Teil 11: Jamal

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Der zweite Tag an der Uni war leider nicht so gut wie der erste. Ich kam zu spät zum ersten Seminar, da ich meinen Wecker überhört habe, und mitten in der 2. Vorlesung ist mir mein Kaffee in der Mensa ausgeschüttet. Natürlich über meinen Notizblock und nur knapp vorbei an Jamals Pullover, den ich heute morgen mitgenommen habe, da ich nach der Uni bei ihm vorbeischauen wollte um ihm den zurückzugeben. Und nun befand ich mich auf dem Weg zu Jamals Haus. Es ist nicht weit von der Uni entfernt, dafür werde ich aber etwas länger nach Hause brauchen, da die Sonne schien sollte das aber kein Problem sein. Ich bin Paul leider heute nicht mehr über den Weg gelaufen, da er heute einen freien Tag hatte. Dies hat er mir heute morgen durch eine Nachricht mitgeteilt, in der er zeitgleich fragte ob wir uns auf einen Kaffee treffen wollen. Da ich außer Max und Jamal, naja und Aleks, noch niemanden so richtig kannte, stimmte ich zu und sah dem Treffen sogar mit etwas Freude entgegen. Ich hatte in Kiel nicht viele Freunde, und die die ich gehabt habe, logen allesamt zugunsten meines Ex Freundes, so dass ich sie nicht wirklich als meine Freunde bezeichnen konnte.
Jamal schien in einem wohlhabenden Viertel mit vielen Einfamilien Häusern zu wohnen. Aber gut es ist eben München, hier wundert mich, was Reichtum und Geld angeht, nichts mehr. Ich bog gerade in die Straße ein und sah auch schon die richtige Hausnummer. Nocheinmal tief durchatmen und dann klingen, ich schaff das schon. Ich wusste nicht mal, wieso ich so aufgeregt war. Schließlich würde ich ihm sein Pullover in die Hand drücken und dann vermutlich wieder gehen, dennoch machte sich ein merkwürdiges kribbeln in meinem Bauch bemerkbar bei dem bloßen Gedanken ihn auch nur kurz wiederzusehen. Ich richtete noch kurz meine Haare und klingelte.

Jamal

Ich hörte ein Klingeln und stand von der Couch auf. Eigentlich müsste das Amelie sein, denn wen anderes erwarte ich heute nicht mehr, dennoch war es etwas früh, da sie gerade Mal seit 5 Minuten aus der Uni raus sein dürfte. Mit einem schneller klopfenden Herzen öffnete ich schließlich die Tür.
„Jam! Ich hab dich ja so vermisst" anstatt Amelie, springt Leonie mir entgegen und drückte ihr Lippen auf meine, nachdem sie mich in eine etwas stürmische Umarmung zog. Was zur Hölle will sie hier?
„Leonie was machst du hier?" mittlerweile zog sie schon ihre Schuhe aus und hin ihre Jacke auf. „Na dich besuchen kommen natürlich, nach der Party hast du dich ja gar nicht mehr gemeldet. Deswegen dachte ich mir ich komm mal kurz vorbei, stör ich?" Ja! Aber ich konnte ihr schlecht sagen, dass Amelie gleich vorbeikommen würde. Deswegen schüttelte ich nur mit dem Kopf und folgte ihr ins Wohnzimmer.
„Ist Caroline gar nicht da? Oder deine Schwester?" fragte sie mit einem Blick in die Küche. „Nein, sie sind nicht da". Und das war auch eigentlich gewollt so. Ich wollte Amelie fragen, ob sie mit rein kommen will, damit wir vielleicht zusammen was essen und ein Film gucken. Das kann ich wohl jetzt vergessen. Amelie durfte Leonie auf keinen Fall sehen, ansonsten würde sie merken, dass ich gelogen habe. Ich habe mir vorgenommen am Freitag mit Leonie Schluss zu machen, nach meinem Spiel, um so fokussiert wie möglich zu bleiben.
„Na dann haben wir ja die Möglichkeit das hier zu machen" ohne zu zögern schubste sie mich aufs Sofa und setzte sich auf meinen Schoß. Ich versuchte sie wieder runterzudrücken doch sie hielt mein Gesicht breits in den Händen und fing an ihre Zunge in meinen Mund zu schieben. Ich drückte ihr Gesicht leicht nach hinten. „Leonie ich hab da echt keine Lust drauf, geh bitte runter" doch wie immer machte sie einfach weiter und fing an meine Hose auf zu machen. Als es dann klingelte lies sie von mir ab und schob sich von mir runter. Ich lief zu Tür und öffnete sie, und diesmal war es wirklich, dass Mädchen auf welches ich gewartet habe.
„Hey Jama-, oh sorry. Stör ich?" ihr Blick fiel auf meine noch offene Hose. Fuck. Wieso hab ich sie nicht zugemacht?
„Nein nein du störst nicht. Ich habe gerade neue Hosen anprobiert, deswegen ist der Gürtel auf." man sah an ihren Gesichtsausdruck, dass sie meinen Worten absolut keinen Glauben schenkte. „Jamal wer ist denn da an der Tür?" Leonie öffnete die Tür weiter und stand plötzlich nur in Unterwäsche neben mir. Wieso hatte sie nichts mehr an? Was soll das? Gott es kann jetzt nicht mehr schlimmer werden. Amelie schluckte nur schwer aber anscheinend hat Leonie ihr die Sprache verschlagen. „Amelie ich kann das erklären." waren die einzigen Wörter die ich über die Lippen brachte. Doch dann meldete sich Leonie zu Wort. „Was sollst du denn erklären? Du hast Spaß mit deiner Freundin von der du die Finger nicht lassen kannst. Amelie sollte wohl eher erklären was sie hier will?" erwiderte sie kichernd.
Ich wusste nicht was ich machen soll, meinen Blick richtete ich mittlerweile nur noch auf meine Füße, da ich mich nicht mal mehr traute sie anzugucken. „Ich wollte Jamal sein Pullover zurückgegeben. Er hat ihn bei der Party liegen lassen und da er schon weg war, bring ich ihn den jetzt." antwortete sie in einem kühlen Ton den ich bis jetzt noch nie von ihr gehört habe. Als sie die Worte aussprach hörte man die Verachtung die mit ihnen kam stark raus. Sie drückt mir den Pullover mit Schwung an die Brust und drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging. „Amelie warte bitte!" Ich versuchte meinen Gürtel noch zu schließen als ich ihr hinterher renne. Ich holte sie rechtzeitig ein, und stellte mich vor ihr. In ihren Augen konnte man erkennen wie aufgewühlt sie war, und die Tränen waren auch nahe. Doch bevor ich zu Wort kam ging sie einen Schritt zurück.
„Nein Jamal lass mich. Schon klar, du brauchst eben anscheinend viel Sex. Erst im Stadion vorm Spiel, wo sie dann auch noch ohne Strumpfhose wieder kam um es so auffällig wie möglich zu machen, dann wahrscheinlich noch im Club und jetzt eben um den Tag ausklingen zu lassen. Bist du überhaupt wirklich nicht mehr mit ihr zusammen? Oder war das eine Lüge um die nächste eben Mal so ins Bett zu kriegen? Hast du nur deswegen geholfen? Um eine Chance auf sex bei mir zu haben?" geschockt sah ich sie an. Glaubte sie das wirklich? Denkt sie ich bin so ein Mensch?!
"Amelie nein. Ich wollte dich doch nicht nur rumkriegen! Ich hab dir geholfen weil du Hilfe gebraucht hast. Ich bin die Nacht bei dir geblieben weil ich dich Mag! Schon seit du das erste Mal beim Training zugeguckt hast, nur Aleks war einfach wieder mal schneller." ich sah sie an und hoffte einfach das sie mir überhaupt zu hörte. Doch dem schien nicht so.
„War es eine Lüge, als du gesagt hast, dass du nicht mehr mit ihr zusammen bist?" Ich konnte nicht mal beschreiben wie ihre Stimme klang, es war einfach nur beängstigend wie deutlich und kalt sie sprach.
„Ja ich habe gelogen aber nur weil- Amelie warte!" weiter kam ich nicht da sie einfach weiter ging und mich stehen lies.
„ Jam kommst du? Wir hatten doch gerade so viel Spaß?" Mein Herz fühlte sich an, als ob es mir gleich aus der Brust sprang, bis mir die Details in Amelies Worten bewusst worden. Sex vor dem Spiel? Ich hatte keinen Sex mit Leonie vor dem Spiel, also wieso kam sie ohne Strumpfhose wieder zu ihrem Platz? Und im Club lief zwischen uns auch nichts. Doch aufeinmal machte es Klick und mir wurde bewusst wo sie vor dem Spiel war, oder zumindest bei wem.

Na habt ihr eine Vermutung bei wem Leonie war? Und wie es Amelie wohl nach der ganzen Sache geht?🥲
Lasst gerne Feedback da!!

Daylight// Jamal Musiala FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt