Kapitel 17

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Ezra stöhne, als wir auf dem Teppich in unserer Suite zu stehen kamen. Er war den ganzen Weg mit Vampirgeschwindigkeit hergerannt. Zu dem Blut auf seinem Hemd breitete sich nun sein eigenes aus.

Mit zitternden Fingern riss ich das Hemd auf und versuchte unter all dem Blut die Einschlagstelle zu finden. Meine Magie brodelte unter meiner Haut.

»Scheiße scheiße scheiße.«

»Ace.«

»Wo ist es, wo ist es?«

»Ace! «

Ezra packte meine Handgelenke und endlich sah ich ihn an. Er zischte, als er seine Finger in seine rechte Schulter bohrte und die Kugel mit einem leisen Plopp auf den Holzboden fiel.

»Der Vampir wollte mich nicht wirklich umbringen, nur verletzen.«

Ich setzte mich zurück auf meine Fersen und ein Schluchzen löste sich aus meiner Kehle.

Ezra strich mir die Haare aus dem Gesicht und verschmierte dabei vermutlich etwas Blut auf meiner Wange.

»Ich wusste, dass dir etwas an mir liegt.« Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Grinsen.

Ich schlug ihm auf die verletzte Schulter, was ihm ein Stöhnen entlockte und fauchte: »Mir liegt etwas an meinem Leben und am Leben meiner Freunde!« Als ich aufstand, gaben meine Knie unter mir nach. Das Adrenalin in meinem Körper war aufgebracht.

Ezra fing mich auf und trug mich ohne ein weiteres Wort ins Bad. Mit Klamotten bekleidet stellte er mich in der Dusche seines Zimmers ab und schaltete alle Hebel und Knöpfe ein, die er fand. Trotz des heißen Wassers zitterte ich.

»Wenigstens leuchtest du nicht mehr.«, murmelte er, während er begann, meine Haare zu entwirren.

»Wir müssen an deiner Kontrolle über deine Magie arbeiten. Im Moment steuert deine Emotionen sie, heute haben dich deine Instinkte gerettet, allerdings macht es dich auch instabil. Du bist ein Atomreaktor ohne Notfallknopf.«

Seine Worte drangen gedämpft zu mir durch. Schmutz und Blut verschwanden im Abfluss. Einige blaue Flecken bildeten sich bereits auf meinen Oberarmen und Oberschenkel. Ich konnte spüren, wo Philipe seine Hände an meinem Körper gehabt hatte.

Als Ezra meine Arme und meinen Hals reinigte, wurde er regungslos. Sachte drehte er meinen Kopf zur Seite, um die Kratzer und Flecken zu inspizieren, die Philip hinterlassen hatte.

»Ich werde ihn in der Hölle finden, ihn noch mal umbringen und dafür sorgen, dass seine Ewigkeit dort aus Folter und endlosen Qualen bestehen wird.«

Ich lachte auf und wischte mir den Schaum aus den Augen.

»Ich habe Beziehungen dort, weißt du.«, fuhr er fort.

»Er ist das letzte, an das ich gerade denken will.«

Ich wollte jede Erinnerung an ihn verbrennen.

Ezra schluckte schwer. »Tut mir leid, dass ich nicht früher da war.«

Ich schüttelte nur den Kopf. »Ich brauche keinen strahlenden Ritter, der mich rettet. Zeig mir, wie ich mich selbst verteidigen kann und wir sind quitt.«

Meine Augen wanderten zu der Schusswunde. Sie hatte sich bereits geschlossen und das Blut war weggewaschen. Meine Finger fuhren über die glatte Haut und Ezra erstarrte.

»Wir müssen aufbrechen, bald. Deine Freunde werden nicht lange brauchen, uns ausfindig zu machen.« Seine Stimme war rau, als er sprach.

»Mhm. Und dann suchen wir deinen Körper, damit ich meinen Freund zurückbekomme.«

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