Hello,
Hier bin ich wieder. Sorry für das ganze Chaos. Musste die Geschichte nochmal überarbeiten, weil ein sehr aufmerksamer Kommentar mich darauf hingewiesen hat, dass ich doch tatsächlich ein Kapitel vergessen habe hochzuladend (Kapitel 9). Huch. Danke für den Hinweis <3 Jetzt sollte alles wieder passen!
Viel Spaß beim Lesen!!
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„Juli." Kicherte ich, als er federleichte Küsse auf meinem Nacken verteilte. „Hör auf." Flehte ich halbherzig, doch er fuhr fort und zugegeben, ich genoss es. Wir saßen auf der Veranda der Hütte, die mittlerweile wie leergefegt war. Die anderen schliefen schon längst, doch ich wollte nicht gehen, solange ich nicht wusste, ob es Liv gut ging. Klar, ich ahnte, was sie gerade taten, und ich hatte Liv auch irgendwie etwas dazu aufgefordert endlich zu ihm zu gehen, doch ganz so sicher, ob das wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, war ich mir nun doch nicht mehr. Nicht etwa, weil Liv betrunken war, sondern weil ich diesen Ausdruck in ihren Augen wiedererkannt hatte, als sie gemeinsam mit Markus aus der Hütte verschwunden war. Selbst verständlich war ihr Verschwinden nicht unbemerkt geblieben und der eine oder andere der wilden Kerle hatte einen dummen Kommentar gemacht, doch ein Blick von mir hatte genügt, um sie zum Schweigen zu bringen. „Woran denkst du?" fragte Juli, der mich ein Stück näher an sich zog, doch ich antwortete nicht. „Lass mich raten." Fuhr er fort, dann näherten seine Lippen sich meinem Ohr, „Du denkst an Markus und Lia." Ich nickte schnell, doch da gefror mir das Blut in den Adern, blitzschnell drehte ich mich in seinen Armen und starte ihn entgeistert an. „Woher?" begann ich, doch ich musste meine Frage gar nicht zu ende stellen. Juli zuckte mit den Schultern, „Zugegeben, ich habe tatsächlich eine Weile gebraucht, aber jetzt ist es doch recht offensichtlich." „Glaubst du er weiß es?" Juli schüttelte schnell den Kopf, „Nein, ehrlich gesagt, bin ich mir nicht mal sicher, ob er sich überhaupt noch an damals erinnert." Ich schnaubte, „War ja klar." „Hey." Juli hob sanft mein Kinn und zwang mich somit dazu, ihn anzuschauen. „Wir waren Kinder, ja, es war nicht richtig von uns und ja er hat Lia damit wahrscheinlich das Herz gebrochen, aber selbst er konnte ja nicht ahnen, dass es sie so sehr treffen würde." „Das hätte er aber merken müssen." Juli seufzte, „Sie hat ihm sein Herz ausgeschüttet, er war ihr Fels." „Ich glaube nicht, dass Markus sich dem damals bewusst war und ich finde auch, dass ihr ihm das nicht so vorwerfen dürft." „Also fandest du seine Aktion damals auch richtig." Schnell schüttelte Juli seinen Kopf, „Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur gesagt, dass wir damals einfach noch nicht weitgenug gedacht haben. Wir hatten dabei keine bösen Hintergedanken, für uns war das eine blöde Wette, nicht mehr und nicht weniger. Heute würde ich, aber auch Markus niemals wieder so handeln, doch damals hatten wir diese Weitsicht einfach noch nicht." Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, „Das er sie nicht erkannt hat, ist natürlich was anderes, sie kann ihn ruhig ein bisschen leiden lasse." Mit diesen Worten brachte er mich zu Grinsen, „Aber ich glaube, sie leidet mehr darunter als er." Ich seufzte, Juli hatte recht, Liv litt schrecklich unter ihrem kleinen Spiel, auch wenn es ihr zu Anfang Spaß bereitet hat. „Du meinst, sie sollte sich aussprechen?" fragte ich, „Was denkst du denn?" Er hatte recht, so langsam wurde das Ganze eine Nummer zu groß. „Lissi." Meinte Juli plötzlich und riss mich damit aus meinen Gedanken. Er drehte mich an den Schultern um und ich sah, wie Liv ungewöhnlich schnell durch den Steinbruch lief, einige Meter hinter ihr erschien Markus. „Scheiße." Murmelte ich, als ich sah, wie sie nach kurzen Zögern in meine Koje kletterte. Ich wollte schon losrennen, drehte mich jedoch nochmal zu Juli um, „Geh schon und keine Sorge, ich mische mich da nicht ein." Ich nickte, dann lief ich auch schon los.
