8. Kapitel

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Ja, ich war verschollen, doch ich bin wieder da. Wuhu!

Ich habe in den letzten Wochen an mehreren neuen Projekten gearbeitet, unter anderem an diesem hier. Sprich, es wird weiter gehen. Außerdem würde ich gerne mehr mit euch allen in Kontakt treten, euch näher kennenlernen. Natürlich nur, wenn ihr das möchtet. ;) Ich hab da auch an sowas wie produktiven Austausch gedacht, gerne würde ich mir vor dem veröffentlichen neuer Kapitel/Stories ein erstes Feedback einholen und stelle mich selbstverständlich ebenfalls zur Verfügung, falls jemand Hilfe braucht. 

Jetzt aber erstmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel ;)

XO Lea

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„Ich glaub es klappt." Ohne ein Wort der Begrüßung ließ ich mich zu Lissi in ihre Koje fallen. „Was?" brummte sie und drehte mir ihren Rücken zu, „Na das mit Markus." Verwirrt drehte sie ihren Kopf, „Was mit Markus?" mit geweiteten Augen starrte ich sie an, „Hallo?" fragte ich sie verdutzt, „Die Racheaktion." Lissi schien kurz zu grübeln, dann hellte sich ihr Blick schließlich auf. Rückartig setzte sie sich auf, bereute ihre schnellen Bewegungen anscheinend danach wieder, denn sie fasste sich mit schmerzverzerrtem Blick an die Schläfen. „Kater?" fragte ich sie grinsend, doch sie winkte nur ab. „Was ist denn jetzt überhaupt passiert?" sie kniff ihre Augen zusammen und beobachtete meine Reaktion ganz genau. Auf meine Lippen schlich sich ein breites Grinsen, „Er hat mich anscheinend eben beim Schwimmen beobachtet." Berichtete ich, Lissi zog bei meinen Worten eine Augenbraue hoch, „Gruselig." Murmelte sie, doch nun war ich diejenige, die abwinkte. „Jedenfalls meinte er mich korrigieren zu müssen, mich." „Oh nein." Lissi schmunzelte, „Wie konnte er es nur wagen die großartige Olivia zu korrigieren." Stellte sie fest und ich nickte zustimmend, sie zuckte belustigt mit ihren Mundwinkeln. „Genau, hab ich ihm auch gesagt, leider konnte er wirklich ziemlich gut schwimmen." Ich kratzte mich etwas verlegen am Hinterkopf, Lissi lachte leise. „Aber bevor er ins Wasser gegangen ist, hat der erstmal nh Show abgezogen, du glaubst es nicht. Er wollte mich doch tatsächlich provozieren." „Dann musst du dich ranhalten." Genervt verdrehte ich meine Augen, als wüsste ich das nicht selber. „Schon klar, aber wie?" „Hm," grübelte Lissi, „Wenn du eine Sache wirklich gut kannst, dann ist es Fußball spielen." Lissi hatte recht, „Zeig ihm einfach, wer der bessere Torwart ist." Sie zuckte mit den Schultern und schnappte sich ein T-Shirt. Ich nickte, stand dann auf, „10 Minuten!" rief ich noch, bevor ich die Leiter wieder hinunterkletterte. „Hey Lara! FliFla!" die angesprochenen Mädchen blickten sich suchend nach mir um, „Gleich ein kleines Match?" FliFla grinste, „Ich sag den anderen Bescheid." Rief sie und joggte los, auf sie war einfach immer verlass.

Schnell steig ich die Leiter zu meiner Koje hinauf und tauschte meinen Bikini gegen eine kurze Sporthose und einen Sport-BH, irgendwie trug ich hier jeden Tag dasselbe, doch für alles andere war es diesen Sommer einfach zu warm.

Während ich zurück zu den anderen lief, band ich mir meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen, einige Strähnen fielen mir noch ins Gesicht, doch das störte mich nicht. „Liv!" ein Ball kam auf mich zugeflogen, blitzschnell reagierte ich und nahm ihn mit der Brust an. Ein paar Tricks später schoss ich ihn zurück zu FliFla, die es heute anscheinend darauf abgesehen hatte meine Reflexe zu trainieren, denn kurze Zeit später bekam ich den Ball wieder ohne jegliche Vorwarnung zugespielt.

„Zu mir!" forderte Sarah mich auf, das Spiel lief bereits, doch noch hatten die Kerle uns keine Beachtung geschenkt. Momentan war mir das allerdings herzlich egal, denn ich liebte das Spiel mit den Mädels. Ich stand wie immer im Tor und mein Körper war bis in den kleinsten Muskel völlig angespannt. Schnell rollte ich den Ball zu Sarah, die direkt aufs gegnerische Tor zu rannte. Gespannt verfolgte ich das Spiel der Mädels, bis sich schließlich Leon einschaltete. „Bereit für ein richtiges Spiel?" fragte er herausfordernd und ließ mich damit die Augen verdrehen. Allesamt arrogante Arschlöcher, sind wir doch mal ehrlich.

„Markus!" mein Blick wandte sich einem großen braunhaarigen Jungen zu, der Markus ins Tor verwies. Er trug noch immer kein T-Shirt, hatte allerdings seine Badehose gegen eine kurze schwarze Sporthose getauscht. Plötzlich schaute er direkt in meine Richtung und auf seine Lippen legte sich ein eingebildetes Grinsen, angewidert hob ich eine Augenbraue, wie kann man nur so ein Idiot sein.

Das Spiel ging endlich los, doch was als kleines Freundschaftsspiel begonnen hatte, wandelte sich schnell zu einem verbissenen Kampf. Wir Biester wollten ihnen zeigen, dass wir besser geworden waren, so gut, dass wir die Kerle schlagen konnten. Die Kerle wollten genau das Gegenteil, sie wollten unter gar keinen Umständen verlieren, dass sah man jedem von ihnen an. Mit angespannter Haltung verfolgte ich das Spiel, rief immer mal wieder Anweisungen und versuchte jeden Ball zu halten, der aufs Tor zuflog. Staub hatte sich auf meine schweißbedeckte Haut gelegt und die feinen Haare in meinem Nacken kräuselten sich bereits. Kleine Schweißperlen rannen mir die Stirn hinab, während ich beobachtete, wie Leon meinem Tor immer näherkam. Er schoss, ich reagierte. Der Ball flog mit einer unfassbaren Geschwindigkeit auf die obere linke Ecke zu, ohne nachzudenken sprang ich vom Boden ab, streckte mich und faustete den Ball zurück ins Spiel. Doch das reichte den Kerlen wohl noch nicht, denn aus dem Augenwinkel sah ich den kleinsten von ihnen auf den Ball zu rennen. Verdammt, wo waren denn alle aus meiner Mannschaft. So schnell ich konnte richtete ich mich auf, schmerzen durchzuckten meine Arme, doch alles, was zählte war dieser verdammte Ball. Der Junge schoss und ich hechtete nach rechts, gerade so berührte ich den Ball mit meinen Fingerspitzen, sodass seine Schussbahn leicht abgelenkt wurde und am Tor vorbeiflog. „Sauber!" hörte ich Lissi schreien und auch einige der anderen Mädels applaudierten mir. „Nicht schlecht." Das braunhaarige Mädchen von den wilden Kerlen stand vor mir und reichte mir freundlich ihre Hand, um mir aufzuhelfen. Zögernd ergriff ich sie, das Mädchen hatte ich noch nie zuvor gesehen, damals war sie noch nicht bei den wilden Kerlen gewesen, dass wüsste ich. „Danke." Das Mädchen zwinkerte mir noch einmal zu, dann joggte sie zurück aufs Spielfeld. Ich klopfte mir den Kies von den Knien und entdeckte dabei die Schrammen, die sich über meine Arme zogen. „Nicht schon wieder." Murmelte ich und wandte schließlich den Blick wieder ab, das müsste ich später wohl desinfizieren. Genau in diesem Moment traf mein Blick auf den von Markus und ein Schauer jagte mir über den Rücken, noch nie hatte ich einen derartigen Ausdruck in seinem Gesicht gesehen. Er schien überrascht, schockiert und beeindruckt zugleich zu sein und dieses Mal war ich diejenige die ein arrogantes Grinsen auf den Lippen hatte.

Beast or BelleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt