capítulo siete

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Warnung: Dieses Kapitel ist besonders emotional und es werden Trigger Themen, wie Essstörung auftreten! Bitte nur weiterlesen, wenn du dich dazu bereit fühlst.

Der Rest des Montags zog sich endlos hin. Obwohl der Unterricht einfach war, konnte ich mich nicht auf die Aufgaben konzentrieren. Mein Kopf war wie vernebelt, die Gedanken kreisten ständig um dieselben Themen. In der Mittagspause suchte ich eine stille Ecke auf dem Schulhof, weit weg von den anderen. Ich brauchte Ruhe, weg von den Blicken und dem ständigen Gefühl, beobachtet zu werden.

Gerade als ich dachte, ich könnte für einen Moment durchatmen, hörte ich eine vertraute Stimme hinter mir. Eine Stimme, die sofort Unruhe in mir aufbrachte.

„Sierra, wieder allein? Passt zu dir."

Langsam drehte ich mich um, nur um Lamine direkt vor mir stehen zu sehen. Seine Arme waren verschränkt, und sein Blick wanderte abwertend über mich. Ich hasste es, wie er mich musterte, als ob ich weniger wert war, als er es jemals sagen könnte. Doch seine Worte waren immer scharf genug, um zu treffen.

„Was willst du, Lamine?" Meine Stimme war leiser, als ich es beabsichtigt hatte, doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Ich wusste, dass jede Reaktion ihn nur weiter provozieren würde, aber das Zittern in meinen Händen konnte ich nicht verbergen. Seine Anwesenheit allein reichte, um mich nervös zu machen.

Sein Gesichtsausdruck änderte sich kaum, aber in seinen Augen blitzte kurz etwas auf. Er trat näher, und ich konnte den spöttischen Unterton in seiner Stimme schon hören, noch bevor er sprach.

„Du siehst billig aus, weißt du das?" Er ließ die Worte langsam fallen, als wollte er sicherstellen, dass sie tief genug trafen. Und genau das hatte er erreicht.

„Passt nicht wirklich zu deiner Familie. Hätte gedacht, deine Eltern hätten auch noch etwas Liebe und Geld für dich übrig, und nicht nur für Lorenzo. Du passt mit deinem aussehen einfach nicht darein" Seine Augen verweilten kurz auf meinem Outfit, dann hob er wieder den Blick und grinste. „Aber anscheinend täuscht der erste Eindruck."

Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Es war, als hätte er genau die richtige Stelle getroffen. Ich spürte, wie mein Herzschlag sich beschleunigte, und ich zwang mich, nicht die Fassung zu verlieren. Doch innerlich begann alles in mir zu zerbrechen. Warum musste er immer so sein? Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

„Witzig," murmelte ich schließlich, ohne wirklich zu wissen, was ich sagen sollte. Es war nichts daran lustig, und doch schien es das Einzige zu sein, das mir in diesem Moment einfiel. Ich wollte nicht, dass er sah, wie sehr mich seine Worte verletzten, aber das Zittern in meiner Stimme verriet mich.

Lamine lachte leise, ein kurzes, kaltes Geräusch. „Mach dir keine Sorgen," sagte er schließlich und zuckte mit den Schultern, als wäre alles nur ein belangloser Scherz. „Vielleicht gewöhnen sich die Leute ja an deinen neuen... Stil. Oder auch nicht."

Ich biss mir auf die Lippe, kämpfte gegen die Tränen an, die sich unaufhaltsam ihren Weg bahnen wollten. Es war, als hätte er nicht nur mein Outfit, sondern alles an mir infrage gestellt. Meine Familie, meinen Wert, wer ich war. Es fühlte sich so an, als würde ich unter seinem Blick schrumpfen.

Ich wollte antworten, irgendetwas sagen, aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Mein Mund öffnete sich, doch kein Ton kam heraus.

„Halt die Klappe, Lamine," flüsterte ich, meine Stimme war kaum mehr als ein Hauch. Aber er hörte es nicht. Es war, als hätte ich nichts gesagt, als wäre ich einfach Luft.

„Ach, komm schon, Sierra. Ich versuche nur, dir die Augen zu öffnen." Sein Gesicht war ungerührt, als hätte er ein Recht, mir solche Dinge zu sagen. Ein Teil von mir wollte zurückschlagen, ihn angreifen, ihm zeigen, dass ich mehr war als das, was er sah. Doch ich fühlte mich machtlos, als ob meine Worte in meinem Hals stecken blieben.

𝐿𝑎𝑠 𝑠𝑜𝑚𝑏𝑟𝑎𝑠 𝑑𝑒𝑙 𝑝𝑎𝑠𝑎𝑑𝑜 I 𝐿𝑎𝑚𝑖𝑛𝑒 𝑌𝑎𝑚𝑎𝑙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt