Die Haare fielen von dem dampfenden Lockenstab gewellt über meine Schultern. Nicht ganz die Form die ich erreichen wollte aber das einzige was ich mit meinen dünnen Haaren wohl erreichen kann. Oder es lag daran, dass meine Gedanken nicht hundertprozentig bei meinen Haaren liegen, sondern zum Teil auch bei dem Jungen der mir seit gestern Abend endgültig den Kopf verdreht hat.
Meine Prinzipien, erstmal nicht so schnell mit ihm zu schlafen, habe ich den dem Moment fallen gelassen, als ich seine Hand auf meinem Nacken und in meinen Haaren gespürt habe und seine Berührungen jedes Mal ein kribbeln unter meiner Haut entstehen ließen. Die Art und Weise wie er mich berührt, hat es mir einfach angetan. Doch, dass er mir zu keinem Zeit das Gefühl gab ich müsste mit ihm schlafen, überzeugte mich letztendlich die letzte Distanz zwischen uns zu überwinden.
Letzte Nacht lernte ich nicht nur wie schön es sein kann mit jemanden zu schlafen, mit dem man es auch wollte, anstatt es tun zu müssen weil man sonst Angst bekommt, das man Verlassen wird. Sondern auch das ich mich wirklich verliebt habe.
Ich wollte es ihm heute Abend sagen, und alleine bei dem Gedanken, dass er mich in weniger als einer Stunde abholen würde, machte mein Magen einen kleinen Salto. So schön Liebe auch sein mag, diese Nervosität ist wirklich nicht mein Ding, und das machte sich gerade vor allem an meinen Haaren bemerkbar.
Etwas enttäuscht über das Ergebnis, riss ich den Stecker des Lockenstabes aus der Steckdose und verteilte großzügig Haarspray über die leichten Wellen, damit sie wenigstens ein paar Stunden halten.
Nachdem wir den ganzen Morgen auch das gemacht haben, was wir auf der Couch angefangen hatten, haben wir zusammen Frühstück gegessen und Max stieß irgendwann etwas verschlafen dazu. Er hatte einen fetten Kater und schielte immer Mal wieder etwas angewidert zu Jamal und mir rüber, weswegen ich vermutete, dass unsere Taten nicht ganz umbemerkt blieben.
Nach dem Frühstück machte er sich aber auf den Weg um noch ein paar Sachen zu erledigen.
„Und schon aufgeregt?" Max wackelte mit seinen Augenbrauen und drückte mir einen Tee in die Hand, den ich grinsend annahm.
„Das ist extra Beruhigungstee, damit die Nervosität etwas abnimmt."
„Gehen meine Haare so? Und wie siehts mit dem Makeup aus? Zu doll? Lieber doch keinen Eyeliner? Ist das Kleid zu freizügig? Den Blauen oder den Schwarzen Mantel dazu? Und-„ doch weiter kam ich nicht.
„Wow Amelie Chill, nachdem ihr euch heute Morgen, hörbar für Menschen in eurer Umgebung übrigens, näher gekommen seid, wisst du dir doch jetzt keine Sorgen mehr um dein äußeres mehr machen oder? Er hat dich Ja immerhin Nackt gesehen und wohl auch in Positionen die eher... unvorteilhaft sind."
„Gott Max ja ich habs verstanden, tut mir leid dass du mich beim Sex gehört hast aber bitte lass uns aufhören über Positionen zu reden ja?" Ich wand mich von ihm ab und betrachtete ein letztes Mal mein Spiegelbild bevor ich den Tee in einem Zug austrank. Ich war mir immer noch unsicher über mein Aussehen, doch Gedanken konnte ich mir darüber jetzt keine mehr machen, denn es klingelte an der Tür.
Nach einem langem Atemzug öffnete ich die Tür. Jamal trug eine schwarze Anzugshose, dazu ein weißes Hemd über welches ein dunkelblaues Sakko den Look nochmal perfektionierte. Dann fiel mein Blick auf seine Hand in der er einen Blumenstrauß hielt, einen ziemlich großen nebenbei bemerkt.
„Fertig mit Starren?" und schon hat er es geschafft das meine Wangen dunkelrot anliefen. Mein Blick fiel peinlich berührt auf seine Füße doch durch seinen Finger an meinem Kinn, sorgte er dafür, dass ich ihn wieder ansah.
„Du siehst wunderschön aus Amelie". Da waren sie wieder die 5 Worte, die mein Herz schneller schlagen lassen. Ich bekam ein Danke raus und verabschiedete mich von Max.
„Bist du so aufgeregt?" er ging vor mir die Treppen runter doch blieb zwei Stufen unter mir stehen, so dass wir uns schließlich in die Augen sahen ohne das ich mein Kopf leicht in den Nacken legen musste.
„Um ganz ehrlich zu sein, ja. Ich war noch nie auf so einem richtigen Date." nun entwichen ihm seine Gesichtszüge.
„Du willst mir erzählen, dass du noch nie ein Date hattest?" die Art wie er mich ansah verriet mir, dass er wirklich sehr verwundert darüber gewesen sein muss.
„Naja nur so spazieren und Kaffee trinken. Aber ich war noch nie Essen, geschweige denn hat jemand mir Blumen mitgebracht oder alles geplant." Er nickte verständnisvoll und führte seine Lippen sanft zu meiner Wange und küsste sie.
