Kapitel 22: Jonas' Plan

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Am nächsten Tag in der Schule wartete Jonas bereits am Eingang auf sie. Er hatte die ganze Nacht wach gelegen, überlegt, was er tun konnte, um Klara zu helfen. Als er sie sah, wie sie langsam auf ihn zuging, ihre Schultern tief, ihre Augen müde, wusste er, dass es keine Zeit mehr zu verlieren gab.

„Klara", sagte er ernst, als sie näherkam. „Wir müssen einen Plan machen. Du kannst nicht mehr nach Hause."

Klara schüttelte den Kopf. „Aber ich habe doch keine Wahl. Wo soll ich hin?"

„Es gibt immer eine Wahl", entgegnete Jonas, seine Stimme fest. „Ich werde mit meinem Onkel sprechen. Er ist Anwalt. Vielleicht kann er helfen. Wir finden einen Weg, dich und deine Mutter da rauszuholen."

Klara zögerte. „Und was, wenn er es herausfindet? Wenn mein Vater merkt, dass wir versuchen, ihn zu stoppen?"

Jonas legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Er wird es nicht wissen. Du musst mir nur vertrauen. Ich lasse nicht zu, dass er dir noch mehr wehtut."

Klara sah ihn lange an. Sie wollte ihm vertrauen, sie wollte glauben, dass es einen Ausweg gab. Doch die Angst vor ihrem Vater nagte an ihr. „Ich weiß nicht, Jonas..."

„Wir haben keine andere Wahl", sagte er leise. „Du bist schon zu lange in dieser Hölle gefangen. Es ist Zeit, dass du frei bist."

Wenn die Schatten schweigen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt