𝐏𝐫𝐨𝐥𝐨𝐠 ~ 𝐖𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫

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„Ich verstehe wirklich nicht, wie du den Winter lieben kannst,“ murmele ich, während sie sich leise kichernd zum Schnee hinunterbeugt. Vorsichtig nimmt sie eine Handvoll davon, als ob der Schnee ein Schatz wäre, der zerbrechen könnte. Die kalten Flocken schmelzen leicht auf ihrer warmen Haut, doch sie formt behutsam eine Schneekugel daraus.

„Ganz einfach,“ sagt sie schließlich, ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. „Im Sommer kann man das nicht tun.“ Mit einem überraschend flinken Schwung wirft sie den Schneeball, und ehe ich mich versehe, trifft er mein Gesicht mit einem sanften, doch festen Aufprall. Ich stehe reglos da, schockiert und verwirrt, während der kalte Schnee langsam von meiner Wange hinuntergleitet.

Sie sieht mich mit blitzenden Augen an, ihre Wangen leicht gerötet vom Frost, bevor sie flüsternd ruft: „Renn, Winter!“ Dann dreht sie sich um und läuft lachend durch die weiße, verschneite Landschaft davon, als wäre sie eins mit der Kälte, als wäre der Winter ihr Zuhause.

Worte im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt