Sportstunden mit Eifersucht

94 9 2
                                    

Das zweite Halbjahr startete wie angekündigt wieder in Sportstunden mit Herr Bach. Alle Jungs klatschten sich ab, und ich hätte gerne mitgemacht, weil ich Herr Schülert wirklich gehasst habe. Leider kam in der zweiten Stunde dann ein kleiner Dämpfer mit dem Namen Frau Menz. Sie kam in die Halle und klimperte Herr Bach mit ihren Wimpern an. Außerdem fing sie an ekelhaft schleimig zu lächeln. Ich schnaubte unwillkürlich lauf auf, und ein paar drehten sich zu mir um. Auch Herr Bach sah mich herausfordern an, und ich drehte mich lieber schnell weg. Ich bekam gerade noch mit, dass Herr Bach sagte, dass Frau Menz jetzt jede Stunde kommen würde, um uns zu unterstützen. Ich konnte gerade noch ein aufstöhnen unterdrücken. Das wäre wohl ein bisschen komisch gewesen denke ich mal. Als ob ich von so einer blöden Kuh Hilfe brauchen würde. Sie bräuchte eher Hilfe von mir, denke ich mit einem gemeinen Grinsen. Nicht nur sportlich. Sie könnte auch ein paar Flirttipps gebrauchen. Die Sportstunde fing an und ich sah wie Frau Menz rumging und ihre blöde Hilfe anbot. Herr Bach ging auch rum und zeigte uns wie die Übungen des Zirkeltrainings richtig gingen, die wir gerade machten. An der Station, aber der Chilli und ich waren, blieb er kurz stehen. Chilli ging schnell was trinken, wofür ich sie angrinste. Ich hatte echt eine coole Freundin. ,,Das geht aber noch besser", meinte in diesem Moment Frau Menz. Sie hatte sich vor Herr Bach gedrängelt und schaute mich angewiedert an. Sie hatte natürlich auch mitbekommen, dass ich so laut geschnaubt hatte. ,,Ach, das sieht schon ganz gut aus", meinte Herr Bach aber und zwinkerte mir zu. Ich hatte gerade den Medizinball aufgehoben, als Frau Menz ihn weiter zog. Sie blieb eine Station weiter stehen und sagte leise: ,,So geht das wirklich nicht. Diese Übungen müssen richtig gemacht werden. Das ist kompletter Blödsinn, ways dieses Mädchen da abliefert. Sie ist echt kein Talent." Ich wurde wütend als ich das hörte und schmiss den Ball noch fester gegen die Wand. Es knallte laut und Frau Menz erschreckte sich. Ich musste leise lachen. ,,Tja, sieht so aus, als ob sie sich doch anstrengt", grinste Herr Bach. Er ging weiter mit Frau Menz im Schlepptau, die mir vorher noch einen aggressiven Blick zuwarf und ihm dann hinterher ging. Nach der Sportstunde bemerkte ich Herr Bach, der mich beobachtete, wie ich die Station meiner letzten Übung abbaute. Ich guckte ihn an, aber da hatte er sich schon abgewendet um unserer Klassenzicke eine Unterschrift ins Klassenbuch zu geben. Sie lächelte ihn genau wie Frau Menz an, und verschwand dann Arschwackelnd in Richtung Umkleidekabinen, nicht ohne mir vorher noch einen triumphierenden Blick zuzuwerfen. Was genau sie allerdings feierte, war mir nicht klar, weil sie allenfalls eine Erhöhung ihres IQs zu feiern. gehabt hätte. Das wäre allerdings so erstaunlich gewesen, dass man das bemerkt hätte. Das war nicht der Fall.Ich stand jetzt alleine in der Turnhalle neben Herr Bach und auch er hatte etwas triumphierendes in ihrem Blick. Das verschwand alesdings schnell als ich ihn anguckte. Er schaute mich wieder ganz normal an. ,,Was war heute los", fragte er mich. ,,Was meinen Sie?" ,,Ich glaube du weißt was ich meine", sagte er zu mir. Natürlich wusste ich was er meinte. ,,Ich war einfach schlecht gelaunt. Außerdem erinnert mich Frau Menz total an Herr Schülert, weil sie immer dabei war." ,,Ach so." Das er die einzige Reaktion von Herr Bach. Aber er sah aus, als würde er mir nicht glauben. Es stimmte ja auch nicht, aber ich konnte ihn nicht sagen, dass ich eifersüchtig bin. Ich drehte mich also um, und ging zu den Umkleiden. ,,Bis später", rief Herr Bach mir nach. Er hörte sich ziemlich amüsiert an. Ich antwortete einfach nicht.

Herr Bach p.o.v.
Ich musste wieder grinsen. Dieses Mädchen machte mich wahnsinnig. Als sie diesen Medizinball gegen die Wand geworfen hat und Frau Menz sich erschreckt hat, hätte ich am liebsten laut gelacht. Keine Sekunde habe ich ihre Ausreden gerade geglaubt. Ich habe geplant mit Frau Menz zu kommen und auch, dass sie so provozierend war. Ich wollte nichts von ihr, aber sie war schon ganz nützlich diese Stunde. Sie hat gemerkt, dass ich sie mag, und versucht mich wegzu bringen von ihr. Die Versuche waren so lächerlich, dass ich am liebsten so geschnaubt hätte wie Lisa. Mein Plan ist aufgegangen, aber ich würde noch testen, ob ich auf sie genauso wirke wie sie auf mich. Ich konnte es noch verbergen, aber nicht mehr lange, da war ich sicher. Heute beim Training würde ich einen weiteren Vorstoß wagen. Eifersüchtig war sie schonmal. Mal sehen, wie weit sie gehen würde...

Go to win!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt