Dean Winchester (Supernatural)

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Es war ein düsterer Abend, der Regen peitschte gegen die Fenster des alten, heruntergekommenen Hauses, das Dean, Sam und ich als Unterschlupf genutzt hatten. Ich saß in der Ecke der kleinen, von Halogenlampen beleuchteten Küche und starrte auf meine Tasse Kaffee, als ob ich durch den Dampf ein wenig Klarheit finden könnte. Die Schatten der Jagd, die uns ständig begleiteten, schienen umso dunkler in den Momenten, in denen wir ruhen mussten. Mein Blick wanderte zu Dean, der am Tisch gegenüber saß und sich Notizen auf einem verstaubten Notizblock machte. Wie immer wirkte er ruhig, gelassen, als ob die Dunkelheit, die uns verfolgte, ihn niemals erreichen könnte. Ich wusste, dass es nicht wahr war. Dass der Krieg gegen die Dämonen, die über die Welt herfielen, auch ihn in seiner Essenz veränderte. Aber ich hielt es mir selbst vor Augen: Er hatte mich, und das war alles, was für ihn zählte. Dean, der mit der Last der Verantwortung auf seinen Schultern trug, hatte immer noch diese raue, unerschütterliche Präsenz, die ihn zu dem Mann machte, der er war – ein Mann, der für andere kämpfte, selbst wenn er wusste, dass der Preis dafür oft zu hoch war. Aber er hatte mich auch in seinen Kreis aufgenommen, und da war ich nun, seine Freundin, eine von denen, die er unter seinen Flügeln beschützen wollte. Und obwohl ich mich nicht immer als wertvoll in diesem Spiel fühlte, gab es keinen Weg zurück.

„Maria, du solltest dich hinlegen", sagte Dean plötzlich, ohne aufzublicken, als ob er meine Gedanken lesen konnte. „Du hast kaum geschlafen in den letzten Tagen. Ich kann dir nicht helfen, wenn du zusammenklappst."

Ich sah auf, überrascht, dass er ausgerechnet jetzt, während er mit Sam die nächsten Schritte der Jagd besprach, an mich dachte. „Ich... ich bin nicht müde", flüsterte ich. Dean legte den Stift beiseite und kam langsam auf mich zu. „Komm schon, du siehst aus wie ein Zombie." Er griff nach meiner Hand, die auf der Tischkante lag, und zog mich sanft von meinem Stuhl. „Schlafen. Ich verspreche, ich werde dich nicht allein lassen." Er war fest in seiner Entscheidung, und ich konnte mir nichts anderes vorstellen, als ihm zu folgen. Was blieb mir anderes übrig, wenn er mich so sanft, aber bestimmt behandelte? Ich wusste, dass es besser war, seine Warnungen ernst zu nehmen.

Sam blickte zu uns und zog eine Augenbraue hoch. „Du kümmerst dich um sie, Dean?"

„Klar", antwortete Dean ohne zu zögern. „Sie ist kein Dummy, Sam. Sie braucht ihre Ruhe, wenn sie uns bei dieser verdammten Jagd unterstützen will." Sam nickte nur, seine Miene war nachdenklich, aber er sagte nichts weiter. Es war eine Weile her, dass ich mich zu Sam wirklich wohlfühlte. Er war immer freundlich zu mir, aber die Dämonen, mit denen wir kämpften, machten ihm auch Sorgen. Es war nicht einfach, in dieser Welt der Jagd und des Überlebens zu bestehen, besonders nicht für jemanden wie mich, der von Natur aus eher schüchtern und zurückhaltend war.

„Dean?" Ich lag im Bett, die Decke bis zur Brust gezogen. Der Regen trommelte weiterhin auf das Fenster, und das Zimmer war nur schwach beleuchtet von einer Lampe, die am anderen Ende des Raumes flimmerte. Der vertraute Geruch von Benzin und Salz mischte sich mit dem muffigen Duft der alten Matratze. Dean, der neben mir saß, drehte sich zu mir um. „Hm?" „Es tut mir leid", murmelte ich. „Ich will dir nicht zur Last fallen."

„Was redest du da?" Dean schüttelte den Kopf, als ob er meine Worte nicht verstehen konnte. „Du bist niemals eine Last, Maria. Hör auf, so zu denken." „Aber ich bin nicht wie du", sagte ich leise. „Du bist stark, Dean. Du kannst all das ertragen. Ich... ich kann das nicht. Es macht mir Angst. Ich habe Angst." Seine Miene weichte nicht, aber in seinen Augen lag ein Ausdruck, den ich nicht immer einordnen konnte – eine Mischung aus Sorge und etwas, das fast wie Mitgefühl aussah. „Maria... Du musst dir keine Sorgen machen. Du bist nicht alleine. Wir sind hier. Und ich werde dich nicht in die Jagd werfen, ohne dich zu beschützen." Ich wusste, dass er es ernst meinte. Doch das Gefühl der Ohnmacht war immer da. Die Dämonen jagten uns und wir jagten sie zurück, aber was würde passieren, wenn eines Tages der Fall eintrat, dass ich nicht schnell genug war oder nicht stark genug? Was würde mit mir passieren? Dean legte seine Hand auf meine, und ich fühlte mich ein wenig beruhigt. Doch in meinem Inneren nagte immer noch die Angst.

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