„Es gibt für alles ein erstes Mal Amelie." mit einem Zwinkern drehte er sich um und ging raus an die Frische Luft, wo er mir kurze Zeit später die Autotür aufhielt und ich einstieg.Kurze Zeit später hielten wir vor einem noblen Restaurant, welches von außen in weißem Licht ertrank. Ich fragte mich was passiert wenn ein Fan von Jamal ein Bild von uns macht, lande ich dann auch auf einer Gossip Seite? Was würden seine Fans von mir an seiner Seite wohl halten? Denn auch wenn es ein sichtlich gehobenes Restaurant war, würden uns die Leute doch erkennen, nicht uns sondern ihn.
Mit seiner Hand an meinem unteren Rücken machten wir uns auf den Weg zum Eingang, doch anstatt durch die Tür zu gehen, wo ich vermutete, dass es der Eingang war, gingen wir zur Seite des Restaurants.
„Ich habe gedacht es wäre besser wenn wir beide ein wenig Privatsphäre haben" vor Nervosität brachte ich nur ein Nicken hervor, doch immerhin würde ich heute Abend wohl auf keiner Gossip Seite landen.
Jamal nickte dem elegant angezogen Kellner nur kurz zu, dieser drehte sich zum dunkeln Flur entlang und ging ein paar Schritte bis er schließlich die Tür zu einem Raum öffnete. Jamals Blick ruhte auf mir, vermutlich um meine Reaktion einzufangen.Mein Mund blieb offen stehen, als ich die riesigen Panorama Fenster erblickte, die einen perfekten Blick auf den vor uns liegenden See boten. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch, der für 2 Personen, mit jeweils einem Weinglas und einem Teller samt Geschirr gedeckt war. Vor dem Panoramafenster erstreckte sich eine schwarze Couch mit zwei weichen Kissen an jeder Seite.
„Gefällt es dir Amelie?" der Kellner war mittlerweile verschwunden und ich konnte nicht anders als mir einen kleinen Scherz zu erlauben.
„Nein ich finde es ganz furchtbar hier!" mit einem Schmollmund drehte ich mich zu Jamal der nicht recht wusste wie er reagieren soll.
„Wir...äh wir müssen hier nicht essen wenn du nicht willst." seine Hände die zuvor auf meinem Rücken lagen vergrub er nun in seine Hosentaschen. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und legte meine Hände in seinen Nacken, durch meine hohen Schuhe fehlten auch nur ein paar Zentimeter bis ich seine Größe erreichen würde, weswegen es einfacher war meine Lippen sanft auf seine zu legen.
„Es ist perfekt hier, das war nur ein Spaß." Er atmet in einem langen Zug aus bevor er mit einem verlegenen lächeln den Kopf schüttelte. Seine Hände ruhten nun endlich wieder auf meinem Rücken.
„Du hast mir schon ein wenig Angst gemacht Amelie, aber in diesem Kleid würde ich dir vermutlich alles verzeihen." etwas überrascht biss ich mir auf die Unterlippe um mir mein wachsendes Lächeln zu verklemmen.„Und ihr seid einfach ins Stadion eingebrochen?! Wurdet ihr nicht erwischt?" mit großen Augen sah ich zu Jamal, der sich gerade ein Löffel seiner Pasta in den Mund schob.
„Doch wurden wir, lebenslanges Stadionverbot war das Endresultat.„
„Das heißt du und deine Freunde aus England dürfen nie mehr da rein? Was ist wenn du ein Spiel da hast?"
Doch anstatt meine Frage ernst zu nehmen lachte er einfach. Seine Grübchen waren nun noch besser sichtbar und ließen mein Herz etwas schneller Schlagen als es eigentlich sollte.
„Als der Hausmeister dann paar Jahre später rausbekommen hat, dass ich in der Englischen Nationalmannschaft spiele, wurde zumindest mein Hausverbot aufgehoben, das von Theo und James aber nicht."mit einem grinsen auf den Lippen legte er sein Besteck vorsichtig auf den Rand des Tellers und wischte sich mit einer Servierte über den Mund.
„Ich bin mit dir so unbeschwert Amelie, danke das du mich so fühlen lässt." Ich habe selbstverständlich gemerkt, dass er anders gewesen ist als ich ihm damals mit Leonie in Restaurant gesehen habe, aber ich hätte Gedacht dass es daran lag, das uns hier niemand sieht.
„Ich glaube das liegt an der Privatsphäre hier." mit einem schiefen lächeln richtete ich meinen Blick auf ihn, doch er schüttelte den Kopf.
„Auch in einem überfüllten McDonald's wäre ich unbeschwert, solange du da bist. Ich weiß nicht was du mit mir machst, aber es fühlt sich verdammt gut an. Du bist wirklich was besonderes Amelie und ich hoffe dass dir das dieses Date auch zeigt. Und spätestens nach der letzten Nacht die wir zusammen verbracht haben, wenn nicht als du das Erste Mal auf der Couch neben mir saßt nachdem ich Idiot dich fast angefahren habe, habe ich einfach gemerkt... naja also.. Amelie ich habe mich in dich verliebt."
Mein Herz sank bestimmt weiter als auf den Mamor Boden unter uns und selbst wenn nicht bin ich mir sicher das mein Herz mir gleich aus der Brust springt als ich seine Worte Schritt für Schritt verarbeitete. Doch meine Antwort war klar.
„Ich habe mich auch in dich verliebt Jamal."
DU LIEST GERADE
Daylight// Jamal Musiala Fanfiction
Fanfic„Hast du in den letzten Wochen öfter Fußgänger angefahren oder wieso kannst du so gut Wunden versorgen?" fragte ich ihn mit einem breiten Grinsen. Endlich lachte auch Jamal leicht während er belustigt den Kopf schüttelte. „Nein das war tatsächlich d...