Markus stand noch immer ratlos vor meiner Koje und selbst hier unten konnte ich ihr leises Schluchzen hören. Absichtlich rempelte ich den völlig verdatterten Markus an und stieg die Leiter hoch.
Der Anblick, der sich mir dort bot, ließ mein Herz zerbrechen. Liv lag zusammengekauert auf meiner Decke und selbst im Dunkeln erkannte ich die Tränenspuren auf ihren Wangen. Ohne ein Wort legte ich mich hinter sie und zog sie an mich heran. Schnell drehte sie sich um und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. Immer wieder strich ich ihr über den Rücken und flüsterte beruhigende Worte, doch es dauerte, bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. „Was ist passiert?" fragte ich, während wir uns leicht aufsetzten. „Ich hab verloren." Sagte sie trocken, während sich eine weitere Träne aus ihrem Augenwinkel löste. „Was?" fragte ich verwirrt, da ich keine Ahnung hatte, wovon sie sprach. „Ich hab verloren." Wiederholte sie, „Es war wieder da, dieses Gefühl." „Welches Gefühl?" fragte ich, doch ich ahnte schon, was sie meinte. „Dieses Ziehen, die Schmetterlinge, das eben." Sie schluchzte und ich zog sie wieder in meine Arme. Ich hatte es zwar schon geahnt, aber es aus ihre Mund zu hören, war nochmal etwas anderes. Sie tat mir so leid und ich konnte nichts für sie tun. „Fang ganz von vorne an." Forderte ich sie auf und sie begann zu erzählen. Als sie zu der Stelle im See kam, bei der Markus sie einfach nur in den Arm genommen hatte, verstand ich. „Lia." Sie zuckte, als ich sie bei ihrem früheren Namen nannte, der Name, den Markus durch den Dreck gezogen hatte. In diesem Moment erinnerte sie mich so sehr an das kleine Mädchen von damals, was so wie jetzt auch gebrochen in meinen Armen gelegen hatte. „Es ist okay so zu fühlen." Doch sie schüttelte ihren Kopf, „Doch. Er ist nicht mehr derselbe wie damals noch." „Aber Nessi meinte." Ich unterbrach sie, „Nessi meinte Leon, sie war sauer auf Leon, nicht auf Markus." Juli hatte womöglich recht, so wie es gerade klang, wie Markus sich Liv gegenüber verhalten hatte, er war nicht mehr derselbe kleine freche Junge wie damals. „Ihr müsst miteinander reden Liv, so geht das nicht mehr weiter." Ich hob ihren Kopf, „Du machts dich selbst damit kaputt." Flüsterte ich und drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. „Er wird es nicht verstehen." Murmelte sie, „Für ihn war das eine Kleinigkeit." „Für dich aber nicht." Stellte ich trocken fest, „Und das musst du ihm auch so klarmachen." Sie schüttelte trotzig ihren Kopf, „Olivia, mach endlich den verdammten Mund auf." Zischte ich, „Steh zu deinen Gefühlen." Ich machte eine kurze Pause, „Ich glaube, ich habe dich ein bisschen zu sehr in diesen Racheplan gedrängt, das war nicht in Ordnung von mir. Ich hätte die eine bessere Freundin sein sollen." Gab ich zu und schluckte, als mir Tränen der Schuld in die Augen traten, denn in diesem Moment wurde mir klar, dass ich an ihrem Zustand schuld war. „Was?" fragte sie „Nein, was für ein Blödsinn." Sie lächelte mich schief an, „Das war alles ganz allein meine Entscheidung, dich trifft absolut keine Schuld, genauso wenig kannst du was dafür, dass ich ein nervliches, unfassbar nachtragendes Wrack bin." Ihre Wortwahl brachte mich zum Schmunzeln, „Das bist du wirklich." Meinte ich, „Ich weiß." Liv seufzte, „Ich muss wirklich mit ihm reden, oder?" Ich nickte, „das musst du wohl."

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Beast or Belle
Fanfiction„Zahl es ihm heim." Flüsterte Lissi plötzlich. „Was?" Fragte ich, „Du hast mich schon verstanden, räch dich bei ihm, lass ihn leiden, so wie er dich hat leiden lassen." Rache, was für ein Wort, was für eine Genugtuung. Olivia war sich sicher, sie w...