloses Lächeln zuckte über ihre Lippen und langsam beruhigte sich ihr rasender Puls. 

„Schade, das hätte... gut werden können."

,,Natürlich gibt es mehr als eine von denen", knurrte Liam und seine Zornesfalte auf seiner Stirn wurde zu einer tiefen Furche.

Freya trat auf die Rothaarige zu. 

„Freya und ich glaube, mir gefällt deine Einstellung. Und zu deiner Frage: Ja, wir gehören zu Schildmaid. Nur hat sie uns nicht gesagt: Warum wir hierher kommen sollen." Ihr Ton war freundlich und sämtliche Feindseligkeit verschwunden. Sie saßen offensichtlich im selben Boot.

Cemetery StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt