Kapitel 15

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Französisches Frühstück war einfach fa-bel-haft. Fabelhaft. Ich schlang warme Croissants, Früchte und Käse hinunter und genoss die Stille der Suite.

Mit einem Kaffee in der Hand las ich weiter im Reiseführer und summte eine Melodie. Ich konnte beinahe vergessen, welches Chaos um mich herum herrschte.

»Gut geschlafen?«, raunte Ezra hinter mir so unvermittelt, dass ich den Halt um die Tasse verlor.

»Verdammt!« Der heiße Kaffee lief über meine Finger. Ich starrte Ezra böse an, der sich mit einem Lachen in den Stuhl gegenüber niederließ.

Er schnappte sich eine neue Tasse und goss Kaffee ein, die er vor mir abstellte.

Überrascht hob ich die Augenbrauen, als er mir Serviette reichte und mir gleichzeitig die bekleckerte Tasse aus den Händen entwendete.

»Entschuldige, ich konnte nicht widerstehen. Du hast so friedlich ausgesehen.« Er nahm meine Tasse und trank.

»Und du musstest diesen Frieden stören? Und mir auch noch meinen Kaffee klauen?« Ich trocknete meine Finger ab und warf die Serviette nach ihm. »Nimm dir gefälligst das nächste Mal eine eigene Tasse!«

Betont langsam setzte er erneut das Porzellan an seine Lippen und sah mich über den Rand hinweg an. Er schlürfte laut.

»Gib dem Dämon in mir die Schuld.«

Ich verdrehte die Augen.

»Was hast du heute vor?«, wechselte ich das Thema.

Er zeigte mit dem Finger auf mich. »Was haben wir heute vor.«

»Na schön, wir werden den botanischen Garten von Paris besuchen. Gestern durftest du aussuchen, heute bin ich dran.«

»Okay.«

Ich hielt inne. Das war einfacher als gedacht.

»Gut.«

»Gut.« Lächelnd trank er weiter.

»Was machen wir bezüglich des Schlüssels und dem Kerl, dem das Fairytale gehört? Hast du eine Idee, wo sich dieser Schlüssel befinden könnte?«

»Sein Name ist Jaques Dubois. Er und seine Elfen sammeln und handeln mit seltenen magischen Objekten. Mein Vater hat oft mit ihm Geschäfte gemacht.«

»Das klingt doch nicht so schlecht. Vielleicht können wir einen Deal mit ihm machen?«

»Wenn er für diese Gegenstände nicht morden und betrügen würde, ja. Ich schätze, dass er an achtzig Prozent der Gegenstände in seinem Besitz nicht legal herangekommen ist. Außerdem bezweifle ich, dass wir unversehrt bleiben werden, falls er herausfindet, wer ich wirklich bin.«

Ich kniff die Augen zusammen. »Was hast du angestellt?«

Ezra bleckte die Zähne zu einem raubtierhaften Lächeln. »Eine Freundin von mir ist auf ihn hereingefallen. Ihre Familie besaß eine Reihe von Halsketten, geschmiedet von Zwergen und mit mächtigen Schutzzaubern verwoben. Weil dieses Zwergengeschlecht schon lange ausgestorben ist, haben diese Schmuckstücke einen unermesslichen Wert. Jaques hat sich zuerst an sie und dann an die Halsketten rangemacht. Nachdem sie ihn in ihr Herz und ihr Familienanwesen gelassen hatte, bestahl er sie und verschwand. Sie wurde daraufhin von ihrer Familie verstoßen und geächtet.« Er spielte mit dem Messer, das für das Frühstück gedacht war. »Sie kam zu mir und erzählte, was passiert war. Ich brach bei ihm zu Hause ein und verseuchte das Gleitmittel, das er für seinen Harem verwendet hatte mit einem Fluch, der seinen Penis schrumpeln und abfallen ließ. Die Ketten konnte ich leider nicht finden, er hatte sie schon an einen anderen Ort gebracht, aber seine entsetzten Schreie brachten mir zumindest ein wenig Genugtuung.«

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