ACHTUNG!!! Erwachseneninhalt kann vorkommen.
Talia Targaryen stand auf dem Balkon von Drachenstein, dem prächtigen Sitz der Targaryen, und ließ ihre Finger sanft über das kalte Mauerwerk gleiten. Ihr Blick war leer, wie er es immer war, seit sie in die Welt hineingeboren worden war, ohne die Gabe des Sehens. Doch das stimmte nicht ganz. Talia hatte eine andere Art, die Welt zu erleben. Sie fühlte sie mit all ihren Sinnen, mit dem Herz, das die Geheimnisse der Lüfte verstand, und der Haut, die jede Veränderung in der Luft spüren konnte.
Über ihr erstreckte sich der weite Himmel, und sie konnte den gewaltigen Drachen Taelmera hören, die hoch in den Wolken brüllte. Talia hatte den Drachen schon als Kind geritten, und auch wenn sie nie wirklich sehen konnte, was um sie herum geschah, war die Verbindung zwischen ihr und dem Drachen stärker als alles andere. Zusammen mit Taelmera fühlte sie sich frei, als könnte sie die ganze Welt erobern. Doch dieser Moment der Freude war nur von kurzer Dauer, denn Talia wusste, dass sie sich wieder mit der schmerzlichen Frage auseinandersetzen musste, die sie immer wieder verfolgte: Warum beachtete Daemon Targaryen, ihr Onkel, immer nur ihre große Schwester Rhaenyra, die schöne und stolze Thronerbin? Warum starrte er nie zu ihr, der blinden, schüchternen Talia? War sie wirklich so unsichtbar, so unbedeutend, dass selbst Daemon, der in vielen Augen der lebende Drache war, sie nie in den Blick nahm? Talia seufzte leise, ihre Hände glitten von der Mauer und suchten den kalten Stein von Taelmeras Schuppen. Der Drache war ruhig, und obwohl Talia nie genau wusste, wie sie aussah, konnte sie die Nähe zu ihr fühlen. Die Wärme seiner Präsenz beruhigte sie, doch der Schmerz, den sie über Daemons Ignoranz empfand, blieb.
„Warum siehst du nicht mich, Daemon?", flüsterte sie in die Dunkelheit, als würde der Wind ihre Worte mit sich nehmen. Es war eine Frage, die sie nie auszusprechen gewagt hatte, weil sie die Antwort fürchtete.
Einige Zeit später.
Es war ein sanfter, nebliger Morgen, als Daemon Targaryen in den Garten von Drachenstein trat. Talia hatte gerade Taelmera zurück in die Stallungen geführt, ihre Gedanken immer noch bei der quälenden Frage, die sie nicht ablegen konnte. Daemon war der einzige, der sie nie wirklich beachtet hatte, obwohl er ein Teil ihres Lebens war. Immer wenn er in der Nähe war, spürte sie eine Mischung aus Sehnsucht und Angst, doch sie wusste nie, wie sie ihn ansprechen sollte.
„Talia", sagte Daemon plötzlich, seine Stimme rau und tief, als er nähertrat. „Ich habe dich gar nicht bemerkt." Talia schrak auf. Daemon. Ihr Herz schlug schneller. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, wusste sie genau, wie er sich anhörte, wie der Klang seiner Schritte den Boden erschütterte. Doch er sprach nicht mit ihr, sondern schien sich immer nur auf ihre Schwester zu konzentrieren. Warum änderte sich das nun?
„Daemon", sagte sie leise, und ihre Stimme zitterte ein wenig. „Es ist in Ordnung. Ich bin nur... hier." Daemon trat näher. Seine Präsenz war erdrückend und doch verunsichernd. Talia spürte, wie der Raum sich mit einer Energie füllte, die sie nicht verstand. Sie wusste, dass er nicht der Mann war, den andere oft fürchten oder bewundern. Er war viel mehr als das, viel tiefer. Und doch, er hatte sie nie bemerkt.
„Du hast einen besonderen Drachen", sagte er plötzlich, und es klang fast wie ein Lob. „Taelmera hört auf dich, als ob sie dich in jedem Moment spürt." Talia lächelte schwach, das Herz aber schneller schlagend. „Sie und ich... wir sind verbunden. Ich spüre sie, wie sie mich spürt. Es ist, als ob wir eins sind." „Das ist mehr als nur Reiten", sagte Daemon, seine Stimme klang fast nach Bewunderung. „Ihr seid wie zwei Hälften eines Ganzen." „Vielleicht", antwortete Talia, ein wenig unsicher. „Aber es gibt immer noch viele Dinge, die mich quälen." Daemon machte einen Schritt auf sie zu, und seine Hand legte sich sanft auf ihren Arm. Talia spürte die Wärme seiner Berührung, das leichte Zittern, das sich in ihr ausbreitete, und ihre Gedanken begannen zu rasen. *Warum berührte er sie?* Warum war er plötzlich hier bei ihr, und nicht bei ihrer Schwester?
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Oneshots über Serien/Film/Anime/Game Charaktere
Short StoryHier schreibe ich Oneshots über Serien, Film und Game Charaktere also lehnt euch zurück und lest drauf los und viel Spaß 🤗 Manchmal schreib ich mit y/n oder ich schreibe einen Namen anstatt y/n