Nach einem Monat war Wei Yings Bein komplett geheilt und zum Glück ohne bleibende Schäden. In dieser Zeit hat die Familie Lan Wei auch Zuwachs bekommen. Wei Ying fühlte sich schlecht, dass seine Kinder den Traum von einem eigenen Hund aufgeben mussten. Deshalb holte er als Wiedergutmachung ein weißes Kaninchen und ein schwarzes Kaninchen. Beide waren männlicher Natur, doch das war der kleinen Familie egal. Die Kinder liebten ihre neuen Haustiere sehr. Sie tauften das weiße Kaninchen Shui, das Wasser bedeutet und das schwarze Kaninchen Feng, das Wind bedeutet.
Als die Familie an einem schönen Regentag zu Hause saßen, wollte Wei Ying mit seinen Kindern über ein sehr wichtiges Thema sprechen. „Ich möchte euch nicht länger belügen. Ich möchte ehrlich zu euch sein. Ich möchte euch nun alles sagen, wer ich früher war und was ich getan habe und wenn ihr mich dann hassen solltet, muss ich damit leben", sprach er traurig.
Lan Zhan hielt seine Hand. Dies gab ihm den Mut weiter zu sprechen. Er sagte seinen Kindern alles, was in seinem ersten und zweiten Leben alles geschah. Er erzählte ihnen die ganze Geschichte vom Yiling Patriarchen. Als er fertig war konnte er seine Tränen nicht länger unterdrücken. Seine Kinder saßen stummschweigend vor ihm und sahen ihn nur mit großen Augen an.
„Wollt ihr mich immer noch als euren Papa haben", fragte Wei Ying schluchzend.
„Warum sollten wir den besten Papa der Welt wegen so etwas aufgeben. Außerdem tragen die anderen doch auch eine große Mitschuld an deinen Entscheidungen. Dementsprechend haben die anderen auch keine goldene Weste mehr", sprach Lan Wei Yang.
„Uns ist es egal, was du getan hast. Wir interessieren uns nicht dafür, wie viele Menschen du verletzt oder gar getötet hast. Du bist und bleibst unser Papa", sprach Lan Wei Yin.
Wei Ying starrte sie an, dabei liefen weitere Tränen hinunter. „Danke", war das einzige was er sagen konnte.
Die darauffolgenden Tage regnete es immer noch, wie in Strömen. Deshalb blieben die meisten zu Hause, nur die, die einen Auftrag hatten, verließen ihr zu Hause und liefen durch den Regen. Die kleine Familie Lan Wei zählten zu den Glücklichen, die zu Hause bleiben konnten. Als der Regen endlich das Weite suchte und die Sonne sich wieder blicken ließ, freuten sich alle, besonders Wei Ying.
„Wollen wir nicht gleich einen Familienspaziergang machen", sagte Wei Ying lächelnd.
„Hm", hummten Lan Zhan und Lan Wei Yang zustimmend.
„Ja", schrie Lan Wei Yin ebenfalls zustimmend.
Sie gingen einen Wald Pfad nahe ihrer Residenz entlang. Sie genießten die frische Waldluft und hörten den Vögeln beim Singen zu. Nach ein paar Metern gelangten sie dann an eine Weggabelung. Der gerade Weg führt sie noch tiefer in den Wald und der linke Weg führt sie zurück nach Gusu. Wei Ying tänzelte, wie ein kleines Kind vor seine Familie und drehte sich um.
„Ich lauf schon mal voraus und warte hinter der Abbiegung auf euch", sagte Wei Ying mit seinem schönsten Lächeln. Dann tänzelte er schon weg.
„Ich liebe Papas Lächeln", sagte Lan Wei Yin.
„Ich auch", sagte Lan Wei Yang.
„Und ich erst", kommentierte ihr Vater.
Im selben Moment war Wei Ying gerade hinter der Abbiegung verschwunden. Nicht mal eine Minute ist seitdem vergangen. „Ahhhh", schrie er plötzlich.
Seine Familie blieb das Herz stehen und rannten wie von Stieren verfolgt zu der Abbiegung hin. Hinter der Abbiegung sahen sie Wei Ying am Boden knien. Sie wollten gerade zu ihm rennen, doch wurden zurückgewiesen.
„Kommt nicht näher! Im Boden sind versteckte Fallen", schrie Wei Ying mit dem Rücken zu seiner Familie gekehrt.
Allerdings kannte er sie sehr gut und wusste ohne hinzusehen, was sie machen wollten, denn immerhin haben seine Kinder Lan Zhans Sorge, sowie seine Besessenheit gegenüber ihm geerbt. Lan Zhan holte Bichen aus seiner Scheide und flog zu Wei Ying. Seinen Kindern hat er mit einer Handbewegung zum Bleiben bewogen. Bei Wei Ying angekommen sah er dessen Zustand. Eine unbekannte Falle, die aussah, wie ein metallischer Stachel, der bei Berührung aktiviert wird, durchbohrte Wei Yings linken Fuß. Überall war Blut und eine unbekannte schwarze Masse, die an der Spitze des Stachels klebte. Lan Zhan musste Wei Ying hochheben, damit sein Fuß vom Stachel getrennt werden konnte, doch diese Prozedur war sehr schmerzhaft.
