capítulo quince

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Samstag 19 Uhr:

Die Tür von Emilios Wohnung knallte hinter mir zu. Mein Herz hämmerte wie wild, und ich zog die Kapuze meines Pullovers hoch, um die kühle Nachtluft zu spüren. Mein Atem ging schnell, und ich wusste, dass ich nur noch weg wollte.

Was war gerade passiert? Seine Worte, sein Blick, die Nähe – alles fühlte sich falsch an. Ich hätte nie mitkommen sollen. Wie konnte ich so naiv sein? Emilio hatte sich von Anfang an anders verkauft, als er wirklich war. Der charmante Typ, der sich plötzlich in ein Arschloch verwandelte. Ich drückte die Ärmel meines Pullovers über meine Hände und lief los. Mein Ziel war nach Hause zu kommen, ohne stehen zu bleiben, ohne nachzudenken. Die Straßen waren leer, die einzigen Geräusche stammten von meinen Schritten, die auf dem Asphalt hallten.

Doch dann hörte ich es – Schritte.

Ich war mir erst nicht sicher und dachte es sei nur ein Echo. Doch als ich langsamer wurde, waren sie immer noch da. Mein Magen zog sich zusammen, und ich wagte es nicht, mich umzudrehen. Stattdessen beschleunigte ich meinen Gang.

Die Schritte hinter mir wurden lauter, schneller. Panik breitete sich aus. Meine Gedanken rasten. Was, wenn es Emilio war? Oder jemand anderes? Mein Atem wurde flacher, und ich begann zu rennen.

Plötzlich packte mich eine Hand am Arm und zog mich in eine Gasse. Ich wollte schreien, aber eine andere Hand legte sich über meinen Mund. Ich strampelte, wollte mich losreißen, doch eine tiefe Stimme flüsterte: „Sei still, Sierra. Es bin nur ich."

Meine Augen weiteten sich. Lamine.

Er drückte mich gegen die kühle Ziegelwand der Gasse, hielt mich weiter fest und sah über meine Schulter in die dunkle Straße. Erst als die Schritte nicht mehr zu hören waren, ließ er mich los. Ich stolperte zurück und schnappte nach Luft.

„Beruhig dich", sagte er ruhig, doch seine Augen huschten nervös die Straße entlang. „Da war jemand hinter dir. Ich wollte nur sicher sein, dass dir nichts passiert. Was machst du überhaupt um diese Uhrzeit alleine draußen?"

Ich zog die Schultern hoch und versuchte, mich zu beruhigen, aber die Panik, die immer noch in mir brodelte, ließ es nicht zu. „Das war bestimmt nur Zufall", murmelte ich, obwohl ich wusste, dass es Quatsch war.

„Zufall?" Sagte er während er einen Schritt näher trat. „Bist du komplett wahnsinnig, Sierra? Alleine mitten in der Nacht auf der Straße, und du versuchst, mir zu erzählen, das war nichts? Was, wenn der Typ dich nicht einfach nur folgen wollte?" Ich fuhr zusammen, als er die Lautstärke erhöhte. „Es geht dich nichts an", erwiderte ich genervt, aber selbst ich konnte hören, wie wenig überzeugt ich von meiner eigenen Antwort war.

Sein Blick wurde härter, als er mich ansah, und plötzlich schien er genau zu wissen, dass da mehr war. „Hat das was mit Emilio zu tun?" fragte er dann, seine Stimme etwas schärfer als vorher. „Ich weiß nicht, wovon du redest", murmelte ich, es war schwer, dem Blick zu entkommen, den er auf mich richtete.

„Komm schon, hör auf, mich anzulügen." Er trat einen Schritt näher und hielt mich mit seinen Blicken fest. „Hat er dich angefasst?"

Ich spürte, wie mir die Kehle zuschnürte, und ein klammerndes Gefühl machte sich in mir breit. Es war eine Mischung aus Angst und Scham, weil ich wusste, dass ich nicht einfach so tun konnte, als wäre nichts passiert. „Es ist nichts passiert", murmelte ich, ohne ihn anzusehen.

„Sierra." Seine stimme klang jetzt mehr besorgt. „Sag mir was passiert ist." Ich schüttelte den Kopf, als wäre das eine Lösung. „Es ist nichts passiert, okay? Geh einfach nach Hause, Lamine." Ich wusste, dass ich mich wie eine Idiotin anhörte, aber ich wollte nicht, dass er sich noch mehr Sorgen machte.

𝐿𝑎𝑠 𝑠𝑜𝑚𝑏𝑟𝑎𝑠 𝑑𝑒𝑙 𝑝𝑎𝑠𝑎𝑑𝑜 I 𝐿𝑎𝑚𝑖𝑛𝑒 𝑌𝑎𝑚𝑎𝑙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt