Kapitel 11: Der Plan

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Am nächsten Abend, als Klaras Eltern im Wohnzimmer waren, setzte sie sich wieder ans Fenster und griff nach der Taschenlampe. Sie sendete das gleiche Blinksignal wie zuvor, und nach einer Weile tauchte Jonas' Schatten erneut unter der Laterne auf. Ihr Herz schlug schneller, als sie sah, dass er zurückgekommen war.

„Ich habe etwas herausgefunden", blinkte sie.

Jonas' Antwort kam prompt: „Was?"

Klara überlegte einen Moment, wie viel sie ihm sagen konnte. Sie wollte ihm nicht alles über das Tagebuch mitteilen, nicht über diese Generationen von Gewalt, die sich in ihrer Familie fortsetzten. Doch sie wusste, dass sie Jonas brauchte, um zu fliehen. „Es ist zu Gefährlich", blinkte sie schließlich.

Jonas wartete einen Moment, bevor er antwortete: „Du kannst mit mir reden."

In dieser Nacht schlief Klara unruhig, ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um das, was sie entdeckt hatte. Die Schreie ihrer Mutter, das leise Weinen im Badezimmer, die wachsende Gewalt ihres Vaters – all das ergab plötzlich Sinn. Doch es machte die Realität nicht einfacher. Sie wusste nur, dass sie einen Weg finden musste, dem zu entkommen, bevor es zu spät war.

Wenn die Schatten schweigen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt