Meine Mutter ist eine Bitch.
Sie ließ mich und meine kleine Schwester allein, obwohl ich nicht einmal alt genug bin, mich um mich selbst zu kümmern.
Ich tue was ich kann um meine Schwester zu beschützen, doch manchmal ist alles nicht genug.
Mein Na...
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Vor etwa zehn Minuten hatte eine Frau das «Frühstück» gebracht. Es war kein einfaches Frühstück, wie ich es gewohnt war. Auf dem Tisch türmten sich verschiedene Speisen, von frisch gebackenem Brot über Aufschnitt und Käseplatten bis hin zu exotischen Früchten und aufwendig zubereiteten Eierspeisen. Es war so viel essen, dass locker zehn Leute davon hätten satt werden können. Während ich mich umsah, fiel mir auf, dass keiner der Männer am Tisch das Essen wirklich beachtete. Jeder schien in Gedanken versunken, strategisch über das nachzudenken, was als nächstes kommen würde. Maxim tippte leise mit den Fingern auf den Tisch, während Kai immer wieder nachdenklich auf das Essen starrte, ohne auch nur eine Hand auszustrecken. Es fühlte sich merkwürdig an, in dieser angespannten Atmosphäre zu essen, aber mein Magen erinnerte mich daran, wie hungrig ich war. Also griff ich nach einem Stück Brot und begann zu essen, während die Stille im Raum nur von gelegentlichem Schaben von Geschirr unterbrochen wurde. «Wünschen Sie noch etwas, Imperator?» fragte die nette Frau, welche uns gerade mit Getränken bedient hatte. Kai lächelte sie sanft an. «Es wäre schön wenn du meiner Schwester bescheid sagen könntest, dass ich mit ihr sprechen möchte.» bat er. Keine Befehle, keine Anweisungen. Eine einfach Bitte. «Ich fürchte Miss Ophelia trainiert gerade mit einer der Garden.» erwiderte sie, doch Kai winkte nur ab. «Informiere sie darüber, aber lass sie die Einheit noch zu Ende machen. Es ist nicht so wichtig.» Die Frau verbeugte sich und verschwand aus dem Speisesaal. Kai ließ sich zurücksinken und starrte einen Moment lang schweigend auf den Tisch, seine Gedanken schienen weit weg von der imposanten Menge an Essen, das vor uns lag. Das Wort «Imperator» das die Frau verwendet hatte, hallte in meinem Kopf nach. Es fühlte sich seltsam an, diesen Titel in Verbindung mit Kai zu hören. Trotz allem, was er aufgebaut hatte, wirkte er in diesem Moment nicht wie ein unnahbarer Herrscher, sondern eher wie ein Mann, der viel zu viel Verantwortung trug. Maxim beobachtete Kai einen Moment lang besorgt, bevor er sich wieder seinem Essen zuwandte. Demjan hingegen, wie immer ruhig und gelassen, nippte an seinem Getränk, sein Blick schweifte zwischen uns hin und her, als ob er auf den richtigen Moment wartete, um etwas zu sagen. Doch auch er hielt sich zurück. «Ophelia...» murmelte ich, den Namen aufgreifend. «Deine Schwester ist hier? Ich dachte, sie wäre woanders.» Kai hob den Blick und lächelte kurz, fast wehmütig. «Ja, das Haus gehört Lia und mir, obwohl die beiden.» er deutete auf Maxim und Demjan. «sich gern selbst einladen.» er lächelte und auch die Männer mir gegenüber grinsten. «Sie trainiert mit den Garden, um stark genug zu sein, sich selbst zu verteidigen. Ich habe sie so lange wie möglich aus allem rausgehalten, aber sie will unbedingt mithelfen.» Ich konnte den Stolz in seiner Stimme hören, aber auch eine Spur von Besorgnis. Von Angst. Es war offensichtlich, dass er seine Schwester schützen wollte. Diese Welt, in der wir uns jetzt befanden, war nicht für Menschen wie sie gedacht - oder wie mich. Doch es schien, als würden wir alle in diesem Loch aus Macht, Verrat und Gefahr gefangen sein. „Und was genau... ist ihre Aufgabe?" fragte ich vorsichtig, während ich mir ein Glas Saft einschenkte. Kai sah mich einen Moment lang schweigend an, bevor er antwortete: „Ophelia ist keine Kriegerin. Aber sie ist klug. Sie hilft, indem sie Informationen sammelt, Verbindungen aufbaut, und ihre Position nutzt, um diplomatische Lösungen zu finden, wo Gewalt die einzige Antwort zu sein scheint." Er zuckte mit den Schultern. „Manchmal denke ich, sie ist besser in all dem, als ich es je sein könnte." Ich nickte langsam und dachte über seine Worte nach, während ich an meinem Getränk nippte. Kai hatte viele starke Menschen um sich geschart - aber die Frage blieb, ob das ausreichen würde, um gegen das, was vor uns lag, anzukommen. «Wieso geht ihr zur Schule?» Kai zuckte mit den Schultern. «Um gewöhnlich zu wirken. Demjan, Maxim und ich habe die zwölfte Klasse extra wiederholt um ein Auge auf Ophelia haben zu können.» Maxim grinste schelmisch. «Wir wiederholen die zwölfte jetzt schon zum zweiten Mal.» warf er belustigt ein. Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich die Erleichterung in der Luft spürte. Die Schwere des vorigen Gesprächs ging langsam in eine gelasseneren Atmosphäre über. Es war eigenartig, sich vorzustellen, dass diese mächtigen Männer, die scheinbar das Schicksal ganzer Organisationen in ihren Händen hielten, zwei Jahre hintereinander die Schule wiederholten, um «gewöhnlich» zu wirken und Kais Schwester im Auge zu behalten. «Also habt ihr den Schulalltag nur vorgetäuscht?» fragte ich und sah Maxim mit einem schiefen Lächeln an. Er zuckte spielerisch mit den Schultern. «Nicht nur. Manchmal macht es auch Spaß, ganz normale Dinge zu tun. Den Kopf mal abzuschalten. Aber meistens... ja, es geht um Lia. Sie weiß sich zu verteidigen, aber es tut gut, da zu sein, falls doch etwas schiefgeht.» Demjan, der bis jetzt eher ruhig war, fügte hinzu: «Es ist auch eine gute Tarnung. Niemand vermutet, dass die Typen, die im Unterricht sitzen und über Matheaufgaben stöhnen, gleichzeitig Krieg gegen eine Mafiaorganisation führen.» Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Es war absurd - und gleichzeitig so menschlich. Kai und seine Freunde waren wie ein seltsamer Spagat zwischen zwei Welten: dem unschuldigen Schulalltag und der brutalen Realität ihrer Verantwortung. «Das erklärt einiges» grinste ich, während ich nach einer exotischen Frucht auf dem Tisch griff. Demjan lachte, während Maxim seine Augenbrauen nach oben zog. «Beleidigst du uns gerade?» «Niemals.» lachte ich und schob mir ein Stück Ananas in den Mund. «Wir müssten die Schule nicht wiederholen. Wir haben Bestnoten.» brummte Maxim, worauf Demjan ihm laut lachend eine Hand auf die Schulter legte. Selbst Kai lachte leise. «Mach dir nichts draus, Willow. Sein männliches Ego macht es nicht mit, wenn man ihn dumm nennt.» Ich musste erneut lachen, als ich Maxims gespielte Empörung sah. «Dumm?» fragte er und schüttelte den Kopf, während er sich demonstrativ zurücklehnte. «Ich bin vielleicht der intelligenteste Mann in diesem Raum, und das wirst du bald merken, Willow.» Demjan grinste breit und klopfte seinem Freund auf die Schulter. «Beruhig dich, großer Einstein. Niemand zweifelt an deinem Verstand.» Kai lehnte sich ebenfalls zurück, die Anspannung schien für einen Moment verflogen. «Es ist schon komisch, wie unterschiedlich unser Leben ist» sagte er leise, während er auf die üppige Mahlzeit vor uns starrte. «Tagsüber Schüler, nachts...» «Krieger» ergänzte Demjan mit einem ernsten Ton. «Es ist ein Drahtseilakt» fuhr Kai fort. «Und irgendwann wird uns dieses Doppelleben einholen. Aber bis dahin...» «...spielen wir das Spiel» beendete Maxim den Satz mit einem herausfordernden Lächeln. Die Stimmung am Tisch schwankte zwischen Leichtigkeit und einem stillen Verständnis der Schwere ihrer Situation. Es war faszinierend, diese Männer, die tagsüber in einem scheinbar normalen Schulalltag steckten, in der Nacht jedoch gefährliche Kämpfer und Strategen waren. Ihre Gespräche waren locker, aber es lag eine tiefere Ernsthaftigkeit unter der Oberfläche, die nicht ignoriert werden konnte. «Es ist erstaunlich, wie ihr das schafft» sagte ich nachdenklich, mein Blick wanderte zwischen ihnen hin und her. «Ich meine, wie trennt man das - das normale Leben und...» ich zögerte, die richtigen Worte zu finden. «Das hier.» Kai sah mich mit einem sanften Lächeln an, aber seine Augen wirkten müde. «Man trennt es nicht wirklich. Es wird irgendwann alles eins. Mir macht es nicht wirklich etwas aus, dass einzige was ich vielleicht ändern würde, wäre meine Position. Das ständige wechsel zwischen Anführer, Freund und Vertrauter für die Menschen ist schwer. Sehr schwer. Manchmal muss ich Entscheidungen treffen, die ich nicht treffen möchte.» Kais Worte hingen einen Moment lang schwer in der Luft, und ich spürte die Last, die er mit sich trug. Es war nicht nur der Kampf gegen Feinde, sondern auch die Verantwortung für die Menschen um ihn herum - seine Freunde, seine Schwester, vielleicht sogar die gesamte Organisation, die auf seinen Entscheidungen ruhte. «Wir haben uns genug runtergezogen, was steht heute an?» durchbrach Maxim die Stille, woraufhin Kai ihm einen dankbaren Blick zu warf. «Ich gehe zu meinem Vater und versuche an Informationen über den Spiegel zu kommen, die uns Nützlich sein könnten. Außerdem muss ich versuchen sein Vertrauen zurück zu gewinnen und dabei muss mir Willow helfen. Ich möchte das du und Demjan hier bleibt und die Garde trainiert, überprüft sie auf ihre Leistungen.» antwortete Malakai. Demjan legte besorgt seinen Kopf schief. «Maxim und ich sind für deinen und Lias Schutz zuständig. Ich finde es nicht sonderlich gut wenn du allein zu deinem Vater gehst.» «Konstantin wird misstrauisch wenn ich mit zwei storrischen Bodyguards im Club antanze.» Maxim zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. «Störrische Bodyguards? Das klingt ja fast wie ein Kompliment.» Er grinste, aber es war klar, dass er die Situation ernst nahm. «Du weißt, dass dein Vater dir nicht trauen wird, egal wie sehr du versuchst, sein Vertrauen zurückzugewinnen. Wenn irgendjemand weiß, wie gefährlich Konstantin ist, dann bist du es.» Kai seufzte, als er Maxims Einwand hörte, und nickte langsam. «Das weiß ich. Aber ich habe keine andere Wahl.» Er warf mir einen kurzen Blick zu, als ob er sich vergewissern wollte, dass ich bereit war. «Willow wird mir helfen. Wir gehen mit Baron rein und er wird meinem Vater erklären das er so viel Spaß mit ihr hatte, dass er sie mit Nachhause genommen hat. Als entschädigung verdoppeln wird den Preis den er meinem Vater für sie zahlen sollte. Willow wird sich umhören und da auch Mitglieder des Spiegels dasein werden, kann sie versuchen sich bei ihnen ein zuschleimen. Vielleicht sagen sie ihr unüberlegt Dinge, wenn sie» Kai räusperte sich und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. «erregt sind. In der Zwischenzeit werde ich mit meinem Vater reden.» Baron war dann wohl der Blonde Typ von gestern. Demjan legte seine Hände auf den Tisch und sah Kai ernst an. «Ich verstehe, dass du Konstantin nicht provozieren willst. Aber es ist trotzdem gefährlich, sich ihm so zu nähern. Wir müssen sicherstellen, dass wir dich im Auge behalten können - auch wenn wir nicht direkt bei dir sind.» Kai schüttelte den Kopf. «Ich kann das nicht riskieren. Mein Vater darf nichts von eurer Anwesenheit wissen. Er wird sofort Verdacht schöpfen.» Er hielt einen Moment inne, bevor er fortfuhr. «Deshalb müsst ihr hierbleiben und die Todesspieler überprüfen. Ihr beide seid das Rückgrat unseres Schutzes, und wir können es uns nicht leisten, unvorbereitet zu sein.» Maxim und Demjan tauschten einen kurzen Blick aus, bevor ersterer seufzte. «In Ordnung. Aber wenn irgendetwas schiefgeht...» «...dann brechen wir alles ab und holen dich da raus» beendete Demjan den Satz mit einem entschlossenen Nicken. Kai lächelte, wenn auch müde, und sah seine beiden Freunde dankbar an. «Ich weiß, dass ich mich auf euch verlassen kann.» dann wandte er sich mir zu. «Tut mir leid, aber um unauffällig zu bleiben musst du heute arbeiten. Wir kehren heute Abend zurück und dann wir deine Schwester bereits hier sein und auf dich warten. Morgen machst du alles wie immer, nur das du deine Schwester hier im die Schule bringst. Danach treffen wir uns und folgen unseren Schulalltag. Nachmittags kehren wir hierher zurück und du wirst eine Trainingseinheit durchlaufen, damit wir schauen können, wo wir anfangen müssen.» Ich nickte. «Wie kann es sein das es deinem Vater nicht auffällt das du nie Zuhause bist?» fragte ich, schließlich musste das einem Elternteil doch auffallen, oder nicht? «Ich wohne schon seit ich siebzehn bin nicht mehr in meinem Elternhaus und Ophelia ist mit mir gekommen. Das ist kein Grund um den du dich Sorgen musst.» erklärte er und schenkte mir ein sanftes Lächeln. Vielleicht waren wir doch nicht so unterschiedlich.
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