Kapitel 18: Wut

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Am nächsten Morgen reisten die Jiang's, Jin's und die Nie's mit Transporttalismanen nach Gusu. Diese Methode taten sie nur bei Notfällen. Lan Wei Yin begrüßte sie und erklärte noch mal kurz die Lage. Die Krieger gingen in den Wald und halfen den Lan's bei der Suche nach den Fallen. Tante Yanli ging mit der kleinen Yin in die Bibliothek und halfen dort mit. Eigentlich wollten sie zuerst nach Wei Wuxian sehen, doch niemand durfte zu ihm, denn Wen Qing musste sich konzentrieren, das Gift zurückzuhalten, um den anderen mehr Zeit zu geben ein Heilmittel zu finden.

In der Zwischenzeit war Wen Ning an dem himmlischen Berg angekommen. Er verwendete ebenfalls ein Transporttalisman, doch konnte sich nur bis zum Fuß des Berges teleportieren. Es hat mehrere Stunden gedauert bis er am Kopf des Berges war, doch seine Sorge um seinen Meister hat ihn die nötige Kraft gegeben. Oben angekommen fand er schon bald alle Anwesenden und erklärte die Lage. Sofort haben sie alle Heilkräuter und Heilutensilien zusammengetragen und sind mit Wen Ning nach Gusu gereist, ebenfalls mit einem Transporttalisman. Die kleine Gruppe, bestehend aus Wen Ning und Baoshan Sanren gingen zu Wen Qing. Die anderen bestehend aus Xiao Xingchen mit Ehemann Xue Yang halfen bei der Suche der Fallen mit. A-Qing mit Ehemann Song Lan halfen denen in der Bibliothek.

Als nach zwei Tagen endlich alle Fallen sichergestellt werden konnten, war eine Hürde überwunden. Doch ein Heilmittel konnte nicht gefunden werden. Wen Ning trat zu den anderen, sowohl der Gruppe, die die Fallen gesucht haben, als auch der Gruppe, die in der Bibliothek suchten.

„Baoshan Sanren findet keine andere Lösung Meister Wei's Leben ohne ein Heilmittel zu retten", sprach Wen Ning recht leise.

„Heißt das, A-Xian wird sterben", fragte Jiang Yanli aufgebracht.

„Das ist noch ungewiss", antwortete Wen Ning.

„Gibt es keine Hoffnung für Bruder Wei", fragte nun sein Cousin Lan Sizhui.

„Doch die gibt es. Baoshan Sanren ist der Meinung, dass der Drahtzieher das Heilmittel mit sich trägt, als Absicherung, wenn er selbst ausversehen mit dem Gift in Berührung kommt", gab Wen Ning leise von sich.

„Das klingt plausibel", sagte Lan Xichen.

„Gut. Dann suchen wir diesen Bastard, der meinen Bruder das Angetan hat und holen uns das Heilmittel", schrie Jiang Cheng. „Und wenn er uns das Heilmittel nicht freiwillig gibt, werde ich diesem Bastard beide Arme rausreißen", fügte er noch wütender hinzu.

Um die Sache zu beschleunigen, hingen sie Zettel mit einem Aufruhr an allen Orten im Dorf auf. Dort wurde vermerkt, wer Informationen über den Täter mit den Fallen hat, die zur Ergreifung führt, bekommt eine Belohnung. Sie hatten Glück, denn ein Gastwirt hat sich an einen betrunkenen Mann erinnert, der mit diesen Fallen angegeben hat. Er meldete ihn an den Gusu Lan Clan. Dank der guten Beschreibung des Gastwirtes konnten sie den gesuchten Mann innerhalb eines Tages finden. Nach gründlicher Untersuchung stellte sich der Mann tatsächlich als Täter heraus. Er wurde festgenommen und der Gastwirt bekam seine Geldbelohnung.

In der Gefangenschaft leugnete der Mann jegliche Beteiligung. Doch eine Stunde zusammen mit Jiang Cheng ließ seine Ambitionen überdenken. Er gab zu diese Fallen in Gusu aufgestellt zu haben, als es geregnet hatte. Außerdem erzählte er über die Zusammensetzung des Heilmittels. Nach mehreren Stunden konnte das Heilmittel fertiggestellt werden und wurde sofort Wei Wuxian verabreicht.

Nach drei Tagen verbesserte sich Wei Wuxians Zustand. „Mhh", stöhnte er leise.

„A-Xian", sagte seine Großmutter Baoshan Sanren erleichtert. „Endlich bist du wach."

Als Wei Wuxian ein Glas Wasser von Wen Ning bekam, ging Wen Qing zu den anderen, die die ganze Zeit vor der Tür warteten und führte sie hinein. Allen fiel ein Stein vom Herzen und die Kinder haben ihren Papa ausgiebig umarmt. Hanguang-Jun blickte Baoshan Sanren besorgt an.

„Das Gift ist vollständig aus seinem Körper verschwunden", antwortete Baoshan Sanren, gleich ahnend dass, das sein Blick bedeutete. Darauf gab Lan Wangji ein erleichtertes Ausatmen von sich, dass Baoshan Sanrens Theorie belegte. „Allerdings darf er sein Bein wegen seiner Wunde für einige Wochen nicht belasten", sprach sie zu Lan Wangji gerichtet. Dieser nickte ihr zu.

„Äh", fing Wei Wuxian an. Darauf blickten alle in seine Richtung. „Was ist mit den Fallen", fragte er besorgt.

„Alle wurden eingesammelt und sichergestellt", gab Lan Xichen ihm als Antwort.

„Gab es noch weitere Verletzte", stellte Wei Wuxian seine nächste Frage.

„Nein. Du warst der Einzige", gab Wen Qing ihm als Antwort.

„Und was ist mit dem Täter", stellte Wei Wuxian seine nächste Frage.

„Der Täter wurde festgenommen. Er gestand alles. Morgen wird über ihn gerichtet", antwortete Lan Wangji.

Wei Wuxian schien erleichtert zu sein. Für den Rest des Tages ließen sie Wei Wuxian in Ruhe, denn morgen wird es sehr anstrengend für ihn sein. Er möchte morgen dabei sein, wenn sein Angreifer bestraft wird. Er möchte mit eigenen Augen sehen, wer ihn beinahe getötet hatte.

Am nächsten Tag gingen sie alle gleich früh zum goldenen Karpfenturm, wo das Urteil gefällt wird. Lan Wangji hat Wei Wuxian auf den Armen getragen, weil dieser ja noch nicht sein Bein belasten durfte. Am Karpfenturm angekommen, stellte sich jeder auf einen freien Platz hin, nur Wei Wuxian bekam einen Sitzplatz. Dann wurde der Täter hereingeführt. Dabei wurde er von allen mit wuterfüllten Augen angestarrt. Sie hörten seine Absichten an und waren schockiert. Sein Motiv war nur das Töten selbst. Ihm war es egal, wer stirbt. Hauptsache das es viele Opfer gab, war ihm wichtig. Nach zwei Stunden wurde schließlich das Urteil gefällt. Es hieß Tod. Jiang Cheng nahm freiwillig den Posten als Henker ein. Er ging mit Sandu in der Hand zu dem Täter und köpfte ihn ohne mit der Wimper zu zucken.

„Das war für meinen Bruder", sagte Jiang Cheng mit einem verachteten Blick zu der Leiche.

Viele Wochen sind seither vergangen und Wei Wuxians Bein war wieder topfit. Lan Wangji wollte aber, dass er sich noch eine Weile ausruht, doch Wei Wuxian wollte nicht. Im Gegenteil, er ging durch Gusu als wäre nie etwas gewesen. Am selben Tag nahm er sogar die Aufgabe an, einen Gast zu betreuen. Er zeigte ihm Gusu, sein Schlafgemach und stellte ihn allen vor. Es dauerte nicht lange bis die beiden Freunde wurden.

Nächstes Kapitel: Kapitel 19: Angriff
Kommt am 06.10.2024 raus.

Mo Dao Zu Shi Fanfiction: Der BlutmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt