Kapitel 30: Gerechtigkeit?

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Als die Verhandlung zu Ende ging, war Klaras Nervenkostüm bis zum Zerreißen gespannt. Die Anwälte hatten ihre Schlussplädoyers gehalten, und die Beweise waren klar. Aber der Ausgang war ungewiss.

Sie saß neben Jonas, ihre Hände fest in seinen vergraben, als der Richter das Urteil verkündete:  „Der Angeklagte wird für schuldig befunden an den Vergehen der Misshandlung, Freiheitsberaubung und dem Tod des Kindes."

Ein Ruck ging durch den Saal. Klaras Vater wurde abgeführt, seine Hände in Handschellen. Doch er wandte sich ein letztes Mal um und warf Klara einen Blick zu – einen kalten, unversöhnlichen Blick, der ihr die Gänsehaut über den Rücken jagte. „Das ist noch nicht vorbei", zischte er leise.

Klara spürte, wie sich die Erleichterung und der Schmerz in ihrem Inneren mischten. Es war ein Sieg, aber er fühlte sich nicht wie einer an. Ihr Bruder war tot, ihre Familie zerstört. Doch sie war frei – zum ersten Mal in ihrem Leben.

Wenn die Schatten schweigen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt