Zwei Wochen nach dem Tag, an dem ich die anderen gehört hatte wachte ich früh morgens auf. Es war noch dunkel, aber ich war hellwach. Es war mein Geburtstag. Schon seit sechzehn Jahren freute ich mich auf diesen Tag. Und jetzt war er endlich da. Mit sechzehn fühlte man sich irgendwie älter als mit fünfzehn. War man ja auch, aber es fühlte sich auch so an. Ich war ja jetzt fast erwacht. Ich wartete bis meine Familie reinkam und das Lied gesungen hatte. Ich bekam ein paar Geschenke, unter anderem viele neue Klamotten und Sportsachen. Ich freute mich an diesem Tag in die Schule zu gehen, auch wenn wir leider kein Sport hatten. Alle gratulierten mir und auch die Lehrer waren heute echt nett zu mir. In der langen Pause zwischen der sechsten und dann der achten Stunde saß ich alleine in der Café. Alle anderen hatten heute ihre AG, ich durfte aber noch an meinem Referat arbeiten, dass ich morgen halten musste. Außerdem hoffte ich natürlich Herr Bach zu treffen. Er wusste, das heute mein Geburtstag war. Er hatte sich aber noch nicht gemeldet... Keine SMS... Nichts. Als ich hinter mir Schritte hörte musste ich lächeln. Ich wusste wer das war. ,,Alles Gute zum Geburtstag." Herr Bach setzte sich neben mich. ,,Du musst an deinem Geburtstag für die Schule arbeiten? Ist das dein Ernst???!" ,,Ehrlich gesagt habe ich mir das auch nicht ausgesucht", erwiederte ich. Als ob ich an meinem Geburtstag nichts besseres zu tun hätte... ,,Komm mit", sagte Herr Bach auf einmal. Ich schaute ihn erstaunt an. ,,Das geht nicht, ich habe gleich noch Unterricht." ,,Seit wann haben wir hier so eine kleine Streberin?", fragte Herr Bach mich, aber er grinste. ,,Ich habe dich schon entschuldigt. Du kannst also kommen." Ich musste nun auch grinsen. ,,Das ist ja cool. Dann ist es ja gut, das ich das Referat schon fertig habe..." Herr Bach ging einfach und schnell warf ich meine Sachen in die Tasche, um ihm zu folgen. Wir stiegen in sein cooles Auto und fuhren los. ,,Du hast noch nicht gegessen, oder", fragte Herr Bach mich. Als Antwort knurrte mein Magen. Ich wurde rot. Herr Bach lachte. ,,Ich denke, dass war ein nein." ,,Klug kombiniert", antwortete ich, musste aber auch lachen. Als wir anhielten sah ich, dass wir vor einem Restaurant standen, dass ziemlich schick aussah. ,,Was ist mit McDonalds", frragte ich. ,,Das hätte gereicht." ,,Tja, aber nicht heute. Man wird nur einmal sechzehn, oder?" Ich antwortete einfach nicht und ging hinter ihm ins Restaurant. Es war fast leer um die Uhrzeit. Das Essen kam schnell und ich aß meine Pizza. Sie war ziemlich lecker. Ich wollte aber irgendwie schnell wieder gehen, weil es mir unangenehm war hier so zu sitzen. Nicht das es nicht schon war, aber es war einfach... komisch. Herr Bach fuhr mich nach dem Essen nach Hause, aber kurz vor unserem Haus hielt er an. ,,Ich habe dir noch nicht gratuliert", meinte er. Ich konnte nicht antworten, sondern starrte ihn an. Dann küsste er mich. Ich war überwältigt. Nicht, dass ich es inzwischen nicht wusste, wie es sich anfühlte. Aber dieser Kuss war anders. Ich fühlte ein kribbeln in meinem Bauch, als ich den Kuss erwiederte. Es war unglaublich. Es dauerte nicht lange, aber es war besonders. Ich fragte mich, ob sich für ihn etwas verändert hatte, und auch er schaute mich an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, deswegen war ich einfach leise. Plötzlich zog er ein kleines Geschenk aus seiner Tasche. Es sah aus wie eine eingepackte Karte. Ich wollte gerade ablehnen, als er sagte: ,,Das ist nichts gekauftes. Du hast es dir verdient." Ich war nun doch neugierig und nahm es. ,,Bitte mach es erst gleich auf. Ich möchte deine Reaktion morgen in der Schule erleben. Ich habe mir schon etwas besonders überlegt. Und bitte sag noch nichts deinen Eltern..." Ich nickte und stieg aus dem Auto. Ich wartete, bis er gefahren war und ging dann ins Haus. Meine Eltern waren natürlich nicht da, auch nicht an meinem Geburtstag. Sie waren nie da. Ich setzt mich in mein Zimmer und öffnete vorsichtig das Geschenk. Es war eine kleine Karte, die leer war, bis auf einen Zeitungsartikel. Ich erkannte mich auf einem kleinen Bild und las den Artikel. Es ging um den letzten Wettkampf. Ich errinnerte mich noch daran. Es war mein erster Siebenkampf, der auch wirklich gut gelaufen ist. Was ich aber nicht erwartet hatte, war das, was in dem Artikel stand: >>... durch hervorragende Leistung... Großes Talent... Zur Jugendolympiade qualifiziert... Gratulation und alles Gute...<< Ich musste es mehrmals lesen, bevor ich aufsprang und durch das Haus tanzte. Ich war so glücklich. An diesem Abend ging ich früh ins Bett und wartete gespannt darauf, was am nächsten Tag passieren würde.
DU LIEST GERADE
Go to win!
Teen FictionSchule, Lehrer, Mitschüler... Alles ist neu, als ich an die weiterführende Schule komme. Aber es verändert sich mehr als ich gedacht habe und das vom ersten Moment an, als ich meinem neuen Sportlehrer begegnete...