„Ahh", schrie erneut Wei Ying auf, doch an Lan Zhans Seite konnte er den Schmerz durchhalten.
Endlich befreit bedankte sich Wei Ying bei seinem Retter, doch kurz darauf wurde er bewusstlos. Plötzlich fing er an zu zittern und schwer zu atmen. Gleich ahnend, dass Gift im Spiel sein könnte, nahm er die Falle im Tuch eingewickelt mit. Mit seinen Kindern und Wei Ying im Arm flogen sie auf ihren Schwertern zurück zu den Wolkennischen.
In den Wolkennischen angekommen rannten sie zur Residenz der Wen's. Dabei wurden sie von allen beobachtet, die die Lage sofort als eine Notlage einstuften, denn sie sahen Wei Wuxians schlimmen Zustand. Besorgt verfolgten sie die Familie von Hanguang-Jun. Bei der Residenz der Wen's angekommen, klopften sie wie Verrückte an dessen Tür. Wen Ning machte sie auf und schon wurde er von Hanguang-Jun zur Seite geschupst.
„Wen Qing. Ein Notfall", brachte Lan Wangji keuchend hervor.
„Was ist mit Wei Wuxian", sprach Wen Qing, gleich ahnend, dass diese Notlage mit ihm zusammenhing.
Gerade als Lan Wangji die Lage erklären wollte, traten die Verfolger ebenfalls in die Residenz hinein. Die Verfolger waren Lan Xichen, Lan Qiren, Lan Sizhui und Lan Jingyi. Ohne die Ankommenden zu beachten, sprach Lan Wangji über die Lage.
„Fallen! In Gusu", schrie Lan Qiren wütend.
„Das ist nicht gut", flüsterte Lan Xichen. „Sizhui versammle alle verfügbaren Junioren. Wir gehen in den Wald und entfernen die Fallen, bevor es noch weitere Opfer gibt."
„Gut", sagte Lan Sizhui, der gerade gehen wollte. Allerdings wurde er aufgehalten.
„Ihr müsst euch aber sehr beeilen", sprach plötzlich Wen Qing ernst. „Ich habe Wei Wuxian untersucht und diese schwarze Flüssigkeit. Hanguang-Juns Vorahnung hat sich bestätigt. Wei Wuxian wurde vergiftet", fügte sie panisch hinzu. Alle starrten sie voller Angst und Sorge an mit einem Hauch von Zorn.
„Und was für Gift ist es und gibt es ein Heilmittel", fragte Lan Xichen.
„Ich kenne dieses Gift nicht, auch diese Zusammensetzung ist mir fremd. Doch eins weiß ich ganz gewiss, wenn wir nicht schnellstmöglich ein Heilmittel herbekommen wird er sterben", sagte Wen Qing ernst. Alle Anwesenden verstummten.
„Wangji", sagte Lan Xichen, dabei legte er seine Hand auf die Schulter seines Bruders. „Am besten du gehst in die Bibliothek und schaust dort nach, ob du einen Hinweis auf ein mögliches Heilmittel findest."
„Hmm", hummte Lan Wangji zustimmend.
„Ich begleite dich, Vater", sprach Lan Wei Yang.
Minuten später brachen alle zu ihrer Aufgabe auf. Lan Xichen und die Junioren gingen in den Wald und suchten die Fallen. Lan Wangji und sein Sohn waren in der Bibliothek und suchten nach einem Heilmittel, später gesellte sich auch Lan Qiren dazu und half mit. Wen Qing hat sich um Wei Wuxian gekümmert. Ihr Bruder Wen Ning wurde beauftragt Baoshan Sanren zu holen. Lan Wei Yin ist nach Hause gerannt und schrieb Briefe.
------ (Anfang) ------
An alle,
in Gusu ist etwas Schreckliches passiert. Mein Papa wurde vergiftet und wir finden kein Heilmittel. Außerdem sind die Fallen, die dieses Gift in sich tragen, noch in Gusu verstreut. Es könnten noch weitere Opfer geben, je länger sie im Wald sind.
Bitte kommt her und helft uns.
Lan Wei Yin
------ (Ende) ------
Sobald sie fertig war hat sie die Briefe verschickt. Sie gab ihr ganzes Geld, damit die Briefe so schnell wie möglich an die Jiang's, Jin's und die Nie's gelangen.
Nächstes Kapitel: Kapitel 18: Wut
Kommt am 05.10.2024 raus.
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Mo Dao Zu Shi Fanfiction: Der Blutmond
FanfictionDiese FF spielt nach der 3. Staffel von Mo Dao Zu Shi. Allerdings sind ein paar Erlebnisse aus der Serie für diese FF abgeändert worden. Das Leben hätte für Wei Wuxian nicht besser laufen können. Der ganze Hass gegenüber ihn hat sich endlich in Luf...